Der Dreher der die Lenkradnabe anfertigt sollte eigentlich auch die Vorderachse auf Vordermann bringen, sprich neue Buchsen anfertigen und die eingelaufenen Achsschenkel passend dazu schön rund machen. Aber schon bei der ersten Begutachtung mußte ich feststellen, dass er wohl keine rechte Lust dazu hatte. Das mit den Buchsen sei nicht so das Problem, aber die eingelaufenen Achsschenkel würden beim bearbeiten Probleme machen, schwierig einzuspannen usw.. Was nun? Alles so lassen? Alles tip top und dann wackelnde Achsschenkel?

Ich habe dann die Sachen bei einem Metallverarbeitenden Betrieb begutachten lassen, die auch erst mal nicht schlecht gestaunt haben wegen der eingelaufenen Achsschenkel. Jetzt werden wohl die Achsschenkel, abgesehen vom oberen Teil wo die Lenkhebel dran kommen, komplett rund abgeschliffen oder gefräst und dann zwei Hülsen aufgesetzt, die miteinander verschweißt werden. Abschließend wird das ganze dann wieder auf das Maß der dann neu eingepreßten Buchsen abgedreht. Wow! Ganz schön aufwendig. Eigentlich wollten wir die Teile ja schon da lassen, aber die vor Ort Hammer Methode zum ausschlagen der Buchsen hat nicht funktioniert. Also wieder alles eingeladen und Zuhause unter die Presse gelegt. Da gingen aber auch nur drei heile raus, die eine war mit irgendwas im Achsrohr eingeklebt. Ich vermute mal ab Werk zu Testzwecken, was wohl besser hält...Na ja, Frage habe ich dann wohl 60 Jahre später beantwortet. Muss noch dran denken diese Erkenntnis an die Mannheimer Abteilung "Alt und Eisen" zu übermitteln....

Die original Buchsen sind aus einem mindestens 2- komponentigen Werkstoff. Ich würde tippen auf die Werkstoffe Holzsägemehl und einer Art Kunststoff. Die neuen Buchsen werden wohl aus Bronze, Messing oder einer entsprechenden Legierung angefertigt. Die alten Buchsen wandern in den Unikate- Ausstellungsschrank.
