Hallo,
Schönes Puzzle! Da bekommt man ja direkt wieder Lust zum Basteln, wenn man nicht schon selber genug zu tun hätte.
Ich würde den Bulldog mit den Teilen aufbauen die da auf dem Anhänger liegen. Ob nun Getriebe vom 17 er und Motor vom 22 er oder umgekehrt, wen stört es? Ist dann halt über die Jahre mal so gekommen, vielleicht im Laufe einer Reparatur. Getriebeschäden waren bei den kleinen Halbdieseln nicht selten, oft brach das erste Gangrad. Grund war die ganz mies zu bedienende Lanz Fahrkupplung bei den frühen D1706 und D2206 Modellen, die bei unvorsichtiger Bedienung sofort die rabiate Riemenscheibenbremse aktivierte und den gesamten Schlepper über die Kupplung bremste. Der Klügerere gab dann oft nach, und das war das este Gangrad. Nicht auszuschließen das eben das bei Deinem Bulldog auch mal passiert ist. Es sieht zumindest so aus, als hättest Du ein sehr frühes Modell erwischt, wenn ich von den Vorderradfelgen ausgehe. Laut dieser Felgen müßtest Du noch den Batteriedeckel haben mit dem Loch für die Tankverschraubung. Kann man auf einem der Bilder leider nicht erkennen. Wenn es noch das originale Luftfilter ist ist der Bulldog definitiv Baujahr 1953 oder älter. Dann dürfte der Kühler auch noch über die beiden Riemen mit den drei Abdeckblechen verfügen zum regeln der Kühlleistung. Muss aber nchts heißen, der Kühler kann mal mit der Jalousie nachgerüstst worden sein. Oftmals wurden die Kühlerabdeckbleche verschludert. Du erkennst dann oben auf dem Kühler die beiden Einhakvorrichtungen für die beiden Gurte. Der Riemenschutz sollte dann auch über keine Klappe verfügen, zur Kontrolle des Lüfterriemens. Der Kraftstoffvorpumphebel hat keine Funktion auch zum Ölvorpumpen. Der Motor hat dann generell nur eine Ölpumpe. Das rechte Aussenlager muss wie beim D5506 über einen Kugelöler mit der Ölkanne vor Inbetriebnahme geölt werden und vor dem Start mit der Handkurbel Öl vorgepumpt werden. Und jetzt wird es richtig spannend: Die ersten Bulldog hatten im Schalldämpfer im inneren an den breiten Stellen jeweils ein Rohr eingeschweißt. Beim ersten ausbrennen des Auspuff verbog sich das Funkensieb und man konnte es nur noch mit Gewalt aus dem Schalldämpfer bekommen. Man ließ es also drinnen und nahm das regelmäßige Selbstausbrennen des Schalldämpfers in Kauf. Laut meiner Oma einmal im Jahr entweder beim Pflügen oder schon etwas früher beim Bindern.Ich habe das jetzt alles gereinigt und wieder gerade gebogen, so dass man das Jederzeit wieder oben rausziehen kann zwecks Reinigung.
Über alle diese frühen Details verfügt unser D1706 von 1953, bis auf die offene Batteriehaube. Dies war eines der ersten Details, die man geändert hatte. Möglich das Dein Fundstück nicht sehr viele Seriennummern von unserem entfernt liegt.
Bin gespannt auf weitere Infos.
Viel Spaß mit dem Projekt!
Gruß Gordon