von Hendrik » 23.11.2009, 01:34
Hallo,
ich will das Thema Subventionen beziehungsweise Ausgleichszahlungen nicht ausweiten, jedoch sträuben sich mir die Nackenhaare, was Gordon diesbezüglich von sich gibt. Zu allem Überfluss muss man dann auch noch lesen, dass er selbst aus der landwirtschaftlichen Praxis kommt. Mir stellt sich da grade die Frage, ob es vielleicht Leute gibt, die weniger als gar nix verstehen???
Rainer hat die Zusammenhänge bezüglich der "Ausgleichszahlungen für den Preisverfall" so werden die Subventionen bezeichnet, korrekt dargestellt! Bei Aussagen von Gordon wie: „Dann gibt es noch so gewisse Subventionen vom Staat, aber nur am meckern wegen geringer Erzeugerpreise“ sind ja nun falscher wie es nicht falscher geht! Die Ausgleichszahlungen stellen eine verbrauchergestützte Prämie dar, damit zum Beispiel die Brötchen nicht um ein vielfaches teurer werden müssen. Bei den heutigen Getreidepreisen beträgt alleine die Preisdifferenz im Vergleich zu den achtziger Jahren beim Getreide ca. 100 Euro pro Tonne und mehr im Vergleich zu den achtziger Jahren, in denen der Preisverfall begann. Ich erwähne nur mal, dass heutzutage nicht zuletzt nur auf der Saatgutzüchtung basierend, Erträge von 10 Tonnen pro Hektar! und mehr keine Seltenheit sind. In den achtziger Jahren waren wir aber auch schon bei 8 Tonnen pro Hektar und mehr. Der Preisverfall wird von der Ausgleichszahlung bei weitem nicht abgepuffert, aber es scheint ja Leute zu geben, die sich lieber mit der ein oder anderen großen Summe der Ausgleichszahlungen, die ja alle im Internet veröffentlicht wurden, blenden lassen, statt sich mal ordentlich zu informieren! Diese Leute wissen dann natürlich auch nicht, dass bei dem von Rainer angesprochenen Jahr 2007 bei den Preisen, die dem Wert landwirtschaftlicher Erzeugnisse schon eher entsprechen, die Vorleistungsgüter wie Saatgut, Dünger und Pflanzenschutz auch teurer wurden und es zum Teil bis heute bei den niedrigen Getreidepreisen geblieben sind!
Warum bekommen kleine Betriebe keine Ausgleichszahlungen? Das ist Unfug hoch drei! Auf welchem Mond lebst du Gordon?
Weiter gehts hiermit: „Wenn ein Betrieb nicht ohne staatliche Zuschüsse überlebensfähig ist, kann irgendwas nicht stimmen! Das nennt man GBR?“ Ja! Und was nicht stimmen kann, hat Rainer ja schon dargestellt. Es ist nun mal gegeben, dass aufgrund von Züchtung und Technik die Erträge in den letzten Jahrzehnten in die Höhe gingen, aber da kann man doch nicht den einzelnen Landwirt an den Pranger stellen wollen und bei ihm die Schuld suchen wollen! Für die Überproduktion kann doch der einzelne Landwirt nix, oder soll er sich vielleicht in den Ruin treiben und nur die Hälfte der Flächen bestellen oder nur die Hälfte ernten???
Schön wäre es natürlich, wenn die Überproduktion nicht so gegeben wäre und landwirtschaftliche Erzeugnisse wieder das kosten, was sie Wert sind, aber man kann nicht wie Gordon den Landwirt in dieser Situation wie den dummen jammernden Hund darstellen und mit Sprüchen kommen wie: „Wenn man gar nicht mehr zurechtkommt bildet man Maschinenringe "Kolchose roter Stern" Heute schimpfen sie alle auf die ehemalige DDR, wir sind ja nicht viel besser.“ Maschinenringe, Kolchosen, nenn es wie du es willst, aber Gesellschaften Bürgerlichen Rechts (GBR) werden gegründet, damit große sowie kleine Betriebe ihre Kosten senken können und es vor allem auch müssen, um überlebensfähig zu sein, aber wie sagtest du doch gleich so schön: „Dann jammert man über die Marktpreise vernichtende Überproduktion“. Das klingt so als hätten die Landwirte mal eben grade Langeweile und wollen bisschen was zu meckern haben.
Sei generell vorsichtig mit unfundierten flappsigen Äußerungen gegenüber Landwirten!
So ich will jetzt auch nicht weiter meckern, genug der vom Thema abweichenden Thematik, aber Dinge, die so grob, vielleicht absichtlich grob falsch dargestellt wurden, können nicht so im Raum stehen gelassen werden.
Gruß, Hendrik