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Prototypen Reaktivierung

Restaurationsberichte von euren Maschinen

Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 25.01.2015, 12:42

Hallo,

Es sind wieder neue Teile eingetroffen:

- 2 Kreis- Blinkerschalter
- 2 Kreis- Warnblinkschalter
- 18 Watt Hitzedrahtblinkgeber
- Blinkerkontrollleuchten
- Schaltknauf mit Schaltschema für das ZP A5/5 Getriebe
- Filz- Haubenauflageband
- Spurstangenmannschetten
- Hupe mit Halterung
- Bremslichtschalter
- 2 Liter Fertan

Die Werkzeugiste ist mitlerweile ausgebaut und mit Benzin gewaschen. Die Werkzeugkiste dient gleichzeitig als Tankhalterung. Zwischen Tank und Werkzeugkiste ist die Originalfarbe gut erhalten. Der schon letztes Jahr angemischte Farbton paßt sehr gut. Nun kann ich die benötigte Menge Farbe, die aus drei verschiedenen Farbtönen besteht, kaufen und anmischen.

Letzte Woche habe ich mir nochmal alle möglichen Bilder und Videos zu dem Schleppertyp D1306 angeschaut, die man in Büchern und auf DVD und im Internet finden kann. Im Laufe dieser Ermittlungen stellte ich fest, dass die Prototypenentwicklung vor allem im Bereich Motorhauben - Design enorm vielfältig war. Man kann beinahe sagen, dass kein D1306 Prototyp 100 Prozent identisch gestaltet war wie der andere. Dann habe ich mal die Bilder vom D1306 aus dem Häfner Buch kopiert und mir in die meines erachtens richtige Reihenfolge der Entwicklung gelegt. Das diese nicht mit der im Buch beschriebenen Reihenfolge übereinstimmt war für mich zunächst keine große Überraschung. Aber je länger ich die ganzen Bilder mit meiner Motorhaube verglichen habe kamen mir wiederum Zweifel. Es wurde wieder umsortiert. Jetzt habe ich die meines Erachtes richtige Reihenfolge der Entwicklung vorliegen. Und die ist, soviel sei verraten, kurios! :shock: 8) Dazu gibt es dann hoffe ich mal einen Beitrag mit Bildern in der Oldtimer Traktor.Diesmal auch mit Quellenangabe. :beifall: Nicht das Einige Neider wieder anfangen rumzuheulen. Wenn ich angerufen und nach Alldog, Bulli und Co. befragt werde und der Artikel dann in einer Fachzeitschrift auftaucht ohne meinen Namen als Quellenangabe ist das aber OK? Aber ich will ja mal nicht so sein. Man darf also gespannt sein. :D

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 31.01.2015, 09:25

Hallo,

Auch bei der Ersatzteilbestellung darf man sich nicht auf die Ersatzteilliste des Serien D1306 verlassen. Der aufmerksame Betrachter stellt fest, dass sogar das Lenkrad und die Lenkradaufnahme von der Serienausführug abweichen. Spätestens dann, wenn man einen Lenkradhupenknopf bestellt und einbauen möchte. Daher habe ich einen Hupenknopf zur Armaturenbrettmontage bestellt. Es deuten keine Hinweise darauf hin, dass der Hupenknopf seitlich am rechten Hinterradkotflügel angeschraubt war, wie z.B. bei den Halbdieseln D1706, D2206. Das Lenkrohr mitsamt Lenkrad wurde also auch vom D1706; D2206 übernommen, wie z.B. auch das Handgassegment mit Hebel. Was ich mit dem Lenkrad mache weis ich noch nicht. Es gibt momentan keinen Nachbau der exakt passen würde. Bei den nachgefertigten Lenkrädern ist die Kunststoffummantelung vom Durchmesser kleiner als die bei dem Prototyp. Ich denke ich werde es da, wo es gerissen ist, reparieren und dann das Lenkrad nach entrosten und neu lackieren abschließend einfach konservieren.

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 08.02.2015, 12:46

Hallo,

Es sind wieder neue Teile eingetroffen:

- 2 Stück Anhängersteckdose, rund, alte Form
- 2 Stück Unterlage für Anhängersteckdose
- Hupenknopf für Armaturenbrettmontage
- 7 Liter Lack Lanz blau zum selberanmischen
- Kunstharzverdünnung
- Kunstharzhärterverdünnung
- 7 Liter Grundierung
- 2 Liter Lack weiß
- Steckdose mit Deckel für Armaturenbrettmontage
- PS Zahl "13" für Motorhaubenfront

Den Lack habe ich zwischenzeitlich schon angemischt. Auf dem Markt gibt es keinen Lack zu kaufen, der auch nur annähernd dem entsprechen würde den ich für den 13 er benötige. Entweder zu hell (Azurblau) oder zu dunkel ( Erbedol Lanz blau) oder zu wenig grünstich (diverse) mit drin. Nun paßt es optisch nahezu perfekt. Habe erst mal 7 Liter angerührt, müßte reichen. Sieht echt sexy aus. 8)

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 01.03.2015, 09:58

Hallo,

Folgende Teile sind bestellt:

1 Paar Vorderradkotflügel in Originalbreite 16,5 cm. Diese müssen nur entsprechend abgelängt werden. Die Halterungen baue ich nach Originalvorlage nach.

1 Paar Schmutzfänger, werde ich ebenfalls selber herstellen. Diese sind genau so wie bei den kleinen Halbdieseln aus schwerem Segeltuch. Zur Stabilisierung werden oben und unten Metallleisten angebracht, wie im Original.

1 Stück Lanz Ährenkranzschild zum anschrauben über vier Schrauben mit rotem Hintergrund und gelber Schrift. Selbstverständlich das mit den geraden Zähnen und nicht das mit den halbrunden! :wink:

1 Stück Bulldog Schild für Motorhaubenseite rechts. Muss ich dann noch passend umlackieren, weil der blauton nicht paßt.

1 Stück Lanz Schild für Motorhaubenseite rechts. Muss ich dann noch passend umlackieren, weil der blauton nicht paßt.

10 Stück Zierleistenhalter-Schrauben.

4 Stück Kugelknöpfe für Bedienhebel in M6 und M8 Aufnahme.

1 Stück Zapfwellenschutz hinten.

1 Stück Zapfwellenkappe vorne.

Gefühlte 100 Stück Kabelhalter-Schellen in unterschiedlichen Größen.

1 Stück Dichtring für Dieseltankdeckel.

1 Stück Dichtring für Öltankdeckel.

1 Stück Siebeinsatz für Dieseltank.

1 Stück Siebeinsatz für Öltank.

1 Satz Glühbirnen.

Einen Satz Halbrundkopf-Schlitzschrauben. Wenn schon, denn schon. Sechskant-, Flachkopf-Schlitzschrauben oder V2A Inbus scheiden selbstverständlich aus. :D

2 Stück 6km/h Schilder zum anschrauben. Ich werde das hintere 6 km/h Schild dort befestigen, wo sonst das Kennzeichen angebebracht würde. Auf die Sitzschale kommt dann wieder der Lanz Schriftzug. Wobei auch hier unklar ist, ob der Sitz überhaupt einen Lanz Schriftzug trug. Unser D1706 kam ab Werk ohne Schriftzug auf der Sitzschale. Und der direkte Vorgängerprototyp von meiner Ausführung hatte noch keinen Lanz Schriftzug auf dem Sitz. Von dem gibt es BIlder von hinten. Von meiner Proto- Ausführung liegen mit keine Bilder von hinten vor. Allerdings ist anzunehmen, dass er den Schriftzug hatte, weil er ja als dritter offiziell zum Verkauf angebotene D1306 "vom Band" lief und auch schon über die restliche Haubenbeschilderung verfügt, wie Sie etwa 8 Fahrzeuge später beim Serien D1306 auch angewendet wurde. Nur mit der weiteren "Problematik", dass zwischen dem dritten ausgelieferten und dem Serienanlauf noch weitere optische Änderungen ausprobiert wurden, die dann nicht den Ährenkranz trugen und auch die seitliche Haubenbeschilderung wiederum geändert wurde. Aber dazu möchte ich mich dann zu einem späteren Zeitpunkt in einem Artikel in einer Fachzeitschrift äußern, wie schon weiter oben angekündigt.

Ein kompletter Beschriftungssatz mit gelber Schrift und hellblauem Hintergrund:

1 Stück Aufkleber Fahrersitz: Lanz
2 Stück Vorderradkotflügel: 2,0 atü
2 Stück Hinterradkotflügel: Acker 0,8 atü - Stasse 1,5 atü
1 Stück: Einfahrvorschrift beachten!
1 Stück Getriebezapfelle: Ein- Aus
1 Stück Getriebezapfwelle: Aus- Ein

Natürlich waren auch diese Beschriftungen beim Original auflackiert und nicht aufgeklebt. Auch diese Änderung meinerseits werde ich selbstverständlich in der Reaktivierungsdokumentation schriftlich darlegen.

1 Meter Haubenhalteband. Werde ich zusammennähen, so dass es eine Schlaufe ergibt. Wobei ich noch gar nicht weis, ob die Prototypen dieses Band überhaupt hatten. Aber was man hat, hat man.

2 Stück Haubenhalter

Neuer Federblock für Sitzschwinge. Ist gerade ausverkauft, wird in etwa 12 Wochen nachgeliefert.

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 21.03.2015, 08:59

Hallo,

Ergänzend zu vorausgegangenem Beitrag nun die Liste der eingetroffenen Teile:

-1 Paar Vorderradkotflügel

- Lanz Ährenkranzschild

- Bulldog- Schild in beiden Ausführungen. Laut meiner bisherigen Recherche hat mein Prototyp schon oder noch die Leistungsangabe 13 auf der Motorhaubenstirnseite. Es gibt ähnliche Prototypenausführungen, wo anstatt der 13 das Bulldog Emblem angebracht ist. Da hier seitens Lanz stark herumexperimentiert wurde kann ich noch nicht ausschließen, dass meiner nicht dieses Schild auch noch oder wieder hatte. Mal gucken was bei der genaueren Betrachtung der Motorhaube noch so an Bohrlöchern auftaucht.

- Lanz- Schild

- 10 Stück Zierleistenschrauben

- 4 Stück Kugelknöpfe

- Zapfwellenschutz hinten

- Zapfwellenschutz vorne

- 1000 (?) Kabelhalter-Schellen

- Dichtring Dieseltankdeckel

- Dichtring Öltankdeckel

- Siebeinsatz Dieseltank

- Siebeinsatz Öltank

- 1 Satz Glühbirnen

- 1 Satz Halbrundkopf- Schlitzschrauben

- 2 Stück 6km/h Schilder

- Haubenauflageband

- 2 Stück Haubenhalter

Nach gründlicher Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, den Fahrersitz sowie das Lenkrad doch gegen Neuteile auszutauschen. Da am gesamten Fahrzeug die Gebrauchsspuren erhalten bleiben sollen macht es Sinn, dass Lenkrad und den Sitz so zu erhalten wie sie sind. Da zumindest der Sitz so nicht gebrauchsfähig ist ebenso wie die Felgen, werde ich diese und andere nicht mehr gebrauchsfähige Teile bei Ausstellungen mit präsentieren und an der Infotafel weitergehende Anmerkungen bezüglich der Vorgehensweise darlegen.

Bestellt sind somit:

- Fahrersitz

- Lenkrad

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 01.05.2015, 06:58

Hallo,

Neue Sitzschale ist eingetroffen.

Ein passendes neues Lenkrad ist auf dem Markt nicht verfügbar. Selbst das vom D1706 paßt nicht auf das Lenkrohr. Man müßte die Nabe aufbohren und eine neue Nut einstechen. Da aber allein die Nabenform von dem original Lenkrad so schon nicht mehr nachgefertigt wird, werde ich das Lenkrad nun doch reparieren.

Das Regal mit den Neuteilen füllt sich so langsam und die Liste der gesuchten Teile wird immer kürzer. Bald geht´s an´s Eingemachte.

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 03.05.2015, 08:50

Hallo,

Kabel sind auch bestellt. Für die Verkabelung unter dem Armaturenbrett einzelne Kabel in passender Farbcodierung aktueller DIN-Norm, für die Verkabelung der Beleuchtung und der Blinker Stahlummantelt. Das 7-adrige Kabel für die Anhängersteckdose(n) gibt es leider noch nicht fertig Stahlummantelt zu kaufen, da schiebe ich das mitbestellte flexible Stahlrohr drüber.

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 02.08.2015, 18:35

Hallo,

Lange nicht geschrieben, aber die Teilesuche und Kauf geht natürlich weiter. Vor einigen Wochen schon sind die bestellten Kabel eingetroffen. Die Kabel schlagen mit knapp 300 Euro zu Buche. Rechnet man die komplette elektrische Anlage zusammen kommen rund 1000 Euro zustande, inklusive revidiertem Anlasser. Den finanziellen "Schock" mußte ich erstmal verdauen. Heute habe ich dann die Simmerringe für das Getriebe geordert. Insgesamt 16 Stück sollten es sein für rund 90 Euro. Geht ja noch. Die Lager wollte ich auch schon bestellen, werde aber erst das komplette Getriebe zerlegen und alle Lager ausbauen, vermessen und mit den beiden Getriebe ET- Listen die ich habe vergleichen. Die eine Liste zeigt mir das ZP A 5 Getriebe das in dem Prototypen eingebaut ist, die andere Liste findet sich im Serien ET- Katalog vom D1306 und das ist schließlich schon ein 6- Ganggetriebe.

Was wurde sonst schon organisiert?

- 20 Dosen Bremsenreiniger
- Trockenschleifpapier
- Nassschleifpapier
- Schleifpad (grau und rot)
- Putztücher
- 5 Liter Vorlack weiß matt, wie beim Original zwischen Grundierung und Endlack
- noch eine Dose Universalverdünnung, jetzt insgesamt 7,5 Liter
- 5 Liter Nitroverdünnung zum reinigen der Lackpistole, Pinsel usw...
- 100 Stück Einweghandschuhe
- 5 Stück Einwegoverall
- Ausbesserungspinsel in unterschiedlichen Größen
- 10 Stück Schaumstofflackrollen plus Farbwannen
- Arbeitshandschuhe
- Kreppband unterschiedliche Breiten
- Frog Tape zum Randgenauen Lackieren der zweifarbigen Felgen
- LED- Arbeitsstrahler
- 4 Staubbindetücher
- 50 Stück Lackfilter
- Atemschutzfilter für Maske
- vier Lackpistolen, die guten, für 9,90 Euro das Stück
- Fiber- Dichtringe für den Regler
- O- Ringe für Getriebe und den Bulldog allgemein

Nächste Woche trudeln die "neuen" Hinterräder endlich ein. Dann gibt´s aktuelle Bilder vom ersten Motorstart... oder auch nicht...je nachdem :oops: ... :D

Hier mal wieder ein Bild, dass zwar schon vor 8 Wochen so aussah, hier aber noch nicht gezeigt wurde.
Es zeigt das Armaturenbrett mit den ersten installierten elektrischen Teilen, die zum Start notwendig sind, also die komplette Vorglühstarteinrichtung sowie die Ladekontrolle, so kann ich gleich die Lima magnetisieren und schauen, ob diese noch funktioniert.

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Winzer » 02.08.2015, 19:58

hallo Gordon,

warum möchtest du dieses seltene Exemplar lackieren????
Ich finde es wesentlich authentischer, wenn man es im Fundzustand belässt und du ersparst dir viel Genörgel und Frage nach dem, ob das so in der Farbe richtig war...
Aber jeder ist da was anders von der Ansicht her :kratz:

Viel Spass noch beim Schrauben und NICHT lackieren :kloppe:

Gruss Michael
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 03.08.2015, 18:43

Hallo,

Danke für Deine ehrliche Meinung Michael! Noch ist nichts passiert Karosserie lacktechnisch. Wie soll ich denn jetzt mit dem Zustand umgehen? Ich muss wie gesagt alles bis zur letzten Schraube zerlegen, weil im Getriebe ein Zahn abgebrochen zu sein scheint und sowieso alles technisch aufgearbeitet werden muss. Ich möchte ihn aber gerne abkärchern oder anderweitig grundreinigen, weil wie üblich viel Schmutz anhaftet. Die aktuelle "Lackierung" :cry: blättert teilweise ab. Beim daran schrauben und reinigen wird es sich nicht vermeiden lassen, dass da noch mehr runter kommt. Man sieht es ja auch sehr schön beim letzten eingestellten Bild. Teilweise ist gar nichts, nur rostiges Blech, teilweise abblätternder Lack, wobei das ablättern hautsächlich der nachträglich aufgebrachte Lack ist. Oder anders gesagt, ich werde den Zustand 1:1 wie er jetzt gerade ist kaum halten können. Die Beulen und Macken möchte ich auf jeden Fall drin lassen. Auch andere raten mir dazu den Zustand jetzt so zu belassen von Lack und Karosserie. Weil ich wirklich absoluter Anfänger bin in Sachen "Zustand konservieren oder erhalten" frage ich ganz offen, wie Ihr das jetzt bei diesem Projekt konkret machen würdet? In der Oldtimer Markt vom Juli(?) ist eine Kastenente drin die technisch gemacht wurde aber wo die komplette alte Substanz so weit wie irgendmöglich erhalten blieb. Mich würde das auch mal reizen, finde dies aber schwieriger beim abwägen was, wie, wo als einmal mit dem Sandstrahler drüber, Lack hinterher.

Wie würdet Ihr jetzt anfangen?

Danke für Eure Hilfe.

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon engineer » 03.08.2015, 20:10

Hallo Gordon,
ich bin seit ca. 20 Jahren glühender Verfechter von "Originalsubstanz erhalten" und "Patina konservieren" und habe schon oft genug Leute bekniet nur ja nichts zu lackieren. In dem Fall sollte man aber vielleicht einen detailgetreuen Neu-Zustand anstreben,das hast du ja drauf,wenn ich deine anderen Fahrzeuge anschaue :beifall:
Der stand einfach zu lange draußen und sieht wirklich nicht mehr gut aus. Ein "Gußeiserner" kann auch völlig verrostet schön sein,ein (sorry) Blechbulldog meiner Meinung nach nicht. Wichtig ist halt gerade bei Einzelstücken ein verantwortungsvoller Umgang.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 04.08.2015, 18:22

Hallo,

Danke für Dein Lob engineer! Deine Antwort macht meine Entscheidung jetzt aber nicht unbedingt leichter :? ...

Ich könnte ja die eine Hälfte so lassen und nur die andere Hälfte optisch neu machen. Das hat mal Jemand bei einem Deutz gemacht. Allerdings war die eine Seite beim Deutz im klasse patinierten Zustand und nicht so wie bei mir einfach nur vergammelt und von Vorgängern verpfuscht...

Ich suche mal ein Bild.

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon GTfan » 04.08.2015, 22:07

moin,

dass beim Zerlegen und Reparieren auch originale Farbe mit verloren geht, ist doch selbstverständlich. Bei restaurierten Schleppern wird dann von Hand nochmal nach gepinselt. Das ist unter Gebrauchsspuren abzuheften, zum Gebrauch gehören Wartung und Reparaturen. Großflächig wirst du schon keinen Lack zerstören, wenn du bei der Reinigung einigermaßen vorsichtig vorgehst. Notfalls eine alte Badewanne auf den Hof stellen, Seifenwasser, Wurzelbürste und los.
Wenn die nicht originale Farbe verloren geht, braucht es dir nicht weh zu tun. Möglicherweise kannst da ja sogar mit Spachtel, Messingbürste, Handfeger oder Wurzelbürste nachhelfen.

Ich würde das Ding erstmal technisch auf Vordermann bringen und dann wieder zusammen setzen. Die Originalsubstanz bleibt erhalten, du kannst sehen wie viel davon übrig bleibt und ob dir das Ergebnis gefällt. Die neuen Instrumente und andere Neuteile dürfen ruhig deutlich hervor treten, wenn du sie schon neu machst. Theoretisch wärst du ja sogar in der komfortablen Lage, das Ding nicht 100% fahrbereit und TüV-tauglich kriegen zu müssen, du hast ja genügend "Doppelgänger". Da könnte selbst die Elektrik defekt bleiben, muss aber nicht. Löcher im Kotflügel usw sind ebenso egal, nur heile Reifen wären hilfreich...
Der Schlepper steht ja trocken oder trocknet zumindest wieder, falls er auf einem Treffen mal einen Regenschauer ab kriegt. Unter dem Allerwertesten wird er dir schon nicht weg rosten. Da krieg ich immer die Krätze, wenn jemand anfängt "ich wollte ihn ja so lassen, aber an den Kotflügeln war Rost, das ist gefährlich". In einer trockenen Scheune rostet ein gesäubertes Fahrzeug nicht, die Rostschicht schützt im Grunde sogar die Oberfläche - sofern sie nicht beschädigt wird.

Wenn dir das Ergebnis überhaupt nicht zusagt, sollte es kein Weltuntergang sein die entscheidenden Teile noch mal zu demontieren und alles von Grund auf optisch zu überarbeiten. Das könnte man dann als gesonderten Aufwand angesichts der Besonderheit des Schleppers verbuchen.
Die wenigsten Teile fässt man im Laufe einer grundlegenden Überarbeitung nur einmal an. Manch einer bringt sogar absichtlich alles technische in Ordnung und setzt den Schlepper dann ein oder zwei Jahre ein um weitere Macken oder Undichtigkeiten finden zu können. Wenn alles sicher ist kann die Optik dran kommen.

mfG
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 12.08.2015, 07:56

Hallo,

Eine weitere Möglichkeit wäre eine Mischung aus neu lackierten Teilen und Originalzustand Teilen. Die Sitzschale mit Baujahr 2015 ist ja neu und noch ohne Lack. Die werde ich ohnehin ganz normal lackieren. Andere Teile wie z.B.die neuen Rücklichter und die neuen Scheinwerfer sind schon fertig lackiert geliefert worden. Die Frontscheinwerfer müßten eigentlich auf silber umlackiert werden, die Hassia Replikas sind ja nun in schwarz lackiert. Bevor sich da wieder die Frage nach dem korrekten Silberfarbton auftut, bleibt es so wie es ist. Die neuen, gebrauchten Hinterradfelgen sind in rot lackiert im Patina Gewand. Das würde dann eine "schöne" bunte Mischung...

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 20.08.2015, 08:41

Hallo,

Die neue 95,00 Euro Sitzschale ist gerade in Arbeit. Habe zuerst einmal die umlaufende Kante mit der Feile bearbeitet. Die Kante war sehr scharfkantig. Danach mit der Hexe die Flugrostigen Stellen behandelt. Nach der Grundreinigung mit Verdünnung kam ein Durchgang mit Bremsenreiniger,gefolgt von zwei Durchgängen mit Silikonentferner. Es folgte die Grundierung, gefolgt von der weißem Vorlack, in der Art wie Sie beim Prototyp auch in Mannheim bewerkstelligt wurde. Heute hätte ich eigentlich Lanz blau lackieren können, aber der Vorlack ist auch nach 48 Stunden noch klebrig. :shock: So werden wir beide natürlich keine Freunde. Bevor ich jetzt auch andere Teile damit lackiere muss ich mich erst einmal um Vorlack kümmern, der schneller trocknet, sich aber auch mit dem Kunstharz Endlack verträgt. Beim Alldog hatte ich als Vorlack bei den Brettern der Pritsche auch einen weißen Vorlack, der nach 12 Stunden schleifbar war. Ich vermute da hatte ich Vorlack auf Acryl Basis genommen. Hält bis heute einwandfrei. Nur mit dem Unterschied, dass ich den auf die Bretter direkt aufgetragen habe und nicht erst auf grundiertes Blech. Ich werde es mal an einem kleinen Teil wie dem Zapfwellenschutz vom 13 er ausprobieren. Bilder vom Sitz und vom Zapfwellenschutz kommen bald.

Gruß Gordon
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