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Passung Kurbelwelle / Schwungrad

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Passung Kurbelwelle / Schwungrad

Beitragvon Panama » 24.11.2009, 15:51

Moin,
an unserem 8506 hat sich im Betrieb das Schwungrad der Reglerseite gelockert. Beim fahren ist das nicht weiter aufgefallen, das Unheil nahm seinen Lauf....
Das Schwungrad begann also auf der Welle zu arbeiten, bis die Keilnut ausgeschlagen und die Nabe ruiniert war ( Keil blieb tapfer an seinem Platz).
Eine Reparatur des Schwungrades schloß sich dahingehend aus, als daß die Nabe gerissen ist. Wir konnten ein anderes Schwungrad auftreiben, der Kurbelwellenstumpf wird derzeit aufgeschweißt und bearbeitet.
Alles gut, so dachten wir.
Heute rief mich mein Spezi also an und meinte die Bohrung des Schwungrades sei 1/10 mm oval.
Ausdrehen und Kurbelwelle auf Übermaß bringen geht nicht, weil noch der Exenter drüber muß.
Einzige Möglichkeit wäre also eine entsprechende Buchse in das Schwungrad zu ziehen.
Mir erscheint 1/10 nicht so wahnsinnig viel, andererseits habe ich auch panische Angst das selbiges wieder passieren könnte.
Mein Spezi möchte gerne eine 0 Passung machen, sonst wäre ihm nicht wohl dabei...
Was meint ihr, wie sollte man vorgehen?

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Beitragvon Ölmännchen » 24.11.2009, 19:52

Hallo,
wieso nicht das Schwungrad aufbohren und die Kurbelwelle auf übermaß? den Excenter kann man doch auch aufbohren. Gegen die Büchse spricht allerdings auch nichts. Die passung sollte schon ein paar Hundertstel Spiel haben aber keine Zehntel.


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Beitragvon Panama » 24.11.2009, 20:20

Moin,
spricht sicherlich nichts dagegen die Kurbelwelle auf Übermaß zu bringen.
Problem ist halt, das nur der Stumpf aufgeschweißt wurde weil unterm Exenter ja alles in Ordnung ist.
Deshalb habe ich die Kurbelwelle jetzt auf Originalmaß bringen lassen.
Im nächsten Schritt wird dann -wenn nötig- noch das Schwungrad bearbeitet werden.
Da ich keine große Erfahrung mit Passungen und -spielen habe interessieren mich natürlich auch andere Meinungen. Mir erschien halt 1/10 nicht so wahnsinnig viel...
Also schießt los :wink:



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Beitragvon Schwabenlanz » 24.11.2009, 22:51

Hallo,
da ich beruflich öfters damit beschäftigt bin Zahn -oder Passfedernaben in Antriebskupplungen von Hydraulikpumpen einzuziehen (die bis zu 600 Kw übertragen müssen) denke ich ebenso wie mein Vorredner,daß Du ca. 5 bis 8 Hundertstel Pressung machen solltest und nicht mehr.Dies hört sich wenig an ,ist aber voll ausreichend und sitzt bombenfest.Ein Lagersitz bei diesem Durchmesser hat weniger.Alles über 0,1 mm ist zuviel,da Du dein Teil(mit Heimwerkermitteln) nur sehr schwer erwärmen kannst um es auf diesen großen Durchmesser zu bringen und zuviel Spannung hast.Wenn wir mehr Pressung brauchen ,erhitzen wir das eine Teil auf max 150°C und kühlen das Gegenstück mit flüssigem Stickstoff(was Du wahrscheinlich nicht hast) auf weit unter -150°C ab.Nur sogehen die Teile ganz zusammen .Ich würde die Buchse nicht kalt einpressen (Rissgefahr und Du brauchst eine sehr große Presse)
Bei Erwärmung auf max 150°C und ca. 0,06 bis 0,07 mm Pressung gehen die Teile auch von Hand leicht zusammen.

Vielleicht habe ich Dir etwas helfen können.
Gruß Günter
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Beitragvon Panama » 24.11.2009, 23:02

Danke für deine Antwort Günter,
vielleicht reden wir aber etwas aneinander vorbei.
Habe ich dich richtig verstanden, das du von einer Untermaßigket des Schwungrades sprichst?
Es ist ja so, daß das Schwungrad eher zu groß als zu klein ist.
Vielleicht stehe ich aber auch gerade auf der Leitung...
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Beitragvon reima » 24.11.2009, 23:21

Hallo Panama

ich hab bei meinem Pampa auch den Wellenstumpf und die Schwungradnabe überarbeitet. Das Rad ist mit einer Büchse versehen die etwa 1/10 größer ist. Das Rad sitzt bei normal angeklopften Keil bombenfest.
Ich hab allerdings auch den leichten Schwung - du wirst beim KL den schweren haben?
Ich würde die Spielpassung nicht zu knapp wählen. Man muss auch bedenken dass man das Rad irgendwie montieren muss und evtl auch irgendwann mal wieder runter nehmen muss. Wenn du es jetzt z.b mit erwährmter Nabe aufschiebst gibts beim späteren Demontieren schon wieder Probleme. So exakt kannst du garnicht mehr die Nabe anwärmen wie dass nicht auch der Wellenstumpf sich mit erwährmt.
Ich kann meins zwar satt, aber gerade so mit bissel Schmiere auf der Kurbelwelle schieben.

Gruß Mario
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Beitragvon Ölmännchen » 24.11.2009, 23:34

Guck doch einfach mal im tabellenbuch unter Passungen nach. das müsste eine H7/f7 passung sein die du da brauchst.

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Beitragvon Panama » 24.11.2009, 23:36

Genau, der KL hat schwere Schwungräder.
Wieviel schwerer das Reglerschwungrad gegenüber dem Pampa letztendlich ist, kann ich aber nicht sagen. Wird aber wahrscheinlich nicht ganz soviel ausmachen, denke das eher die Gesamtschwungmasse den Unterschied macht. Die Backenkupplung ist ja doch deutlich massiver.
Offensichtlich ist 1/10 Übermaß des Schwungrades wohl doch ein ganz guter Kompromiß um einerseits eine vernünftige Verbindung und andererseits eine gute Montierbarkeit zu gewährleisten.
Einige scheinen ihre Schwungräder auch zusätzlich mit Loctite zu sichern, ist davon etwas zu halten?
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Beitragvon schika 04b » 25.11.2009, 10:13

Hallo zusammen,

Wenn Du sowieso dabei bist den Kurbelwellenstumpf zu bearbeiten, dann bringe ihn komplett auf Übermaß, stelle für den festen Exsenten eine leichte Presspassung her, somit sitzt er schön fest. Das Schwungrad lasse aufbohren it einer H7 Passung.
Dann sitzt alles gut, ganz egal ob schwere oder leichte Schwungmassen.

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Beitragvon Schwabenlanz » 25.11.2009, 17:07

Hallo panama,
ich habe nur gemeint,daß die Buchse ,die Du in das Schwungrad einpressen willst um ca.0,06-0,08 mm größer sein soll als die Bohrung des Schwungrades (wenn du es nachgedreht hast)Die Bohrung der Buchse solltest Du ,wie schon von anderen Forumslesern gesagt, auf eine H7 Passung drehen ,damit Du das Schwungrad bei Bedarf auch abziehen kannst.
Gruß Günter
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Beitragvon Winzer » 29.11.2009, 21:31

kann von einer zu großen Passung mit 1/10 nur abraten. Am besten ist beides auf eine H7 Passung zu fertigen, dann hast Du Ruhe, kannst bedenkenlos fahren und bekommst den Schwung auch wieder ohne Probleme runter.
Überprüfe das Schwungrad 100%ig auf Haarrisse, denn sonst bekommst Du nie das Schwngrad richtig fest und es besteht eine latente Bruchgefahr. Sofern das Schwungrad noch nicht ausgebüchst wurde, kann Dir dies jede Fachwerkstatt machen, sofern eine Büchse schon drin ist, dann wirds heikel.

Gruß
Michael
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Beitragvon x19auto » 30.11.2009, 19:46

Also ich habe im März bei meinem 2816- hier ist das Schwunrad auch nicht gerade leicht- das Schwungrad samt Keil mit Dosenblech 0,20 dick rundum aufgefüttert weil ich hier 0,40 mm Spiel vorfand und das Spaltmass seitwärts des Keils mit 0,3 mm Stahlblech auf praktisch 0 verkleinert. Die Nabe war auch hier gerissen. Habe mir einen Halter gemacht und mit den beiden Schrauben M16 verschraubt (gegen Auseinanderfliegen!). Dazu noch eine Spezialschraube M30x1,5 die das ganze auf der KW halten sollte. Das Ganze wurde mit Kunstharz wie mans für Boote bzw Karosserien verwendet eingesetzt. War schon nach 1 h hart. Bin mit dem Bulldog über 1000 km bis Ende Oktober gefahren ohne Klagen. Das Schwungrad hat sich weder gelockert noch ist es auseinander geflogen Habe das Schwungrad jetzt abgezogen weil ich mir doch ein Neues gekauft habe. Dieses ist aus Stahlguss also keine Angst mehr vor Rissen. Ich hätte also keine Angst bei 0,1 mm Spiel.
Ich werde weiter verfolgen wie Du hier vorgehst.

Grüsse

Jürgen
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Beitragvon Winzer » 01.12.2009, 00:05

hallo Jürgen,

kannst Du hier ein oder 2 Fotos von Deiner Konstruktion einstellen? Hört sich interessant an, wie Du das Problem gelöst hast 8)

Gruß Michael
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Beitragvon Uwe Gatschke » 01.12.2009, 10:10

Hallo Jürgen,

die Klemmkonstruktion hört sich interessant an. Bilder wären super.
Zuletzt geändert von Uwe Gatschke am 01.12.2009, 12:50, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Uwe


***Viel Spass beim Schrauben***
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Beitragvon Ölmännchen » 01.12.2009, 11:08

Hallo,
das schwungrad mit Blechen zu unterfüttern ist grober fusch und nur ein behelf. Das kann man in Notsituationen mal machen, ist aber nicht richtig.

Die Klemmkonstruktion würde mich auch interessieren.

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