Re: Farbe Volldiesel


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Geschrieben von Gordon am 22. April 2004 12:33:18:

Als Antwort auf: Farbe Volldiesel geschrieben von Ändi am 21. April 2004 13:01:04:

Hallo Ändi,

Falls der Originallack noch gut erhalten ist, sprich nicht rissig oder rostunterwandert, ist eine Konservierung durchaus sinnvoll. Die Lacke waren ab Werk seidenmatt. Durch polieren hätte man diese auch auf Hochglanz bringen können, aber für ein Nutzfahrzeug konnte man sich diesen Arbeitsgang sparen. Hochglänzende Lacke, die schon beim Lackieren hochglänzend waren, gab es erst in den 70 Jahren und da auch nur in der Automobilindustrie. Lange Zeit wurde bei matten Lacken für die Erzielung eines Hochglanzes nach erfolgtem Farbauftrag nochmals mit Klarlack überlackliert. Dies ist heute bei den metallic Lacken noch gang und gäbe. Für die Restaurierung kommen bei den Bulldogs neben den hochlänzenden 2K- Acryllacken (Uni- Lacke) auch die Kunstharzfarben in Frage, welche meist einem dem originalen Zustand entsprechenden seidenmatten Glanz aufweisen und daher autentischer sind. Leider sind diese nicht ganz so UV- Lichtbeständig und verspröden schneller, was bedeutet, daß der Glanzgrad schneller nachläßt als bei den Acryllacken. Doch ich denke mit einer guten Konservierung mit Wachs, fällt dieser Nachteil nicht mehr so stark in`s Gewicht.
Für eine Hobbyrestaurierung hat die etwas teurere Acryllackierung den Vorteil, daß sie wesentlich schneller trocknet und sich dadurch weniger Staubpartikel in der Farbe absetzten können, die im Bedarfsfall rauspoliert werden müßten(wenn man´s übertreiben will...)

Also, für den Fall, daß Dein Lack noch gut erhalten ist, aber eben schon hier und da ausbesserungswürdig ist, könntest Du auch den alten Lack nur anschleifen (220 und dann 400 er Papier), Roststellen blank schleifen und dann erst mit einer geeigneten Grundierung in zwei Schichten alles komplett grundieren. Nach der Trocknung der Grundierung schleifst Du diese mit einer Körnung von 400 leicht an (für Ecken und Winkel Schleifpad nehmen), darauf alles mit einem Baumwolltuch mit Silikonentferner abwischen und nicht mehr mit den Händen anfassen.Alles mit Druckluft abblasen. Nun kann die Farbe aufgebracht werden, in diesem Fall Kunstharz. Je nach verwendeter Grundierung kann aber auch Acryllack lackiert werden. Da einfach mal beim nächsten Lackierer nachfragen. Wichtig ist die Verträglichkeit zwischen der alten Farbe und der neuen Grundierung sowie der neuen Grundierung und der neuen Farbe.

Für ein Konservieren der alten Farbe eignet sich Leinölfirnis, welches entweder mit einem Lappen aufgetragen weden kann oder aber einfach mittels Kompressor und Sprühpistole. Auch Pinseln wird funktionieren.

Möglicherweise kann man den alten Lack auch wieder aufpolieren und anschließend mit einer Wachsschutzschicht versehen. Bei vielen Roststellen wird dies aber unrentabel, da diese erst alle ausgebessert werden müßten (schleifen oder strahlen, grundieren, lackieren), zwischendurch immer wieder anschleifen nicht vergessen, wobei der zu treffende Farbton etwas schwierig zu ermitteln sein wird...

Man könnte auch die Roststellen mit einem Rostumwandler behandeln, die nach Trocknung mit Wasser abgespült werden und anschließend mit der Wunschfarbe lackiert weden. Da spart man sich dann zwei Arbeitsgänge (entrosten, grundieren). Allerdings würde ich diese Methode nur bei den rauen Gussteilen anwenden, damit man, z.B. bei der Motorhaube, nicht so starke Unterschiede sieht.

Für den Fall einer Neulackierung gibt es natürlich auch die Möglichkeit, der normalerweise hochglänzenden Acryllackierung durch Zusatzmittel den autentischen seidenmatten Glanz zu geben, aber matt werden die Lacke eigentlich irgendwann von selber...

Gruß Gordon




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