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Prototypen Reaktivierung

Restaurationsberichte von euren Maschinen

Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 06.08.2014, 19:09

Mit dieser Diskussion würde ich gerne mehr darüber erfahren und einen Gedankenaustausch anregen, wie man sehr seltene Oldtimer Schlepper, manche nennen Sie schlicht Top Raritäten oder Preziosen ersten Ranges, mit Würde behandelt und in einen funktionsfähigen Zustand zurückversetzt. Diese Frage ist nur auf den ersten Blick leicht zu beantworten. Es gibt allerdings viele Wege und einige davon können die unwiderbringliche historische Substanz beeinträchtigen oder gar zerstören.

Das erste Problem liegt schon in der Feststellung der vorhandenen historischen Substanz selbst. Was gehört zur historischen Substanz und was nicht? Wenn man davon ausgeht das ein Schlepper nach seiner aktiven Zeit bei einem Landwirt irgendwann ausgemustert einen neuen Besitzer fand, der ihn sporadisch für die Waldarbeit nutzte und dann vielleicht für einen Festumzug im Dorf kurzerhand mit einer neuen Farbe provisorisch und nicht fachgerecht übergemalt hat. Gehört diese mitlerweile wieder abblätternde Farbe, die direkt auf Schmutz und Öl "lackiert" wurde, dann auch zur historischen Substanz?

Im nachfolgenden Bild mal als Beispiel eine Vorderradfelge. Der Rost ist dabei nicht störend, weil das im Allgemeinen als Patina eingestuft wird und gut konservierbar ist. Aber was ist mit den restlichen unterschiedlichen Farbtönen? Das dunkle grünblau ist der authentische erste Originallack. Das helle blau wurde irgendwann einmal aus Unwissenheit, was man da für ein Schätzchen vor sich hat, "lackiert". Das rot ist auch original ab Werk. Das weiß auch.

Wie geht man jetzt mit dieser historischen Substanz um?

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Philipp Hügel » 07.08.2014, 09:10

Hallo Gordon,

als ehrlich gemeinte Antwort auf deine Frage: optisch einfach so lassen wie er ist, den 13er. Das was im Laufe der Zeit aus der Maschine wurde ist die historische Substanz!

Man muss nicht alles lacken oder entlacken (oder mit Goldstaub besprühen). Ich habe leider in der Vergangenheit selbst einiges an historischer Substanz mit Lack zerstört, weil ich's vermeintlich "ORIGINAL" haben wollte...

Ein Lenkrad und 'nen Motor kannste ja wieder ranmachen, sonst wird's mit'm Fahren schwierig. Aber BITTE nicht wieder aus Unkenntnis das falsche Emblem anbringen, wie bei deinem 12er.

Beim "Holzgas-Eiler"-Thema hast du noch gegen die "Heimlichtuerei" gewettert und bohrend Detailinfos (wie z.B. Preis und Seriennummer) als Selbstverständlichkeit eingefordert, die die Öffentlichkeit nix angehen.

Warum die Heimlichtuerei? Sag doch einfach, dass es bei deiner "Preziose" um einen 13er geht und gut. Das hast du doch eh alles schon veröffentlicht. Schöne und seltene Maschine - Glückwunsch! Hätte nicht gedacht, dass sowas auftaucht. Oder gehörst du auch zu der Fraktion, die denken, weil's auf einer anderen Internetseite steht, wäre es nicht öffentlich?

Die Motor- und die Fahrgestellnummer dagegen würden mich schon eher interessieren, kannste mir gerne per PN schreiben. Dass du die Nummern hier wie den Preis in aller Öffentlichkeit nennst ist aber ja DEINER Meinung nach NATÜRLICH eine Selbstverständlichkeit.

Rohoelzuender hat geschrieben:Offener Umgang mit der Materie ist angesagt!

Ich sehe das eher so wie Fabian.

GTfan hat geschrieben:Handelsbeziehungen, Eigentumsverhältnisse und eventuelle Befindlichkeiten sind da Nebensache, darüber braucht nicht diskutiert zu werden. Erst recht nicht öffentlich lesbar in einem Internetforum.


Grüße
Philipp

P.S.: ...bin auf die Infotafel gespannt! :wink:
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Lanzandi » 07.08.2014, 10:39

Da kann ich mich Philipps perfekter Antwort nur anschließen.
Ich finde es schon verwunderlich, dass du hier tatsächlich einen Rat suchst. Kennengelernt haben wir dich hier doch als allwissenden Lanz Experten. Ich verweise nur auf deine Kommentare zum Thema Lanz der Baujahre um 1936. !
Du legst dich ständig mit wirklich Experten an.
Wie kommt es denn das du auf einmal die Patina belassen möchtest ? Sag blos du hast etwas dazu gelernt :shock: ?!

Also, zum Thema. Ich persönlich würde den originalen Lack wieder heraus holen. Die Methoden dazu sind vielfach. Sicherlich hat da jeder seine eigene Meinung. Philipp hat nicht unrecht, auch die Farbschichten gehören zur Patina.
Ich persönlich stehe eher auf die originale Mannheimer Farbe.
Desweiteren, schreibe doch dazu dass der Bulldog mal zum Verkauf stand. Poste ein komplettes Bild. Die Haube der Maschine ist nun wirklich ein unikat. Meinen Glückwunsch !!
Der Rest, der fehlt, dürfte ja kein Problem darstellen. Achja, natürlich darfst du gern den Preis der Maschine nennen ! Bin gespannt.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Lanzi67 » 07.08.2014, 14:38

Hallo!
Das ist mal wirklich eine Rarität! Der Preis welcher für so ein Einzestück aufgerufen wird würde mich brennend interesieren und natürlich die Schleppernummer. Interesant wäre ob Prototypen eine extra Nummer bekamen.

Gruß
lanzi67
(Jörg)
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 07.08.2014, 15:07

Hallo,

Danke für Eure Antworten. Die Details werden hier nach und nach bekannt gegeben. Bitte auch Fragen stellen.

Gekauft habe ich den 13 er 2013 in Spechbach für 800 Euro. Laut Vorbesitzer haben drei Stück von dieser "Sorte" im Ort gelaufen. Zwei Stück auf einem landwirtschaftlichen Betrieb gleichzeitig. Da Mannheim nicht weit weg liegt vermute ich, dass diese Prototypen Landwirten als Versuchstraktoren zur Verfügung gestellt wurden. Welcher Landwirt kauft sonst zwei gleiche Typen auf einmal? Der hier vorgestellte D1306 ist vermutlich der einzig Überlebende von diesen dreien. Aber wer weis? Es gab allerdings mehrere D1306 Prototypen Ausführungen. Es wäre natürlich super wenn der hier nicht der Einzige bleiben würde. Im Buch von Kurt Häfner auf Seite 85 sind vier Ausführungen abgebildet. Der als Zeichnung dargestellte 13er ist denke ich nur eine Studie gewesen. Das oberste Bild zeigt die Serienausführung, die beiden unteren Bilder die Prototypen. Ob es den 13er, der rechts außen abgebildet ist, auch noch gibt? Interessant ist, dass der hier vorgestellte 13 im Prinzip dem 13 er auf der linken Seite entspricht, allerdings mit dem Unterschied, dass meiner schon das runde Ährenkranzschild hat. Also liegt meiner wohl genau zwischen den auf den Bildern gezeigten Ausführungen. Das ist natürlich nur Spekulation. Vielleicht ist auch mal der Lanz Schriftzug vorne an der Haube nachträglich entfernt und gegen das Ährenkranzschild getauscht worden. Im Buch von Wolfgang Wagner wird übrigens noch ein Prototyp gezeigt. Es scheint die allererste Ausführung zu sein, die aber so nicht in den Verkauf gegangen ist.

Einen KFZ- Brief gibt es nicht mehr. Dafür aber eine Betriebserlaubnis von 1983 über 6 km/h, die nach wie vor Gültigkeit hat. Ich kann mit dieser zusammen zwei Vorbesitzer nachweisen.

Der D1306 hat die Seriennummer 300003. Laut Kurt Häfner ist der Schlepper im März 1955 gefertigt worden. "Die ersten drei Schlepper konnten noch vor Monatsende das Montageband verlassen und fanden auch gleich einen Käufer".

Die Motornummer habe ich gerade nicht im Kopf. Ich werde nachsehen. Es ist ein LT 85. Der LT 85 war ja ursprünglich ein Mitteldruckmotor der wie ein Ottomotor mit Benzin gestartet wurde. Erstmals eingebaut im Alldog A1215. Der LT 85 im D1306 Prototyp stellt den direkten Übergang zum LT 85 D dar. Seltsamerweise wird der LT 85 im D1306 im Gegensatz zu dem LT 85 im Alldog vorgeglüht und sofort auf Diesel gestartet. Das Verdichtungsverhältniss des LT 85 mit Dieselstart habe ich noch nicht untersucht. Der Motor hat bei mir auch noch nicht gelaufen. Habe erst einmal alle Wartungsarbeiten durchgeführt. Ab wann der 13 er dann den LT 85 D eingebaut bekam ist mir unbekannt. Der LT 85 hatte eine Ölpumpe die nicht lastabhängig war. So eine Pumpe hat z.B. auch mein Alldog A1305 vom März/April 1955. Diese Ölpumpe wurde im Laufe der Jahre mitsamt einer verbesserten Reglerausführung bei dem 13 er getauscht. Ich habe jetzt eine Kombination aus LT85 mit neuer Reglerausführung und lastabhängiger Ölpumpe. Das spricht zumindest dafür, dass der Schlepper noch lange Jahre im Betrieb war. Laut Vorbesitzer bis etwa 2000. Wenn zum Schluß auch nur noch im Wald. Oder leider. Es hat die Bleche doch arg erwischt. Aber ich will mich bemühen diese Spuren alle so zu belassen. Auch wenn es mir wirklich schwer fällt. Aber dazu werde ich Euch noch genauer befragen wie ich das machen sollte. Denn nein, ich bin, Gott sei Dank, nicht Allwissend!

Das Getriebe ist ein ZP mit Fünf Vor- und einem Rückwärtsgang. Die Serienausführung hatte ja 6 Vor- und einen Rückwärtsgang.

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 07.08.2014, 15:10

Hallo,

Hier mal ein Bild von der seltenen Motorhaube und dem Armaturenträger, der aus Blech geformt ist. Die Serienausführung hatte hier ein Gussteil.

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 07.08.2014, 18:13

Hallo,

Danke für die Glückwünsche. :) War wirklich nur reiner Zufall, dass ich auf diese Maschine gestoßen bin durch das Ratespiel auf dem Traktorhof. Gesucht habe ich Sie nicht.

Hier auf Wunsch die Gesamtansicht:
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 07.08.2014, 18:19

Die original Gussvorderachsaufnahme hat der Vorbesitzer beim Holzrücken im Wald "verloren". Sie wurde durch eine Stahlplatte ersetzt. Möglicherweise ist das der Grund, warum der Schlepper 1983 eine 6km/h Betriebserlaubnis erhielt, weil ein Fahren mit 18 km/h so zu gefährlich ist?
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 07.08.2014, 18:23

Interessant auch die Heckansicht. Das original Anhängemaul wurde gegen eine kleine LKW- Kupplung getauscht. Grund? Unbekannt.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 07.08.2014, 18:35

Eigentlich ist an diesem 13 er ja fast nichts identisch mit dem Serien 13 er. Die Hinterradkotflügel stammen vom Alldog. Nur vorne hat man nochmal ein wenig Schräge dran getan. Der Prototyp im Wagner Buch "Als der Bulldog grün wurde" hat noch die reinen Alldog Kotflügel. Auf dem Bild schön zu erkennen ist die Alldog Kotflügel- Gusshalterung. In der Serie wurde diese gegen zusammengeschweißten Flachstahl ersetzt. Im Prinzip vergleichbar mit der Halterung vom Bulli/D1206. Der Beifahrersitzbügel hat den Kotflügel vor schlimmeren bewahrt, als ein Baum daraufgefallen ist.

Jetzt ist die ernstgemeinte Frage: Soll ich den Sitzbügel so lassen oder wieder gerade biegen?

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 08.08.2014, 06:20

Hallo,

Hier mal ein Blick in den Fahrerstand. Die linke Bodenplatte ist das originale Gussteil. Rechts wurde Sie gegen eine genoppte Stahlplatte getauscht. Interessant auch die Ausführung des Handgashebels. Er ähnelt dem des Lanz Bulldog D1706. Die Serienausführung hatte einen vollkommen andersartig gestalteten Handgashebel im Armaturenträger. Anstatt der Rolle am Fußgashebel wurde ein Flachstahl angeschweißt. Ob das jetzt so schon ab Werk war weis ich noch nicht. Der Serien 13 er hatte das so wie die Volldiesel und Bulli/D1206 mit einer Rolle. Der Pilzförmige Schaltknauf mit Schaltschema liegt vermutlich auch irgendwo im Süddeutschen Wald. Das schöne oder besser gesagt praktische an der Sache ist aber, dass ich hier eigentich keine großen Mühen habe den Originalzustand wiederherzustellen. Das soll ja alles so bleiben wie es ist. Ich möchte das bei Ausstellungen aber auf jeden Fall anhand von Vergleichsfotos dokumentieren, wie das ab Werk eigentlich ausgeführt war und das dann auch anhand von Detailbildern eines Serien D1306 Tragschleppers vergleichen. Dann kann man schön die baulichen Veränderungen zwischen Prototyp und Serien 13 er erkennen.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 08.08.2014, 06:28

Hier noch einmal ein etwas besseres Bild von der Eigenbau Vorderachshalterung mittels Stahlplatte.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 08.08.2014, 06:41

Das man sich bei Lanz in Mannheim ab spätestens 1955 Typübergreifend immer mehr Gedanken um Design machte, ist nicht nur an diversen Ausführungen der Motorhauben zu erkennen. Selbst im Maschinenraum gibt es schöne Details. Die große Werkzeugkiste, in der man alles für den kleinen Kolbenwechsel zwischendurch unterbringen konnte, ist dem runden Kraftstofftank angepaßt. Der runde Kraftstofftank wurde in der Serie getauscht gegen einen rechteckigen. Damit dann auch die Werkzeugkiste, die schlichter gestaltet und damit preisgünstiger herzustellen war.

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 08.08.2014, 18:30

Hallo,

Ich habe etwas Interessantes bei youtube entdeckt:

Einfach mal eingeben: 13 PS Lanz Bulldog Werbefilm :D

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 09.08.2014, 08:51

Hallo,

Habe mal wie gewünscht nach der Motornummer geschaut.

Sie lautet: G 462799

Laut meinen Unterlagen deutet diese Nummer eindeutig auf einen LT 85 Mitteldruckmotor hin. Es gibt also offiziell keinen LT 85 Dieselmotor. Lanz hat nur nicht unterschieden zwischen LT 85 Zweistoff und LT 85 Einstoffmotor. Im Zeitraum Februar/März 1955 wurden diese LT 85 Einstoffmotoren in Nürnberg also parallel zu seinem direktem Nachfolgemodell LT 85 D produziert, der seid Januar 1955 im Alldog A1305 eingebaut wurde und noch über das Lüftergehäuse vom LT 85 verfügte mitsamt der schönen Abdeckhaube. Man spricht hier auch von der ersten Generation LT 85 D, der auch noch nicht über eine lastabhängige Ölpumpe verfügte. Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass die LT 85 Motoren die im März 1955 in die D1306 Prototypen eingebaut wurden, noch aus der Produktion vom Alldog A1215 stammen. Die Besonderheit bei dem LT 85 im D1306 ist, dass der Anguss am Lüftergehäuse, welcher beim LT 85 im Alldog das Luftfilter hält, durch eine Platte verschlossen ist. Das Luftfilter sitzt beim LT 85 im D1306 vom März/April 1955 wie später bei der Serienausführung vom LT 85 D ab etwa März/April 1955, vorne vor dem Lüftergehäuse und nicht mehr nach rechts versetzt. Die Motorhaube konnte so schlanker gestaltet werden, was den Blick in den Arbeitsbereich der Zwischenachsgeräte wesentlich verbessert.

Laut meinen Unterlagen wurden die LT 85 Motoren in den D1306 Prototypen eingebaut von Schleppernummer 300.001 bis 300.010.

Danach wurden in den D1306 die Motoren LT 85 D der zweiten Generation montiert.

Zum besseren Verständis hier zuerst ein Bild vom LT85 D der ersten Generation. Lanz spricht hier übrigens von Vorserie. Er ist von der äußeren Bauform her identisch mit dem LT 85 Mitteldruck. Oder besser gesagt mit der zweiten Generation des LT 85 Mitteldruck. Aber das würde jetzt an dieser Stelle nur unnötig verwirren.
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