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Schraubstopfen am gr. Glühkopf öffnen?

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Schraubstopfen am gr. Glühkopf öffnen?

Beitragvon RT-andreas » 25.05.2006, 11:02

Hallo zusammen,

wie bekommt man denn den großen Schraubstopfen (den der vorne drin ist um in den Kühlmantel zu sehen) am besten raus?
Bei meinem Zylinderkopf ist der erstens fest, zweitens vergriesgnaddelt im Sechskant und drittens wurde früher schon versucht das Ding mit Hammer und ...Meißel? nach beiden Richtungen zu dengeln. Ne (Alu?)Dichtung unter dem Stopfen ist noch sichtbar.
Versuche mit weicher Flamme und gleichmäßiger Erwärmung des Kopfes - Fehlanzeige, Meißeleinsatz soweit noch möglich - Fehlanzeige
Möglichkeiten die mir noch einfallen: Einschweißen eines Stahlstückes um richtig Kraft aufbringen zu können, ausbohren / fräsen soweit möglich und Rest aus dem Gewinde nach innen schlagen. Wie empfindlich ist denn so ein polnischer Sozialistenguß (Ursuskopf) gegenüber thermischen Spannungen an der Stelle? Ausbrennen oder punktuell rotglut geben ist wohl da nicht angesagt?

Nebenfrage, reichen 90-98°CSchmelzpunkt für den Sicherheitsstopfen aus? So eine Legierung habe ich als kg-Barren noch da.

Bin für Tips und neue Vorgehensweisen offen

Andreas
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Beitragvon Chicken » 25.05.2006, 20:45

Hallo,

also die beste Möglichkeit ist wohl einfach den Sechskant soweit zu richten, damit der Schlüssel wieder einigermaßen passt. Dann mit viel Geduld und Rostlöser vorsichtig aufdrehen. Wenn sich gar nix rührt bissl klopfen und nur im äußersten Notfall warm machen.

90-98 Grad sind für den Schmelzstopfen viel zu wenig, das hat ja schon das Kühlwasser wenn es mal richtig warm ist. Um die 200 Grad sind die Originalen. Die Temperatur wird dann nur erreicht wenn wirklich mal kein Wasser mehr im Zylinderkopf ist.
Lieber Gruß,
Dr. Alex Lange

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Beitragvon DirkP » 27.05.2006, 13:18

Hallo Andreas,

ich würde mich Alex anschliessen. Versuch mal den Innensechskant zu säubern und wieder herzurichten. Hast Du denn einen einen passenden Schlüssel dafür? Ich habe behelfsmäßig mal einen Sechskantbolzen mit auf dem Gewinde verschweisster Mutter genommen. Dann kann man jeden Ringschlüssel nehmen. Ab dann hat man freie Wahl für den Verlängerungshebel ;).
Mit Hitze würde ich an den Kopf auch nur ungern gehen. Erstmal Klopfen, Rostlöser und Hebelwirkung ausprobieren. Vielleicht findest Du eine Möglichkeit die Schraube mit flüssig Stickstoff (notfalls auch Kältespray (macht aber nur ca. -50°C) zu Schrumpfen. Manchmal hilft sowas auch schon. Möglicherweise in Kombination mit moderater Erwärmung des Kopfes.
Wenn gar nix geht, lass sie einfach drin. Solang sie dicht ist, ist es immer noch besser so, als wenn Du dem Kopf den garaus machst. Den Zustand des Kühlsystems kannst Du auch bei demontiertem Kopf von den hinten Kühlwasserbohrungen aus beurteilen.

Gruss
Dirk
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Koipfzustand

Beitragvon RT-andreas » 27.05.2006, 15:46

Hallo Dirk,

tja gerade der Kopfzustand ist es ja weswegen ich den Stopfen entfernen möchte. Da hat wohl jemand "Überwinterungsöl" :( eingefüllt, sprich das gesamte Kühlsystem war mit Altöl zäh (also Konsistenz von schwerem Rohöl) geflutet. Bis auf den Kopf habe ich das Zeug mit Dampfstrahler und Co weitgehend rausgebracht (Kühlerelemente müssen eh neu) nur um die Rundung des Kopfes will die Hochdrucklanze nicht rum. Flaschenbürste und Kaltreiniger streiken ebenfalls daher würde ich schon gerne den Stopfen "ziehen". na mal sehen was noch geht.

Gruß
Andi
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Beitragvon DirkP » 27.05.2006, 16:10

igitt, wer macht den sowas? Na wenn Einweichen mit Lösungsmitteln (da kennst Du Dich doch bestens aus :)) nix helfen will und Du unbedingt dran musst, dann hilft in allerletzter Konsequenz nur noch die Zerstörung der Schraube (Bohren, Einsägen oder Einflexen wenn möglich und dann sanft ausmeisseln). Wenn Sie sowieso schon vergriesgnaddelt ist, wäre das vielleicht die vernüftigste Lösung. Ich denke, so eine Schraube bekommt man bei den einschlägigen Lieferanten nachgekauft.

Viel Erfolg
Dirk
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Sozialistische Einheitswerkzeuge

Beitragvon RT-andreas » 28.05.2006, 01:34

hallo Dirk,

an meinem Töff kann man eben die Auswirkungen der sozialistischen Einheitswerkzeuge sehr gut erkennen. Verschlissen sind die Muttern, Bolzen... die etwas fester sitzen und alle mangels Schlüssel durchweg mit Hammer und Meißel (wohl mehrfach) auf und zugemacht wurden. Ventilatorlager waren auch schonmal hin, als ich die jetzigen ausgebaut habe waren die Rollen alle im Käfig. Unter dem angeharzten Fett aber kamen noch 4 Rollen zum Vorschein vom letzten zerstörten Lager, wurden nicht entfernt sondern einfach "drübergefettet".
So ist der ganze Trecker, einerseits fast neuwertige Bauteile andererseits total vergriesgnaddelt, das mit dem Altöl im Kühlsystem passt da exakt ins Bild. Mal sehen wie er mit neuen Schrauben und geschweißten Vibrationsrissen in den Blechen dann aussieht.

Gruß
Andi
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Beitragvon Norman » 28.05.2006, 12:00

hallo andreas, ich würde ne passende mutter (mit angebratenem entsprechend langem flachstahl) in dem vergriessgnaddelten sechskant einschweissen. da hast du einen vernünftigen hebel der nicht abrutscht und ausserdem hilft dir die eingebrachte wärme vom schweissen. die revisionschraube muss ja ohnehin erneuert werden. natürlich voher mit mittelschwerem hammer frontal klopfen. viele, viele kleine schläge. rostlöser bringt leider nix, wenn die schraube von innen im öl steht. alternative: wie deine vorgänger mit hammer und meißel. da bringst du erhebliches drehmoment auf die schraube. viel spass norman
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Schraubstopfen am gr. Glühkopf

Beitragvon wasserorgel » 28.05.2006, 12:17

Hallo Andreas,
also, ich vermute mal der Tip ist überflüssig, aber manchmal sieht man
ja vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr.
Aus Deinen Schilderungen vermute ich, daß Du die Ausschraubversuche bei abgebautem Zylinderkopf vorgenommen hast. Wie hast Du den Zylinderkopf fixiert? Mir fällt da im Moment nichts ein. Spezialhalter? Das kann aber an meiner mangelnden Fantasie liegen.
Ich würde die Ausschraubversuche bei fest am Motorblock angebautem Zylinderkopf vornehmen. Der Grund hierfür ist die Massenträgheit der gesamten Einheit falls Du mit Hammer ( möglichst schwer ) und ähnlichem zu Werke gehst.
Viel Erfolg.
Willem aus dem Münsterland
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Schrauben und Momente

Beitragvon RT-andreas » 28.05.2006, 14:50

Hallo alle zusammen,

also mein "Problem" ist eigentlich nur, dass es nur 1 Schraube ist. Es gibt nix was es nicht gibt oder anders gesagt: nicht die Arbeit ist beschi..en sondern es feht das richtige Werkzeug. Ich habe schon Finaldrives zerlegt mit rudelweise festgegammelten Muttern in der Größe der Zylinderkopfschrauben am Glühkopf. Da lohnte sich der Bau eines Werkzeuges, sprich Mutter, langer harter Vollmaterialschaft, oben drauf in Bohrung eingelassen und verschweißt ein abgeflexter SDSmax Bohrer. Um das Ganze noch eine anbegratene Steckvorrichtung für je 1,8 m Hebelarm. Das Werkzeug kam dann in einen riesigen Bohrhammer bzw in einen Presslufthammer. Durch die Schläge lockerten sich die Muttern, wenn nicht gabs eben noch mehr Schläge und die Mutter wurde warm bis heiß, dehnte sich dadurch und gab die Fresspassung auf.
Lohnt sich nur nicht für 1 Stopfen, da ist aufsägen schneller. Also werde ich erstmal mit Flachstahl und Mutter probieren, tut das nicht mal sehen ob ich die Aludichtung "ausgesägt" bekomme und so etwas "Spiel" für Hammerschläge hinkriege. Ist auch das Essig bleibt wohl nur noch bohren.
Jedenfalls hab ichg dann Übung für die abgebrochenen Schraubenreste im Vorderradgewicht :wink: Die guten Sachen hebe ich mir halt immer bis ziemlich zum Schluss auf.

Gruß
Andi
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