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Ansatz im Zylinder vom 1. Kolbenring verschleifen??

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Ansatz im Zylinder vom 1. Kolbenring verschleifen??

Beitragvon Pat » 10.09.2006, 21:03

HAllo Fachleute,
ich hab den Kolben , Pleuelstange und Kolbenbolzen zur Firma Riemschoss in Hennef gebracht 2816 VD. Herr Riemschoss meinte zu mir, dass der Kolben schrott wäre (Durchmesser und Riefen) und ich nen neuen einbauen sollte. Hatte vorher mit Herrn Pott telefoniert und der meinte, ich soll nur das Pleuel richten lassen und vielleicht den Kolbenbolzen/Kolbenringe erneuern. Ich hab 2 Fragen an Euch:
1. Der Schlepper lief und zog vor dem Ausbau und sprang auch an. Alle Lanzmechaniker meinten zu mir das kommt beim Lanz nicht so drauf an mit den Riefen und dem Durchmesser. Besonders dann nicht, wenn er vorher gelaufen ist. Was meint Ihr dazu???
2.Habe ich festgestellt, das am OT wo der 1. Kolbenring sitzt, ich einen harten Übergang hab und den bei neuen Kolbenringen verschleifen muss. Frage: Wie mache ich das am besten und wenn ich Schleifpapier verwende, muss ich ja wieder die Oberfläche polieren/feinstbearbeiten. Muss der Ansatz komplett weg sein, oder nur der Übergang weicher sein?
Wäre prima, wenn Ihr mir nochmal helfen könntet/ würdet.
Viele Grüße
Patrick
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Theorie und Praxis

Beitragvon RT-andreas » 11.09.2006, 09:17

Hallo Patrick,

tja Theorie und Praxis treffen da aufeinander. Neue Motoren können nur runderneuert werden, ältere dagegen vertragen einiges mehr. Der "Absatz ist "Zwickelverschleiß" am oberen Umkehrpunkt, da wo eben der Kolbenring immer stoppt und wieder zurück geht. Genau an der Stelle fehlt dann Öl sprich ist die Gleitbewegung für einen Film zu gering, die Verweilzeit zu hoch, zusätzlich noch Zünddruck voll da... viele Zylinder haben genau da einen leichten "Ring"- Übergang zum rest des Zylinders Richtung Kopfende.
Abhilfe, solange der alte Kolben drin ist und auch das alte Pleul, sprich die Maße für den Hub gleich sind geht auch ein neuer Kolbenring nicht über diese Verschleißstelle. Verschleifen ist da dann nicht nötig, aber mit einer Hohnbürste und Öl die Zylinderlauffläche anhohnen wäre wichtig. Der restliche Zylinder ist wohl auch etwas glatt und neue Ringe laufen mit leicht rauher Wand (die auch bessere Ölhaftung bietet) besser ein. Ach ja möglichst auf höhere Drehzahlen verzichten als original vorgegeben, der Kurbeltrieb längt sich nämlich dann und so käme der obere Ring an den Absatz => Motorschaden. Klappt(e) ganz gut auch bei gedrosselten Mopeds. Erst modereate Drehzahlen für 2 Jahre mit 27/34 PS dann aufgemacht un volle Leistung >60 PS bei hohen Drehzahlen => Kolbenfresser weil der Kolben nun an Stellen kam die Ölkohle / Zwickelverschleiß hatte.
Dass der Kolben rauh ist, was solls. Riefen mit Diamantfeile begradigen (kein Schmiergel nehmen!, die Hartpartikel setzen sich gern fest und dann gibts im Betrieb eher mehr Riefen) und gegebenenfalls mit weichem Glas "Sandstrahlen" um den Kolben rundum etwas rauh und ölhaftig zu machen. Bei der länge des Kolbens und der geringen Leistungsdichte muß der Kolben nicht so toll eingepasst sein., dass ist wichtig bei Motoren wo das Kolbenhemd große Mengen Kolbenwärme über den Schmierfilm an den Zylinder abgeben muß beim Glühkopf eher weniger der Fall.
Da die alten Vorgaben bis zu 1mm Verschleiß akzeptierten muß das heute nicht aufs hundertstel stimmen und da er ja bisher lief.....
Also etwas nachhohnen und Drehzahl nicht erhöhen dann sollte es auch so passen. Soll er 30.000 h Vollast abkönnen ohne Reperatur dann alles neu und Übermaßkolben :D

Gruß
Andi
RT-andreas
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