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Die Seuche

Bulldog, aber nicht Lanz

Die Seuche

Beitragvon Socke » 17.07.2011, 21:14

Mein Ursus hat im Moment die Ölseuche (diehe: Die letzte Ölung...) Seit gestern läuft Öl aus den Bremsen heraus. Es tropft richtig. Bislang waren die Achstrichter dicht... Ich habe festgestellt, daß ca. 10 Ltr. Motoröl sich unter das Getriebeöl gemischt haben. Vermute, der Wellendicvhtring an der Kurbelwelle hat sich erledigt.
Folgende Frage habe ich (habe mit der Suche nichts gefunden:
1. Kann man den Wedi herausbekommen, ohne die Kurbelwelle zu demontieren?
2.) Der Ölaustritt bei den Bremsen muß ja nicht zwangsläufig heissen, daß an der Hinterachse die Wellendichtringe defekt sind, sondern beim Lanz soll es dort ein Ölablaufrohr geben, wahrscheinlich damit, sollte dieses Problem auftreten, eben nicht die Bremse verölt werden. Hat der Ursus normalerweise ein solches Rohr, welches bei mir eben nur fehlt?

Danke!

Volker
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Re: Die Seuche

Beitragvon Kai » 17.07.2011, 22:49

Hallo Volker,

bist du dir sicher, das Motorenöl im Getriebeöl ist?
Wenn der Wellendichtring defekt ist, ist es doch meines Wissens so, dass eher das
Getriebeöl weniger wird, weil vom Motor abgesaugt.

Gruß Kai
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Re: Die Seuche

Beitragvon Socke » 18.07.2011, 06:38

Nun ja,
definitiv ist es sehr deutlich mehr geworden (ca. 8-10 Liter). Und es ist schwarz wie die Nacht. Und dünner geworden ist die Suppe auch. Nach Wasser sahr das auch nicht aus (jedenfalls nicht in den Mengen). Warum sollte der Motor unbedingt mehr saugen als drücken? Jedenfalls würde das auch meine häufig verölte Kupplungsbremse erklären. Das Öl war jetzt 3 Jahre drin, also sind die Mengen in 3 Jahren hinzugekommen.
Ich hatte den Wedi vor zwei Jahren mal untersucht, sah noch sehr gut aus und war auch noch schön weich.
Ratlos...
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Re: Die Seuche

Beitragvon papafox » 22.07.2011, 10:14

Hallo Socke,

Dein Ölproblem liegt sicher beim Wedi wie du vermutest. Allerdings ist die Sache meist so, dass bei undichtem Ring ein Teil der Vorkompression aus dem Kurbelgehäuse in das Getriebe über den Wedi entweicht und damit eventuell auch Öl von der Lagerschmierung. Folge: Getriebeölaustritt zur Kupplung und an allen Lagerstellen wegen Überdruck im Getriebe.

Jetzt gibt es aber verschiedene Abdichtungen an der Kurbelwelle-Kupplungsseite. Teilweise wurde wie bei Lanz eine Anlaufsscheibe verbaut mit Dichtschnur. Teilweise aber auch Bundlager wie bei meinem Ursus und dann befindet sich eine Art Distanzsscheibe vor diesem Bundlager im Kurbelgehäuse mit einem Wellendichtring. In diesem Fall kannst Du diese Scheibe ausbauen und den Wedi erneuern. Diese Scheibe wird vom Lagerdeckel des Schiebestücks gegen das Bundlager gedrückt und begrenzt somit das Axialspiel der Kurbelwelle. Achtung: zwischen Distanzsscheibe und Hauptlager mündet die Bohrung für die Lagerschmierung, nicht abdecken!
Das axiale Wellenspiel selbst wird aber mittels Dichtungsstärke auf der Reglerseite eingestellt.

hoffentlich hilft Dir diese Mitteilung

Gruß
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Re: Die Seuche

Beitragvon Socke » 22.07.2011, 23:12

Hallo Papafox,
danke für die Info! Eines ist mir allerdings nicht so ganz klar: Muß dazu die Welle raus? (Ich hatte das vorletzten Winter auseinander, kann mich aber nicht konkret erinnern...).
Danke!
Volker
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Re: Die Seuche

Beitragvon papafox » 23.07.2011, 08:47

Hallo Volker,

zum Ausbau dieses Distanzringes brauchst Du die Kurbelwelle nicht auszubauen. Nur wenn das Axialspiel der Welle nicht stimmt musst Du auch den Lagerdeckel links ausbauen und die Dichtungsstärke ändern. Das wird aber normalerweise nicht der Fall sein wenn das Spiel vorher gestimmt hat. Achte aber darauf, dass die Kurbelwelle am Dichtringsitz nicht eingelaufen ist, sonst bringt Dir ein neuer Dichtring keinen Erfolg. Dann bleibt nur der Einbau einer Wellenschutzhülse (Speed Sleeves) oder eben Ausbau der Welle und entsprechende Bearbeitung.

Gruß
Papafox
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Re: Die Seuche

Beitragvon Socke » 23.07.2011, 23:19

Super, vielen Dank. Dann muß ich ja garnicht alles auseinandernehmen!

Vielen Dank, Papafox!
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Re: Die Seuche

Beitragvon Socke » 12.09.2011, 22:08

So,
nun bin ich etwas weiter:
Die Wellendichtringe in den Achstrichtern scheinen ok zu sein, das Öl ist durch die undichten Fettleitungen für die Hinterachslager gelaufen. Das Problem entstand dadurch, daß ich dieses Jahr nur dreimal den Schlepper ingange hatte und dann für mehrere Stunden (>5). Das Getriebe war wahrscheinlich bereits letzten Herbst voll bis zum Rand, und dann kamen in diesem Jahr die 3 Einsätze hinzu. Dabei habe ich die Hinterradlager nicht nochmal geschmiert. Das nun reichliche Öl hat das Fett ausgewaschen und ist durch die undichten Fettleitungen rausgetropft (die Leitungen an sich sind ok, eigenartigerweise habe ich an vielen Stellen das Problem, daß die Druckschraube zu Block geht, bevor die Leitung axial genügend gepresst wird. Hier war die Leitung gegen Fett dicht, aber nicht für Öl...).
Ich muß mich also nur um die Ölzufuhr kümmern.
Frage: Was ist wahrscheinlicher, Ölzutritt durch den Wellendichtring (der eigentlich ziemlich neu ist)? Oger durch den Deckel zwischen Getriebe und Kurbelgehäuse? Hat wer eine Idee, wie ich das besser eingrenzen kann (habe keine Lust, den Schlepper unnötig zu teilen...)?

Danke!
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Re: Die Seuche

Beitragvon Nobi » 13.09.2011, 07:03

Hi Volker und allen andren auch !

Ich klinke mich mal ein ,wie kommt es den zustande, das der Motor das Getriebeöl ansaugen kann,was ist da defekt ?
Wo muß ich denn da ansetzen und wie bekomme ich das mit, ausser am Ölstand des Getriebes oder sieht mann es nur daran ?Für Ratschläge wer ich sehr Dankbar .

Grüße

Daniel
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Re: Die Seuche

Beitragvon Socke » 05.11.2011, 18:41

So, eigentlich habe ich es fast geschafft: Die Scheibe mit dem Wellendichtring habe ich soweit "geprokelt", daß sie am Zwischenrad anschlägt. Und nun?
Klar kann ich den Bolzen ziehen (na ja, denke ich einfach mal), aber was fällt dan drinnen alles runter? Und wie verhindere ich das? Hat jemand eine Idee??


Danke!
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Re: Die Seuche

Beitragvon Socke » 19.11.2016, 00:41

Mir ist eben mein Beitrag von vor 5 Jahren nochmal über den Weg gelaufen und da dachte ich, der Vollständigkeit halber schreibe ich mal auf, was es war:
Der Motor ist beidseitig mit Wellendichtringen gedichtet (C451). Auf der rechten Motorseite ist der in einer großen runden Scheibe, mit einem Labyrinth auf der Außenseite, gelagert. Im Neuzustand wird der Ring m,al stramm im Geha´äuse gesessen haben, leider hat er bei mir irgendwann mal angefangen, mitzudrehen und sich also etwas Luft im Gehäuse verschafft. Also ist über den Spalt an der Aussenseite des Rings erstens die Kompression im Kurbelgehäuse verringert worden und gleichzeitig das Öl in das Getriebe gedrückt worden...
Abhilfe:
Ja, Trecker muß getrennt werden, dann kriegt man die Scheibe raus (habe jetzt zwei M8-Gewinde zum ziehen reingebohrt, Schrauben zum Verschließen mit Loctite eingesetzt, dann geht das nächstesmal einfacher), eine Nut eingestochen und aussen mit einem O-Ring (ca. 170 x 5) abgedichtet (Dank an Heiko für den Vorschlag!).
Ist super dicht, bislang sieht das Getriebeöl noch aus wie neu und wird eher etwas weniger als mehr (habe eine Undichtigkeit am linken Achstrichter...).

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