Hallo Markus
Vorab ist in meinem Sprachgebrauch eine ehem. HG-Maschine ein Rückbau, kein Umbau (nur um Missverständnisse zu vermeiden).
Es müsste sich bei deinem (übrigens sehr schönen Bulldog!!) um eine reguläre Umbaumaschine handeln.
Neben dem Getriebe hat er ja auch die Glühkopftypischen Stehbleche. Ein „Musterschlepper“ wird es um 1955 nicht mehr sein, doch dazu später mehr.
Es war damals nicht unüblich dass auch Werkstätten eigene Maschinen besaßen (Leihmaschine, ausliefern von Geräten-bzw. abholen vom Bahnhof, etc.).
In meinem Bekanntenkreis läuft ein D 2806 U (ehem. GK vor Bj. 1940-dadurch kein ehem. HG-Bulldog), der hat damals beim Umbau 1954 auch einen komplett neuen KFZ-Brief ausgestellt bekommen.
Der KFZ-Brief trägt sogar den typischen Aufdruck „Kraftfahrzeugbrief Nr.1“ und das U ist natürlich mit eingetragen!
Der Unterschied zwischen „U“ (das gab es nicht nur bei den ehem. HG-Maschinen) und „A“ liegt höchstwahrscheinlich darin das ab einem gewissen Zeitpunkt die offizielle Bezeichnung für Umbaubulldogs geändert wurde. Das ist eigentlich ein Thema für Philipp Hügel, der ist auf diesem Gebiet sehr firm und meldet sich hoffentlich auch noch falls es hier Bedarf gibt

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Sonst musst du mal per PN Kontakt aufnehmen.
Die Schleppernummer 711 090 liegt (genau wie mehrere mir bekannte Umbaubulldogs) innerhalb des Nummernkreises für die Halbdieselbulldogs ohne Kriechganggetriebe und ohne die in die Mitte des Getriebes verlagerte Zapfwelle (Wie Thomas Tisch und Gordon schon geschrieben haben, D 5006, D 6006 und D 6007).
Das ergibt sich aus folgender Tatsache: Alle Vorserienmaschinen mit 48 und 58PS (D XX06 und D XX16) waren noch gemischt in den Nummern 711 001-711 029 enthalten, also gerade mal 29Stk., danach (März 1955) wurden die Serienmaschinen eingeführt und die Schleppernummern nach Getriebeausführung getrennt, nicht nach PS:
D 5006, D 6006 und wohl auch die Hand voll D 6007 gingen zusammen mit den Umbaubulldogs mit Schleppernummer 730 030 + Folgende weiter, die Maschinen mit Kriechganggetriebe und mittig angeordneter Zapfwelle erhielten 1955 einen eigenen Nummernkreis der bei Nr. 725 001 anfing!
Die ersten Maschinen dieser Bauart (D 4806-D 5816) wurden ja schon im späten Sommer 1954 ausgeliefert, und dass sogar an die Kunden! Die genaue Umstellung von 48 und 58PS Maschinen auf 50 und 60PS Maschinen ist durch einen Brief vom Mannheimer Werk an das KBA in Flensburg datiert auf den 22.03.1955 genau zu ermitteln.
Es gibt genau aus diesem Zeitraum des Überganges (Jan. bis Apr. 1955) nicht wenige Prospekte die in bester Lanz Manier eine zusammenretuschierte Bulldogmischung zeigen die es so wohl nie gab (Blechverkleidungen).
Da aber der letzte Vorserienbulldog heute noch erhalten ist und ich auch eine der ersten Serienmaschinen kenne (725 007 EZ: Mai 55) gehe ich davon aus das es zwischen Vorserienbulldog und Serienbulldog keine 3. Übergangsvariante gegeben hat (wie es aber in einem bekannten mehrteiligen Buchband vermutet wird, hier war auch wieder die verfluchte Mannheimer Retusche verantwortlich).
Wann ist denn dein Bulldog genau zugelassen? Zum Getriebe (eingrenzen Bj.) kann man noch Fragen welche Ausführung der Fußbremse ist verbaut? Welcher Handbremshebel ist vorhanden (der lange mit Druckknopf oder der kurze mit Klinke)? Bei einigen Maschinen die in den 40er Jahren gebaut wurden ist das tagesgenaue Gießdatum im Getriebegehäuse eingegossen, das sitzt in Fahrtrichtung rechts, hinten oben (sehr schlecht zu sehen hinter der Zapfwelle dierekt unter der Planfläche für die Bodenplatte).
Viele Grüße
Pfrank