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Pleullagerspiel beim ursus

Bulldog, aber nicht Lanz

Beitragvon reima » 23.11.2008, 13:20

Bezüglich der Ausgleichsplättchen

Wenn du den Spalt zwischen Stange und Lagerdeckel nicht auffüllst drückt der ganze Anzugsdruck der Pleulschrauben nur auf die Kanten des Lagers. Richtig ist es (so wurde es mir erklärt), so viele Beilagen auf beiden Seiten einzulegen dass, wenn eine Seite angezogen ist der Lagerdeckel etwa 1/10 auf der gegeüberliegenden Seite aufklafft. Somit haben die beiden Lagerschalen wenn alle 2 Schrauben angezogen sind genügent Vorspannung. Der eigentliche Anzugsdruck ist aber auf Block zwischen Pleul und Lagerdeckel gezogen - "schwimmt" also nicht auf den beiden Stoßkanten des Lagers.
Ich habe gemerkt, dass gerade bei dem Alulager zu wenig Zwischenlagen dazu führt, dass es sich an den Stoßkanten leicht staucht was ja nicht sein sollte.


So hat es mir mein Instandsetzer erklärt.
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Beitragvon Socke » 02.12.2008, 21:29

Also 0,05 mm/Seite. Danke schön!
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Beitragvon mogmuli » 02.11.2009, 14:39

Ich hätte zu diesem Thema eine Frage:

Ich hab mir ein gebrauches Pleuel inkl. gebrauchten Zweistofflager ( fast neuwertig ) gekauft.
Glücklicherweise passt das Lager super zu meiner Welle, es hat 0.1mm Spiel ( runde Bohrung )
Hab das Pleuel jetzt mal an der ausgebauten KW montiert, es lässt sich frei und leicht durchdrehen, ohne Öl leichtes Spiel fühlbar, mit Öl spielfrei.

Ich möchte jetzt ungern noch Geld ausgeben für eine Bohrung die evtl. nicht unbedingt notwendig ist.
Würdet ihr auf jeden Fall die Zitronenform noch herstellen oder hat jemand mal ein rundes gebrauchtes verbaut ?
Mit was schabt man so ein Lager, bzw. reicht es mit Schmirgelleinwand im Bereich der Öllaschen 0.1mm abzunehmen ?
Denke mal das es hier ja nicht um 1/100mm geht ...

Würde mich auf ein paar Meinungen freuen !
Gruß Daniel
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Beitragvon schika 04b » 02.11.2009, 16:02

Hallo zusammen,
Hier eine Anmerkung zum Lagermaterial.
Die vorgefertigten Lager von div. Teilehändlern kosten alle so zwischen 70 und 90 Euro.
Da sie schon vorgefertigt sind bleiben für das Material max. 40 Euro übrig.
Ich weiß nicht, ob für diesen Kurs ein geeignetes Material zu bekommen ist.

Ich fertige meine Lager komplett selbst aus CuZn31Si1 oder aus GBZ12.
ob Rund oder in Zitronenform, hat noch nie Probleme gegeben.

Laufspiel wähle ich immen 1,2 Zehntel.
Die Materialkosten belaufen sich für die Rohlinge auf ca. 120 Euro für den
10 ltr. Bulldog.

mfg.

Ludger
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Beitragvon mogmuli » 02.11.2009, 20:13

Wenn überhaupt 40 Euro, verdienen wollen die ja auch noch was...

Also gut dann lass ich die runde Form erhalten, Material müsste ja gut sein, da es sich um ein altes Lager handelt und keine "billige" Nachfertigung.
Wenns schiefgeht werd ichs hier vermerken für die nachfolgenden Generationen...
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Beitragvon Kraftgespann » 06.11.2009, 09:31

Hallo zusammen,

ich hätte da mal eine Frage bezüglich der verschiedenen Lager die von den diversen Händlern angeboten werden. Was sind das denn genau für Materialien die dort verwendet werden?Mir ist nur bekannt, dass es bei Lanz vor dem Krieg Lager mit Bronzelauffläche gab, später soll es dann andere gegeben haben?
Ich habe auch schon was über sogenannte "Zweistofflager" gelesen, die irgendwo wieder erhältlich sein sollen. Was sind das für Lager, kann da jemand etwas genauer erklären was das bedeutet?

An Ramon C 45:
Aus welchem Material war denn das Lager, was bei dir kaputt gegangen ist und woher hattest du das?Ich habe vor, bei einem Ursus das Pleuellager zu erneuern und möchte keinesfalls das Lager einbauen welches anschließend wieder kaputt geht.
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Beitragvon RT-andreas » 07.11.2009, 20:11

Hallo alleine,

Lagerschalenmaterialien gibt es einige. Da das Lager vergleichsweise sehr groß ist für die auftretenden Kräfte, muss es nicht aus "Gold" sein. Nimmst du beispielsweise Stahlschalen die mit Zinn/Blei ausgegossen sind und das Lager frisst warum auch immer, reibt schnell Stahl auf Stahl und du kannst die Kurbelwelle gleich mit schleifen lassen. Ist es dagegen ein Bronze- oder Aluschälchen welches gefressen hat kann man im Regelfall die Kurbelwelle drin lassen.
Besonders einfach ist es bei Alu, einfach einen Lappen mit Natronlauge getränkt um den Zapfen wickeln, das Alu löst sich auf ohne dass der Stahl angegriffen wird.
Kleinere Abriebpartikel treten immer mal auf, die sollten sich in die relativ weiche Lagerschalenoberfläche eindrücken und nicht in den harten Stahl des Zapfens. Auch das ist zu beachten, tragfähiger sind eher die "härteren" Legierungen aber da fehlt dann eben die Einbettfähigkeit.
Heutige moderne Motoren und Empfehlungen dazu passen hier garnicht, da die praktisch durchweg ÖlumlaufDRUCKschmierung haben. beim Lanz ist es dagegen eher so eine Art "Sickerschmierung" und da gelten diese neumodischen Tips nicht.
Es ist daher nicht nur die Frage welches Material ist das Beste, sondern auch was für Folgeschäden treten im Fall der Fälle auf..... und was möchte ich nun wirklich ereichen.

Gruß

Andi
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Beitragvon Kraftgespann » 09.11.2009, 10:05

Hallo Andreas,
danke für Deine aufschlußreiche Antwort. Es klingt einleuchtend, das weichere Lagermaterialien bessere Eingenschaften haben wenn es zum Fresserschaden kommt. Den Tipp mit der Natronlauge habe ich, wenn ich mich recht erinnere, auch schonmal von einem ehemaligen Monteur gehört. Für mich stellt sich jedoch nun die Frage welches Lager sollte man denn im Falle einer Revision verbauen? Ich will hier gar nicht auf Folgeschäden vorweggreifen, sonden diese möglichst ausschließen! Das Angebot an Lagern ist recht umfangreich, jedoch konnte mir bisher niemand so recht erklären, aus welchem Material das angebotene Lager ist. Das macht mich stutzig, man verkauft Lager, kann aber zum Material bzw. Beschaffenheit keine Auskunft geben :?
Ich möchte ganz klar ein zuverlässiges Lager erwerben, doch mir scheint als ob niemand klare Aussagen über diese Lager machen kann.
Zur Bearbeitung des Lagers an sich mache ich mir nicht so unbedingt die Sorgen. Die Geschichte mit der sogenannten "Zitronenbohrung" scheint mir überholt zu sein, denn sie stammt noch aus der Zeit als Pleuellager von Hand eingeschabt wurden und es auch noch eine Nachstellmöglichkeit geben mußte.Wenn ich heutzutage ein Lager bohren lasse, dann rund, denn ich brauche es für den Rest des Motorenlebens nicht mehr durch herausnehmen von Beilagscheiben nachzustellen.Die Schmierung ist doch durch die Ölhaltetaschen in dem Lager sichergestellt und durch den ständigen Lastwechsel quetscht sich immer genügend Öl zu den entsprechenden Stellen, so stell ich mir das jedenfalls vor :?:

Bin auf jedenfall interessiert über weitere Meinungen bzw. Erfahrungen bezüglich Pleuellagerinstandsetzung beim Bulldog.

Gruß vom Kraftgespann
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Re: Pleullagerspiel beim ursus

Beitragvon franziskus » 29.12.2012, 11:52

Dieses interessant gestaltete und zugleich lehrreiche Thema möchte ich durch eine Frage erweitern und möchte gern wissen wie es sich mit dem Lagerspiel verhält..., mit dem seitlichen! Ich habe bereits ein aufgearbeitetes Pleuel mit neuem Alulager gesehen(vom Fachbetrieb gemacht :shock: ), da kommt ein seitliches Spiel von 3mm zusammen und es ist definitiv neu.
Bei Alulagern sollte doch nicht mehr als ca.1 mm sein im Neuzustand. Die Verschleißgrenze liegt bei 2-2,5mm! Somit würde das Pleuel auf dem Kurbelwellenzapfen im ungünstigen Falle 3mm hin und herrutschen und eine schlagende seitliche Belastung auf den Lagerschalenrand bewirken?
Was ist Eure Meinung? So lassen?
franziskus
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