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Lanz Bulli D1106

Restaurationsberichte von euren Maschinen

Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 28.10.2012, 18:50

Zwischenzeitlich wurden wiederum die Anbauteile gereinigt, grundiert und lackiert. Da muss ich nicht auf jede Einzelheit eingehen. Eine gerade noch so geglückte OP fand dann beim Motorausbau statt. Beim D1106, also mein Projekt vor diesem, war beim Kauf der Motor schon ausgebaut und in fast alle Einzelteile zerlegt wegen Kurbelwellenschaden. Nun mußte ich den Motor ausbauen, hatte aber keine Lust den erst am Kupplungsgehäuse zu trennen. Also Schlepper unter den Flaschenzug geschoben und Rasenmäheranzugseil durch die Motorhalterungen und den Haken des "Flaschenzuges" gezogen. Noch bevor es losging dachte ich mir, lieber zwei Seile nehmen. Einer könnte doch etwas zu schwach sein für die Aktion. Der Motorkran läuft aber pur, ohne "Flasche" im Zug. Erst ging es noch ganz gut, dann stockte die Geschichte. Im Endeffekt kam ich gerade so hoch, dass ich den Schlepper mit einem Bein drunter Weg schieben konnte. Dabei lag der Motor stets auf der Rumpf des Schleppers auf und wurde mit den Händen halbwegs in Waage gehalten, damit z.B. die Ölleitungen nicht beschädigt werden. Die Befüchtung war jetzt, dass es das Seil abreißt, wenn der Schlepper ganz drunter weg ist. Ging nochmal gut. Beim Einbau dann ein drittes Seil, einen zweiten Mann und eine "Flasche im Zug"...Wieder was gelernt...
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 28.10.2012, 18:52

Wenn´s knallt noch ´nen Meter....
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 28.10.2012, 18:59

Der Schlepper aufgebockt vor dem Reinigen:
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 28.10.2012, 19:10

Nach der Reinigung erkennt man gut, welche Komponenten von John Deere Lanz gefertigt wurden und welche man noch 1960 aus dem Teileregal nahm. So ist z.B. der Vorderachsbock blau lackiert, die Vorderachse selbst aber in grün. Das Getriebe ist in seiner gelieferten Grundierung in grün überlackiert gewesen. Durch die 10 Jährige Standzeit im Wald ist die meiste Farbe aber eh in die ewigen Jagdgründe eingegangen. Als Gesamtbild ergibt sich beinahe etwas künstlerisches. Denn auf dem Rahmenteil kommt noch die uns bekannte rostbraune Farbe hinzu und lockert das Gesamtbild ein wenig auf. So gar nicht ins Bild passen da die gelb abgesetzten Radnaben. Auch das Typenschild war unpassend und mußte leider mit sanfter Gewalt entfernt werden. Darunter war es stark rostig. Vor der Behandlung mit Abbeizer wurden die rostigen Teile mit Winkelschleifer und Drahtbürste entrostet.
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 28.10.2012, 19:16

Leider habe ich wohl vergessen ein Bild zu machen, wie der 12 er in seinem Fertankostüm steht. Daher mal ein vergleichbares Bild vom D1106 Bulli:
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 28.10.2012, 19:18

Grundierung...
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 28.10.2012, 19:36

Heute habe ich dann mal einen Achstrichter abgebaut, um die Bremsen überholen zu können. Wollte eigentlich gleich beide Achstrichter abnehmen, aber das war mir alles etwas zu wackelig auf dem Unterstellbock unter dem Getriebe. So werde ich jetzt erst die eine Seite überholen und danach die andere. Richtig klasse im Vergleich zum Bulli ging die Bremstrommel runter. Beim D1206 haben diese zwei Löcher, in die man die Arme eines Abziehers einfädeln kann. Beim Bulli fehlen diese. Wenn dann noch die Bremstrommel auf den Achsen festgegammelt sind hat man Freude. Beim Bulli ging es nur mit Gewalt, mit Rostlöser, Wärmezufuhr, hebeln mit irgendwelchen Gegenständen die man sonst nur auf dem Schrottplatz vermutet. Ganz schlimm. Fast so schlimm wie wenn man einen Arm des Abziehers durch die Bohrung in der Bremstrommel in den Achstrichter fallen läßt :shock: :kloppe: . Nu war guter Rat teuer. Wie bekommt man den wieder raus? Achstrichter auf den Kopf gestellt und man hörte es purzeln. Er fällt natürlich nicht so schnurstracks nach unten, dass er durch das kleine Loch hindurch nach außen fällt. Also Achstrichter in die waagerechte gelegt mit einem kleinen Magnet vorsichtig an Land gezogen und dann mit kleinen Häkchen (gestern frisch vom Teilemarkt in Alsfeld gekauft!) sachte in die richtige Position manövriert und dann.......wieder nix! :kloppe: Das Ganze dreimal wiederholt. Eine Viertelstunde später hatte ich ihn. Das Abziehen der Trommel war vergleichsweise einfach. Bremsbeläge ausgebaut, Ankerplatte vom Getriebegehäuse abgeschraubt und alles auf die Werkbank gelegt. Morgen wird dann entrostet, Bremsbeläge entfernt und diese Teile mit Auspufflack lackiert. Die Ankerplatte bekommt natürlich einen neuen Dichtring. Bremsbeläge konnten nun auch bestellt werden. In der Zwischenzeit werden schon mal die restlichen Teile grundiert und lackiert. Die Felgen erhalten Ihr zinkgelb.

Gruß Gordon
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 28.10.2012, 19:40

Schön, wie das Öl aus dem defekten Wellendichtring fließt. So hat sich der Schlepper er auch gebremst.... :fahrer: :oops:
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 28.10.2012, 19:42

Zum vorläufigen Schluss vor der Montage noch ein letztes Bild von der geöffneten Bremse:
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 09.11.2012, 19:25

Hallo,

Auch ich habe heute mal ein kleines Rätsel für Euch:

Es geht um die Achstrichter und um die Bremse des ZF A4 Getriebes, die an meinem D1206 montiert sind.
Vorausgesagt, der Schlepper fährt einwandfrei. Dennoch sind scheinbar zwei unterschiedliche Achstrichter verbaut. War das so serienmässig beim D1206? Oder wurde aufgrund einer Reparatur mal ein neues, eventuell technisch überarbeitetes Exemplar eines Achstrichters montiert?

Schaut Euch bitte die Bilder der beiden Achstrichter an. Vielleicht weis jemand Bescheid warum das so ist.

1. Bild zeigt den Achstrichter in Fahrtrichtung links:
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 09.11.2012, 19:27

2. Bild zeigt den Achstrichter auf der anderen Seite:
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 09.11.2012, 19:46

Das sind die äußerlichen, weniger relevanten Unterschiede. Aber auch innen an der Bremse gibt es einen merkwürdigen Unterschied. Der Achstrichter auf der rechten Schlepperseite hat über dem Bremsnocken eine Unterlegescheibe mit den Maßen 30mm mal 14 mm mal 2mm. Genau so war es auch beim D1106 bei beiden Bremsen und so steht es auch in der Ersatzteilliste. Im Grunde verhindern diese U- Scheiben, dass die beiden Bremsbelagsträger vom Nocken rutschen können. Beim Achstricher auf der linken Schlepperseite fehlt diese Unterlagescheibe. Ich habe mir eine angefertigt und wollte sie montieren, doch leider ist der Spalt zwischen dem Nocken und dem Sicherungsring zu klein. Es fehlen gut und gerne 1,5mm. Eventuell hängt das irgendwie mit der unterschiedlichen Ausführung der beiden Achsrichter zusammen? Da wo beim rechten Achstrichter eine Madenschraube die Halterung des Bremsnockens in Ihrer Position hält (siehe BIld 1.), ist an dieser Stelle beim rechten Achstrichter eine normale M10 Schraube eingedreht, die an Ihrer Spitze eine Eindrehung hat. Diese ragt in eine Nut der Halterung des Bremsnockens und hält sie so fest. Ich konnte also nicht einfach die Halterung des Bremsnockens etwas nach oben ziehen, damit der Spalt zwischen Bremsnocken und Sicherungsring groß genug wird, um die 2mm starke U- Scheibe aufzulegen.

Für Hinweise sage ich schon mal Danke im Voraus!

Hier nun noch zwei Bilder. 1. Bild zeigt den rechten Achstrichter, so wie man ihn aus der ET- Liste her kennt mit U- Scheibe über dem Bremsnocken:
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 09.11.2012, 19:49

2. Bild zeigt den linken Achstrichter ohne U- Scheibe über dem Bremsnocken:
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 11.11.2012, 09:14

Hallo,

Also, mit so vielen Antworten hätte ich jetzt gar nicht gerechnet! :beifall:

Bremsbeläge wurden frühzeitig und sicherheitshalber bei zwei Teilehändlern bestellt, damit die Montage nahtlos übergehen kann. Aber auch das nützt manchmal wenig. Der erste Teilehändler schickte Bremsbeläge zwar nur zwei Tage nach der Bestellung, aber dafür auf vier Millimeter aufgebohrt mitsamt vier Millimeter Nieten. Unbrauchbar. Es sei denn ich bohre die Bremsbacken auf. Aber da kommt ja noch die andere Lieferung...ja wo bleibt sie denn... Tage vergehen.... Hmmm, scheinbar irgendwo mit oder bei der Versendung verschütt gegangen oder "Zurück zum Absender". Nichts genaues weis man. Also nochmal welche geordert. Alle guten Dinge sind drei? Bin mal gespannt ob, wann und was jetzt ankommt. Fühle mich schon wie Weihnachten! :D

In der Zwischenzeit hatte ich natürlich Gelegenheit das Getriebe zu reinigen. Laut Betriebsanleitung sollte man von Zeit zu Zeit Diesel in das Getriebe schütten, ein wenig fahren, um dann den ganzen Grutz wieder abzulassen und frisches Getriebeöl aufzufüllen. Wer hat´s gemacht? Jedenfalls war bei mir eine Dicke Pampa drin die bis kurz unter das Tellerrad reichte. So wundert man sich natürlich, warum der Ölpegel am Meßstab bei Einfüllen der vorgeschriebenen Menge über der obersten Markierung steht. Andererseits kann man so schön testen, wie hoch die Pampa im Getriebe steht. Ist ja auch schon mal was.

Weil der Schlepper nun aufgebockt mit zwei demontierten Achsrichtern in der Lackierabteilung steht, auf die Bremsenteile wartend, habe ich kurzerhand eine Plastikplane drübergelegt um Spritznebel zu vermeiden und schon mal weitere Teile grün lackiert und auch die Felgen erst grundiert und dann lackiert.
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 11.11.2012, 09:18

Felgen in zinkgelb, RAL 1018. Farbe staubtrocken, aber noch weich... "Katze, mach jetzt keinen Quatsch!" :?
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