Mit dieser Diskussion würde ich gerne mehr darüber erfahren und einen Gedankenaustausch anregen, wie man sehr seltene Oldtimer Schlepper, manche nennen Sie schlicht Top Raritäten oder Preziosen ersten Ranges, mit Würde behandelt und in einen funktionsfähigen Zustand zurückversetzt. Diese Frage ist nur auf den ersten Blick leicht zu beantworten. Es gibt allerdings viele Wege und einige davon können die unwiderbringliche historische Substanz beeinträchtigen oder gar zerstören.
Das erste Problem liegt schon in der Feststellung der vorhandenen historischen Substanz selbst. Was gehört zur historischen Substanz und was nicht? Wenn man davon ausgeht das ein Schlepper nach seiner aktiven Zeit bei einem Landwirt irgendwann ausgemustert einen neuen Besitzer fand, der ihn sporadisch für die Waldarbeit nutzte und dann vielleicht für einen Festumzug im Dorf kurzerhand mit einer neuen Farbe provisorisch und nicht fachgerecht übergemalt hat. Gehört diese mitlerweile wieder abblätternde Farbe, die direkt auf Schmutz und Öl "lackiert" wurde, dann auch zur historischen Substanz?
Im nachfolgenden Bild mal als Beispiel eine Vorderradfelge. Der Rost ist dabei nicht störend, weil das im Allgemeinen als Patina eingestuft wird und gut konservierbar ist. Aber was ist mit den restlichen unterschiedlichen Farbtönen? Das dunkle grünblau ist der authentische erste Originallack. Das helle blau wurde irgendwann einmal aus Unwissenheit, was man da für ein Schätzchen vor sich hat, "lackiert". Das rot ist auch original ab Werk. Das weiß auch.
Wie geht man jetzt mit dieser historischen Substanz um?
Gruß Gordon