Titel

 

 

Lenkung

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Lenkung

Beitragvon Bernd Sandmann » 23.01.2007, 21:30

Hallo,
bin dabei die Lenkung an meinem Ursus neu einzustellen.
Schnecke und Schneckenradsegment sind in Ordnung. Das Axialspiel der Schnecke 1,8 mm. Wie groß muß es sein?
Das Schneckensegmentrad auf der Lenkstange im Getrieberaum ist nicht ganz festgeschraubt.
Muß da Spiel sein und wenn ja, wieviel?
Die Kronenmuttern sind mit Draht gesichert. Kann ich diese auch mit flüssiger Schraubensicherung sichern?
Vielen Dank vorweg
Bernd
Benutzeravatar
Bernd Sandmann
Bronze
 
Beiträge: 53
Registriert: 12.02.2006, 18:02
Wohnort: 31547 Winzlar

Beitragvon rüro » 25.01.2007, 13:22

Hallo Bernd,

im anderen Forum hat Hoopi das Wichtigste schon geschrieben. Die Steuersäule wie auch Lenkwelle sollten zwar leichtgängig sein, aber möglichst kein fühlbares axiales Spiel haben. Das Spiel kann man nachstellen, u.a. auch dur das Beilegen von Passcheiben (aber keine hauchdünnen verwenden). Ansonsten hast du ein unakzeptables Lenkungsspiel, was auf Dauer sehr gefährlich werden könnte. Es mag Leute geben, die sagen "ein viertel Lenkradumdrehung an Spiel, ehre die Räder reagieren wäre normal". Wenn Du einmal nachfragst, haben die noch nicht einmal den Bulldog getrennt, geschweige denn das Lenkungsgestänge geprüft bzw. überholt, was man nur für unverantwortlich halten kann.

Das Lenkgestänge, und hier insbesondere die Vielkeilverzahnung der Lenkwelle am Schneckensegment und unter dem Getriebe am Lenkhebel, sind eine ewige Schwachstelle, um das zu prüfen muss der Bulldog getrennt werden - zwar eine Menge Arbeit aber danach auch Ruhe. Oft kommt man auch um den Austausch ausgeschlagener Teile nicht herum. Ist das Spiel für längere Zeit in der Verzahnung gross gewesen, dann ist die Verzahung meist sehr schlecht und ein erneutes Auftreten von erhöhtem Lenkungsspiel selbst nach dem Festziehen der Schrauben nur eine Frage der Zeit. Loctite oder Bleche dazwischenschieben sind Pfuschlösungen, die sowieso nur kurz halten. Wichtig ist, dass KEIN Spiel in den Verzahnungen besteht und die Klemmschrauchen sehr fest angezogenwie auch gut gesichert sind (sicherheitshalber hochfeste neue Schrauben verwenden, da die alten oft krumm gezogen sind, schlechte Gewinde haben oder bereits überdehnt wurden, Sicherung durch Draht, Splinte). Wenn die Schrauben nicht fest angezogen sind tritt sofort wieder neues Lenkungsspiel auf, das sich schnell vergrössert und dann den Bulldog bei schneller Fahrt kaum auf der Strasse halten lässt.

Viel Erfolg damit, Gruss Rüdiger
rüro
Silber
 
Beiträge: 177
Registriert: 10.02.2006, 07:33
Wohnort: 52441 Linnich

Beitragvon Mario » 25.01.2007, 17:10

Was man dabei aber beachten sollte ist, dass man das Spiel auch nicht zu eng macht. Wir haben es bei der Restauration unseres 45ers zu gut gemeint. Es war so gut wie kein Spiel mehr vorhanden, was zur Folge hatte, dass der Bulldog auf kleinste Bewegungen am Lenkrad reagiert hatte. Nachdem sich das Ganze jetzt nach einigen Kilometern eingelaufen hat ist es aber m. E. nach perfekt.

Gruß Mario
Zuletzt geändert von Mario am 04.02.2007, 22:58, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Mario
Bronze
 
Beiträge: 60
Registriert: 10.02.2006, 08:33
Wohnort: Kisslegg

Beitragvon rüro » 25.01.2007, 20:41

Hallo Mario,

das stimmt genau. Zu eng, insbesondere auch vorne bei den Achsschenkelbolzen- und Buchsen machen die Lenkung schwergängig, was am Ende auch schlecht beim Fahren ist. Erfahrungsgemäss muss den Bulldog nach der Überholung ein paar Stunden gefahren haben, die Vorderachse mehrmals gut geschmiert haben - erst dann geht es optimal. Hängt bestimmt auch damit zusammen, dass dann erst das Lenkgestänge im Getriebe durch das nach vorne transportierte Getriebeöl gut geschmiert ist.

Viele Grüsse Rüdiger
rüro
Silber
 
Beiträge: 177
Registriert: 10.02.2006, 07:33
Wohnort: 52441 Linnich

Schmierung Lenkung und Co

Beitragvon RT-andreas » 25.01.2007, 21:58

Hallo zusammen,

allgemein gilt bei Lagern und "Passungen" die sich bewegen müssen lieber minimal zu viel Spiel als pep und damit im wahrsten Wortsinn Fresspassung.
Das mit dem Einlaufen und Abschmieren habe ich einfach gelöst. Es gibt Molybdändisulfid auch als Haftspray für "Trockenschmierung" Dieses Spray verwende ich für Teile wie Kugelköpfe/Pfannen oder Bolzen, Kolbenhemd, Pleullagerschalen... eben alle Teile die Gleitbewegungen machen und bei denen sich mangelnde Schmierung negativ bemerkbar macht. Zudem sind überholte (sandgestrahlte..) Teile meist recht rau an der Oberfläche und glätten sich noch minimal im ersten Betrieb. In diese Vertiefungen setzt sich nun das MoS2 Spray gut rein und vermeidet metallischen Spitzenkontakt der "groben" Gleitflächenpartner (Druckfestigkeit ~2000N/mm2, d.h. erst fliest der Stahl), es glättet sich alles besser durch fließen als Abscheren.
Im Falle der Lenkung also Schnecke und Schneckenrad einsprühen ebenso Kugelköpfe / Pfannen, Bolzen... wenn das Spray dann angetrocknet ist normal mit Fett / Öl zusammenbauen.
Gut ist das Spray auch bei der Bremse, Excenterbolzen...nicht nur beim Trecker gleiten damit wunderbar ohne dass Fett auf die Beläge tropfen kann.
Wenn fett an diesen Stellen (vor allem da wo man kaum nachschmieren kann und oder wo es gern korrodiert wie Stahlwelle in Alubuchse) bewährt sich auch Kupferfett. Das Zeug das ich verwende ist von Molycote, Name gerade nicht parat, wird aber u.a. auch beim ICE unterflur an der Bremse verwendet. Das ist so gut, dass ich seit 6 Jahren am Wintermoped die Hinterradbremse nichtmehr reinigen musste. Mit normalem Graphitfett war das pro WInter 1-2 mal nötig, da die Stahlwelle im Alugehäuse durch das Salz einfach festgammelte. da es tropffest und hitzebeständig ist reicht einmalige Anwendung meist für sehr lange bis immer. Beim lanz / Ursus wäre das was z.B. Regelerwelle unten am Block oder Bremsgestänge eben da wo (Salz/Dreck)Wasser hinkommt

Gruß

Andi
RT-andreas
Gold
 
Beiträge: 389
Registriert: 09.02.2006, 23:06
Wohnort: KA

Danke

Beitragvon Bernd Sandmann » 26.01.2007, 20:08

Hallo Schraubergemeinde,
vielen Dank für die Tips. Habe die Muttern mit Draht gesichert.
Das Spiel in der Lengstange ist nach unterlegen einer Paßscheibe nicht mehr spürbar. Die Schnecke ging nur nach ordendlichen Erhitzen und einigen Malen neuen Ansetzen des Abziehers runter.
Ich konnte noch keine Fahrt unternehmen, es ist einfach zu ungemütlich
(starker Wind mit Schneefall).
Das Spiel am Lenkrad beträgt jetzt noch etwa 2 cm, gegenüber vorher eine halbe Umdrehung.
Bernd
Benutzeravatar
Bernd Sandmann
Bronze
 
Beiträge: 53
Registriert: 12.02.2006, 18:02
Wohnort: 31547 Winzlar


Zurück zu Lanz-Bulldog, Glühköpfe

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot] und 168 Gäste