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Kurbelwelle ausbauen ohne Ausbau des Kolbens?

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Kurbelwelle ausbauen ohne Ausbau des Kolbens?

Beitragvon Sepp » 18.11.2009, 14:08

Hallo Freunde des Lanz Bulldogs,

ich habe ständig Probleme mit meinem Lanz VD 2816 wegen einer eingelaufenen Kurbelwelle am Sitz des Schwungrades. Nun will ich die Kurbelwelle an der Stelle bearbeiten bzw. das Schwungrad entsprechend anpassen lassen.

Deswegen baue ich derzeit die Kurbelwelle aus. Nachdem ich bereits alle notwendigen Teile abgebaut habe steht mir nur mehr die Pleuelstange im Weg.

Kann ich die Kurbelwelle aus dem Gehäuse nehmen, ohne den Kolben samt Pleuelstange ausbauen zu müssen?
Oder kann man das ganze so drehen, dass ein herausheben der Kurbelwelle problemlos möglich ist?

Ich bin um jeden Hinweis bzw. Tipp dankbar.

Viele Grüsse
Sepp
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Beitragvon Ölmännchen » 18.11.2009, 14:34

Hallo,
Lös die schrauben von der Pleulstange. Jetzt drehst du die Kurbelwelle so das das Pleul samt kolben richtung OT wandern, wenn du jetzt die Kurbellwelle zurück drehst müsstest du pleul und welle trennen können. Pass aber auf das dir das Pleul nicht runterfällt und macken in den Zylinder haut.Du musst dir jetzt nur überlegen, wie du den kolben samt pleul zur montage wieder zurück bewegt krigst.

Hast du schon jemanden der dir die Kurbelwelle überhollt?

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Kurbelwelle ausbauen

Beitragvon Sepp » 18.11.2009, 17:09

Hallo Ölmännchen,
vielen Dank für die schnelle Information.

Das Lösen der Schrauben von der Pleuelstange wird vermutlich nicht so einfach sein, vor allem die untere Schraube.
Wie gehe ich da am besten vor?

Und wie kriege ich den Kolben samt Pleuelstange beim Einbau der Kurbelwelle am besten wieder zurück?
Hast du hier auch eine Idee bzw. Vorgehensweise?

Für das Überholen der Kurbelwelle habe ich einen Fachbetrieb in meiner Nähe. (Aufspritzen/Abdrehen etc.)

Viele Grüsse
sepp
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Beitragvon Jerry » 18.11.2009, 17:46

Guckst du hier....


kw.jpg



So hab ich das mal vor 20 Jahren gemacht.
Hatte allerdings den Kopf runter, daher war das Schieben des
Kolbens kein Thema.
Das Lösen der Pleuelschrauben ist nicht das Problem, da kommst
du von oben dran, viel schwieriger ist das Sichern der Kronenmuttern.
Die Splinte kannst du zur Not auch mit den Muttern abdrehen,
steht sogar im Handbuch als Tip.

Tu dir aber bitte selbst den Gefallen und mach dabei Lager und
Wellendichtringe neu, sonst machst du's auch zweimal, wie ich.

Zieh die Lager ab, bovor du die Welle zum Aufspritzen gibst, falls
einer der Lagersitze nicht mehr passt, kannst du das gleich mit
machen lassen.
Ich selbst würde es nicht nochmal so machen, bin froh dass ich
diesmal den Kolben mit gezogen habe. Da waren einige Bohrungen
mit Ölkohle komplett zu und die Kolbenringe waren auch fertig.

Denk nochmal drüber nach. Du brauchst doch beim Volldiesel
nur Haube und Tank abnehmen, dann hast du genug Platz.
Zuletzt geändert von Jerry am 06.08.2012, 22:36, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß

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Kurbelwelle

Beitragvon GOLEER » 18.11.2009, 19:48

Die Kurbelwelle bekommst du ohne den Kolben zu ziehen nicht raus .
Wenn du das schaffst , bist du der Erste .
Da du den kolben sowieso rausholen muss , kannste den sauber machen und schauen , wie das mit dem Kolbenbolzen und Kolbenringen aussieht .
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Beitragvon Jerry » 18.11.2009, 20:32

@ Goleer:

Da muss ich dir aber energisch widersprechen: Ich bin der Erste!
Auf dem Foto ist der Kolben nämlich noch drin.... :D

Nein, mal ohne Scheiß, die Aktion damals war völliger Schwachsinn.
Einfach einen Flansch weiter vorn trennen (falls man mehr Platz haben will),
Bock mit Achse zusammen wegrollen, Kopf vorweg und raus mit dem
Kolben. Macht eher weniger Arbeit als das Gebastele was ich gemacht habe.

Geht aber auch problemlos wenn du den Vorderachsbock dran lässt,
hab ich diesmal auch so gemacht.

DSCN2116_01.JPG
DSCN2135.JPG




Entscheide selber. Soweit wie ich brauchst du natürlich nicht zu zerlegen,
aber ohne Kolben ziehen geht's nicht.
Zuletzt geändert von Jerry am 06.08.2012, 22:49, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß

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Klar wie Klosbrühe

Beitragvon GOLEER » 18.11.2009, 21:04

Wenn du den Zylinder vom Kurbelgehäuse wegziehst , geht es .
Aber ist doch zuviel Arbeit , und da muss du wieder neu abdichten .
Was hat er denn für Schmerzen , das du ihn immer auseinander nimmst ?
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Beitragvon Jerry » 19.11.2009, 20:35

Da verstehst du glaub ich was falsch, zwischen dem Foto oben
und den aktuellen liegen etwa 20 Jahre...

Zu den Schmerzen:
Offensichtlich bzw. von aussen erkennbar war eigentlich nur dass die
Kupplungsbeläge runter, das linke Schwungrad lose und ein paar
Leitungen am Regler undicht waren.
Nachdem ich beide Schwungräder unten hatte, hab ich dann noch
Kurbelwelle und Kolben ausgebaut, wenn ich schonmal soweit war.
Gut so, denn ausser ein paar Jugendsünden habe ich noch einen verschli-
ssenen Lagersitz, ein ausgelaufenes Pleuellager, einen zerdrückten
Simmerring, zugekokte Ölbohrungen im Kolben, ein völlig zerlegtes
Reglerwellenlager und eine krumme Reglerwelle gefunden.
Bin froh dass ich kaum damit gefahren bin. Seit Werxhausen vor 18 Jahren
hat er nur noch in der Scheune gestanden.
Wollte ihn eigentlich dieses Jahr für Werxhausen fertig haben, aber seit
dem absehbar war dass das nichts wird, lasse ich mir Zeit und mache
es lieber gründlich, weshalb er auch soweit zerlegt ist.

Hätte mir zu der Zeit ein Forum wie dieses gewünscht, dann wären mir
bestimmt einige Fehler nicht passiert. Leider kannte ich mich in der Szene
nicht viel aus. Internet gab's noch nicht und an Ersatzteile, in dem Umfang
wie heute, gab es bei Weitem nicht. Dagegen sind die heutigen Bedingungen
einfach traumhaft.
Gruß

Christian
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zerlegen oder nicht?

Beitragvon lanzkoosie » 19.11.2009, 20:58

hallo schraubergemeinde.

also ich hab gerade meinen D2016 zerlegt, um den zylinder aufzubohren und einen neuen kolben reinzumachen.
hab vor 3 jahren schon die kurbelwelle überholen lassen, die lager und
simmerringe erneuert, und den kolben richten lassen ( größerer kolbenbolzen).
weil ich ca. 1000 km pro jahr fahre wurde das ölspucken immer schlimmer.
jetzt hatte ich genug und zerlegte die kiste nochmal.
ich kann nur jedem den guten rat geben.........
macht es gleich am anfang gescheit!!!!!!
kostet zwar mehr geld und arbeit........
aber dann habt ihr für ein paar jahre, oder viele jahre ruhe.
ihr könnt auch dann beruhigter mal weiter wegfahren.
weil ihr euer fahrzeug kennenlernt und wisst wo die schwachstellen sind (regler, ölpumpe, anlasser usw. die vielleicht auch schon abnutzungserscheinungen haben)
eine bulldog wird immer eine ewige baustelle sein.......
sind halt keine neufahrzeuge.
aber dann habt ihr wenigstens schon mal das problem mit kolben, kurbelwelle, kolbenringen usw. gelöst und das ist schon mal das wichtigste an einem motor.
aber jeder muss eben seine erfahrungen machen!!!
ich will euch mit meinem rat nur die mehrfache arbeit ersparen.


gruß peter

ps.: wir müssen zusammen halten und nur dadurch können wir unsere kisten am laufen halten. jeder weiß ein bisschen und wenn wir unser wissen zusammenschmeissen, dann werden wir gaaaaanz langsam
zu lanzkennern ;-)
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Beitragvon Sepp » 20.11.2009, 10:23

Bezugnehmend auf meine Eingangsfragen und deren Antworten schließe ich,

dass es auf alle Fälle am sinnvollsten ist, beim Ausbau der Kurbelwelle auch den Kolben/Pleuelstange mit auszubauen.
Ansonsten kann die Kurbelwelle eh nicht rausgenommen werden.

Habe ich das so richtig verstanden?



Viele Grüsse
Sepp
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Beitragvon Ölmännchen » 20.11.2009, 12:02

Hallo,
es geht schon, aber ist aufjedenfall aufwendiger als ganz auseinander zu nehmen.
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Beitragvon Jerry » 20.11.2009, 17:43

Völlig richtig verstanden, Sepp
Gruß

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