Hallo ,
nee, ich hab beruflich mit Wärmelehre und zugehöriger Physik zu tun, arbeite im Braunkohlekraftwerk bei Leipzig.
... aber der Tip von Oldtimerfreund zur Örtlichkeit der Messung ist super.
Nun zum Problem der Erwärmung unmittelbar nach dem Bulldogstart:
als erstes erwärmt sich das KW ( Kühlwasser) im gekühlten Bereich des Zündkopfes, und unmittelbar im Bereich der Auslassschlitze
sowie der Zylinderbereich oberhalb zum Steigrohr. Hier ist das " Verbrennungszentrum" ( siehe Oskars Infoseiten), also die zuerst
" beheizten" Stellen. Das zügig, im Gegensatz zum hinteren Bereich des Zylinders, aufgeheizte Wasser steigt strähnenartig, manchmal sogar innerhalb der kalten Wassersäule im Steigrohr nach oben. Deswegen ist der Wasserkasten als erstes warm. Hinzu kommt noch,daß das Wasservolumen in Zündkopf relativ gering ist und sich somit rasant schon nach einigen Zündungen merklich erwärmt.
Der Kühleffekt ist immer abhängig von der Kühlerfläche und der Umlaufgeschwindigkeit des Wassers. ( sogenannte Umlaufzahl) Ist schon Fachchinesisch.
Anders ausgedrückt, mit entsprechender Wasserpumpe bräuchte der Bulldog eventuell nur zwei Kühler. Kann man berechnen.
aber nun weiter zum Kühlwasser, das warme KW steigt nach oben und es muß demnach das kalte KW nachströmen.
Dies sinkt in den Kühlern ab, umströmt den hinteren Teil des Zylinders nach vorn, um weiter durch die Durchtrittsöffnungen wieder in den KW- Raum des Zündkopfes zu gelangen. Es beginnt das Spiel von vorn.
Die Temperaturdifferenz zwischen warm und kalt ist der " Motor" der Thermosyphonkühlung.
Unmittelbar nach dem Start ist die Zylinderaußenwand demnach noch relativ kalt.
Ist dann z.B der KW- Raum im vorderen Bereich desZylinders stark verschmutzt ( Kesselstein), gab es infolge mangelder KW- Strömung übermäßige Erwärmung der Zylinderaußenseite, und somit Klemmer der Einspritzpumpe.
Zu den geänderten Temperaturmessstellen der Volldieselmaschinen muß ich mir erst mal noch Infos einholen.
Gruß aus der leipzscher Ecke.
Micha