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Regler überholen

Bulldog, aber nicht Lanz

Regler überholen

Beitragvon Socke » 21.01.2008, 21:58

Hallo, liebe Gemeinde,

nachdem ich meinen Ursus nun mal etwas länger gefahren habe, habe ich mir mal den Regler vorgenommen.
Zustand: Motor hat kein stabiles Standgas, geht von selbst mit der Zeit aus, ob er oben herum abriegelt, weiß ich nicht, habe ihn noch geschont, wollte ja eh den Regler machen.
Nach dem zerlegen bietet sich ein etwas differenziertes Bild.
Die Gelenke an sich sowie die Daumenwelle sind noch einigermaßen ok (nach "Heinl-Maßstäben"), die Daumenwelle sogar noch 1a. Das einzige, was wirklich sehr verschlissen ist, ist das Bronzelager in der Schubstange, das hat etwas mehr als 2 mm Luft.
Klar wird alles gemacht, nur: Der große Verschleiß im Schubstangenlager sollte doch eigentlich garnicht so viel ausmachen, da vom ganzen Arbeitsweg der Schubstange doch nur das lächerliche letzte Ende zur Einspritzung genutzt wird, oder?
Ist denn der schlechte Leerlauf auf die Summe der anderen paar 1/10 mm zurückzuführen? Ich bin etwas irritiert, ich hätte mehr erwartet. An den meisten Stellen würde ich wohl mit dem Austauschen der Bolzen auskommen können.
Wer hat das auch so gehabt und erfolgreich beseitigt?

Danke!

Volker
Zuletzt geändert von Socke am 22.01.2008, 18:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Michel » 21.01.2008, 23:04

Hallo Socke,

habe meinen Ursus auch komplett überholt und das würde ich Dir auch empfehlen! Nur mal zur Info: mein Ursus lief trotzdem nicht richtig im Leerlauf, ich habe dann nochmals alles überprüft und bin auch auf keinen Fehler gestossen. Doch als ich mich eigentlich schon damit abgefunden habe, sah ich das ein kleiner Tropfen Kraftstoff an der Einspritzpumpe hängte, als ich die Stopfbüchsenmutter etwas fester ( mit der Hand ) angezogen habe, so erhöhte sich die Drehzahl sehr stark und er schwankte nicht mehr. Nach Befragung entschied ich mich für die Erneuerung der Einspritzpumpe ( wurde ausgebüchst usw. ) und seit dem läuft er wie ein Uhrwerk ( fast so wie mit einer schweren Schwungmasse ).

Gruß Michel
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Beitragvon ChristianK » 22.01.2008, 20:08

Wenn ich das richtig verstanden habe, meinst Du das große Lager, wo die Schmiervase oben drauf ist.
Für den Leerlauf war es bei uns das ALLES entscheidende, wenn es nicht den Soll-Maßen entspricht, läuft er nie mit stabilem Leerlauf. Das habe ich jetzt schon bei zwei Maschinen erlebt. Jedesmal ging der Motor mit dem alten Lager entweder aus oder drehte unkontrolliert hoch, und nach der Instandsetzung war alles perfekt.
Als Begründung halte ich folgendes für möglich: Durch das Eigengewicht der Schubstange schwingt diese mehr nach vorne als sie eigentlich soll, weil es dafür durch das große Lagerspiel keine ausreichende Führung gibt. Das wird natürlich durch höhere Drehzahlen noch verstärkt, oder eben bei sinkenden Drehzahlen vermindert. Folge: der Pumpenhub ist selten so wie er soll.
Und 2 mm sind schon sehr viel, war bei uns nicht so doll. Ich glaube, Verschleißgrenze liegt bei 0,5 oder so.
Sicherlich kann die Pumpe auch Probleme bereiten, z.B. wenn sie klemmt oder der Kolben nicht mehr dicht ist, oder die Ventile nicht in Ordnung sind, usw. aber eine sichere Fehlerquelle ist erst mal dieses Lager.
Gruß Christian
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Beitragvon Thomas Tisch » 22.01.2008, 21:21

Aus meiner Erfahrung überragt zu großes Schubstangenspiel alle anderen Verschleißerscheinungen des Reglers bei weitem. Das würde ich erst mal beheben. Danach stellt sich vielleicht heraus, daß eine Reglerüberholung gar nicht nötig ist.

Grüße,

Thomas Tisch
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Beitragvon Socke » 23.01.2008, 22:52

Danke schön,

ihr macht mir Mut.
Das große Schubstangenlager ist wirklich dehr hinüber. Glücklicherweise waren Alu-Nieten verbaut, somit ist der Exzenter zumindest unbeschädigt, allerdings ca. 0,3 mm unrund.
Aber: Wenn ich schon mal dabei bin, mache ich gleich alle Gelenke, ich liebe präzise Regler.

Nochmal vielen Dank.
Ach, wo wir gerade dabei sind:
Die Buchsen für die Daumenwelle, werden die genauso ausgebaut, wie bei Heinl beschrieben? Bei mir scheint das Rohr einen zu kleinen Innendurchmesser zu haben- hat jemand das beim Ursus schon mal gemacht? Wie geht das?
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Beitragvon Hoopi » 24.01.2008, 17:24

Moin!!

Ich habe mit einem Ende Rohr die gegenüberliegende Buchse nach außen
geschlagen (also von der Kupplungsseite die Reglerseitige und umgekehrt).
Ging ganz gut.Das Rohr war irgendwas halbzölliges oder so.
Damit kann man jeweils oben und unten an der Buchse ansetzen.
Es geht natürlich auch ein Rundeisen oder so.

Gruß

Hoopi
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Beitragvon reima » 24.01.2008, 21:48

Hi

also wenn ich es richtig verstehe bekommst du die Lagerbüchsen nicht raus?
Ich habe meine einfach mit einem Sägeblatt nahezu durchgeschnitten, dann kann man mit einem Schraubezieher etwas in den Ringspalt zwickeln und die Büchsen fallen zusammen. Diese kann man dann fast mit den Fingern rausziehen.
Muss aber dazu sagen dass bei mir das Schutzrohr beim Ziehen der Daumenwelle mit rausgefallen ist und somit nicht im Weg war beim Sägen.

Gruß Mario
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Beitragvon Socke » 24.01.2008, 22:34

Ja,

wir haben die Buchsen durchgesägt, sind draußen.
War ja nur die Frage, weil es bei Heinl anders beschrieben war, das scheint beim Ursus nicht zu gehen.

Danke für die Hilfestellungen.
Socke
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