Re: Eigener Strom/Wärme mit Lanz Technik - Kraftwerk ?
Geschrieben von Tom am 27. November 2005 18:44:09:
Als Antwort auf: Eigener Strom/Wärme mit Lanz Technik - Kraftwerk ? geschrieben von Hatzienda am 09. November 2005 09:25:05:
Moin moin,
einige Anregungen zu diesem interessanten Thema:
Strom zu erzeugen, um den dann zu verheizen, ist wohl die technisch aufwendigste und teuerste Variante.
Also besser die Abwärme des Motors in den Heizungskreislauf einspeisen. (siehe andere Beiträge über Motortemp und Mischer)
Dieselmotoren sollten nicht über längere Zeit im unteren Teillastbereich laufen, sie verrußen dann übermäßig. Je nach Bauart werden minimal 25 bis 50 % Leistung empfohlen. Mal angenommen ein 25 PS (18 KW)GK hätte würde bei 50% Last (am Generator) betrieben und hätte ca. 20 % Wirkungsgrad, dann fallen 36 kW Abwärme an. Ne ganze Menge, nicht wahr? Lieber einen kleineren StaMo einsetzen, wenn der länger laufen soll.
Strom für Eigenbedarf im Inselbetrieb zu erzeugen dürfte technisch nicht so aufwendig sein.
Einspeisung in das öffentliche Netz wird aufwendiger: Euer örtliches EVU teilt Euch die Anschlußbedingungen für Eigenerzeugungsanlagen im Netzparallelbetrieb auf Anfrage mit. Das EVU hat die allgemeine Versorgungs sicherzustellen und wird entsprechende Anforderungen stellen, um sein Netz vor Fehlern an Euren Anlagen zu schützen (!) (Überspannung, Unterspannung, Kurzschluß, Frequenzüber- und Unterschreitung..) Das geht zwar alles, wird aber keine kosengünstige Bastellösung.
Aber wenn das geht, kann man den Strom an das EVU verscherbeln. Darauf hat natürlich kaum ein EVU Bock, der Einspeisepreis wird entsprechend sein. Wer ausschließlich mit nachwachsenden Rohstoffen (PÖL) fährt, kann u.U. Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energie-Gesetz erzielen.
Bei ausreichend guter Brennstoffausnutzung als Strom plus Wärme gibt es einen KWK(Kraft-Wärme-Kopplung)-Bonus dazu.
Für die obigen Auskünfte übernehm ich keinerlei Haftung, zumal sich Gesetze und Verordnungen ändern können und Angie schon im Wahlkampf gesagt hat, sie will den Erneuerbaren Energie an den Kragen. Und vor allem bin ich kein Jurist und kann und darf keine Rechtsberatung geben.
Wer allerdings seine Anlage in Betrieb hat, genießt teilweisen Bestandsschutz, vor allem bei der Einspeisevergütung für die Lebensdauer der Anlage.Die Anforderungen sind nicht niedrig, also bitte vorher schlau machen. Die meisten Gesetze sind im Volltext im Internet zu finden.
Hmm, naja, vielleicht doch lieber Inselbetrieb? Dann muß das eigene Netz "nur noch" technisch einwandfrei vom EVU-Netz trennbar bzw. umschaltbar sein. Und in Deutschland gibt es natürlich für alles und jedes Normen, die zu beachten sind.
Wie hoch ist Euer Strompreis einschließlich Zählergebühr und sämtlicher Steuern? Reine Eigenerzeugung könnte billiger sein als dieser Strombezugspreis und sich in manchen Fällen eher rechnen, als Einspeisung.
(Hoffentlich habe ich niemandem die Lust verdorben, wäre schade)
Tom
- nachgelesen Tom 27.11.2005 19:52 (0)
- geht schon los mit den Korrekturen Tom 27.11.2005 19:30 (0)