Lanz Bulli D1106

[Rohoelzuender]

Da die neuen Kohlen gerade abgelängt sind muss vor der Montage noch die Rundung für den Kollektor erzeugt werden. Dazu nimmt man eine der alten Kohlen und sucht sich ein passendes Stück Rundholz, wie z.B. einen Besenstiel. Das Rundholz stellt nun den Kollektor dar. In meinem Fall war der Besenstiel vom Durchmesser zu klein. Der Flachdüsenaufsatz eines Industrie-Staubsaugers hatte die fast perfekte Rundung des Kollektors und wurde am Ende des Stiels mit Klebeband befestigt, das Ganze im Schraubstock eingespannt und um den Flachdüsenaufsatz des Staubsaugers 240 er Papier gewickelt. Nun konnte die erste Kohle möglichst senkrecht zum Papier abgezogen werden. Weil man dabei die mit der Hand geführte Kohle auch bei großer Umsicht nie 100 Prozent senkrecht führen kann merkt man sich die Anzahl der Schleifbewegungen, z.B. 10 vor und zurück und dreht die Kohle nach entsprechender Zahl einmal um 180 Grad. So wird der etwas ungleiche Schleifabtrag an der Kohle aufgrund des "Kippmoment" fast ausgeglichen.

[Rohoelzuender]

Die so entstandene Rundung überprüft man zwischendurch direkt auf dem Kollektor. Man kann so auch gleich ein unnötig hohes kippeln auf dem Kollektor feststellen. Das heißt das der Schleifabtrag etwas zu ungleichmässig war. Wenn man die Kohle gegen das Licht hält sieht man oft mit bloßem Auge, wo zuviel, bzw. wo zuwenig abgetragen wurde. Man kann diese Stellen mit einem Edding kennzeichen und dann gezielt auf dem Rundmaterial nacharbeiten. Zwischendurch immer mal wieder auf dem Kollektor anhalten und kontrollieren.

[Rohoelzuender]

Der Endschliff erfolgt dann direkt auf dem Kollektor in radialer Richtung. Dazu schneidet man sich einen ca. 2 cm breiten 240 er Schleifpapierstreifen, den man um den Kollektor legt. Die eine Hand hält unterhalb des Kollektors die beiden Streifen zusammen auf Spannung, damit das Papier gut an dem Kollektor anliegt. Mit der anderen Hand führt man nun Pendelbewegungen mit der Kohle nach links und nach rechts aus. Somit wird die endgültige Form der Kohlen hergestellt und etwaige Ungleichmässigkeiten durch die vorherige Bearbeitung werden nochmals minimiert. Ganz zum Schluss haben wir dann nochmal 400 er Papier um den Kollektor gelegt und die Kohlen darüber abgezogen. Auf dem Bild ist der Arbeitsvorgang nur angedeutet. Papier auf Spannung halten, Kohle halten und Kamera bedienen war etwas schwierig mit zwei Händen...

[Rohoelzuender]

Nun konnten die Kohlen endlich an Ihren Bestimmungsort...

[Rohoelzuender]

Da einer der beiden angelöteten Kabelösen eingerissen war, was der Tatsache zu Schulden ist, dass die Kabeldurchführung am Lüfterdeckel viel zu klein ist und man dadurch genötigt wird die Ösen zu verbiegen, um das überhaupt dadurch zu bekommen, habe ich eine neue Kabelöse angelötet. Vorher wurde Schrumpfschlauch über die Kabel gezogen.

[Rohoelzuender]

Wichtig ist, dass man die Lima- Kontaktplatte immer nur mit den dazugehörigen Isolierteilen am Lüfterdeckel verschraubt.
Fertig geschrumpft und mit neuen Federringen verschraubt sieht das dann so aus...

[Rohoelzuender]

Der Lüftergehäusedeckel mitsamt Lima wird nun vorsichtig an den Motor und damit auch an den Kollektor herangeführt...Direkt vor der Montage für´s Foto bereitgelegt...

[Rohoelzuender]

Je näher man dem Motor kommt, desto näher kommen auch die übermässig aus Ihren Führungen herausragenden Kohlen dem Kollektor. Hier ist Vorsicht geboten. Mit einem langen und flachen Schraubenzieher oder ähnlichem Werkzeug drückt man die Kohlen vorsichtig gegen die Federkraft nach unten, damit man den Lüfterdeckel weiter in Richtung Anlage am Lüftergehäuse schieben kann...

[Rohoelzuender]

So sollte es dann letztendlich aussehen...

[Rohoelzuender]

Bevor der Reglermitnehmer auf die Kurbelwelle montiert wird den kleinen "Keil" zwischen beiden Bauteilen nicht vergessen in die Nut einzulegen. Auf die korrekte "Keil"montage achten, da der "Keil" nicht gleich hoch wie breit ist. Die "Keil"montage ist etwas fummelig und man sollte diese Arbeit nicht unbedingt mitten auf dem Acker oder sonstwie unbefestigtem Untergrund machen, sonst geht das Fluchen los, wenn das 10mm mal 3mm Dingen runterfällt......
Den eingelegten "Keil" mit einem Durchschlag und Hammer erst in Richtung Kurbelgehäuse bis auf Anschlag mit Gefühl eintreiben, dann mit einer Wasserpumpenzange den "Keil" in seinen Sitz drücken. Die nächste Schwierigkeit ist es, den Mitnehmer für den Regler so auf die Kurbelwelle aufzusetzen, dass er mit seiner Nut bündig mit dem in der Kurbelwelle eingelegten Keil übereinstimmt. Passend drehen nach rechts und links geht nicht, da Presspassung... Hier hilft Wärme eines Heißluftföns, die den Mitnehmer leicht aufweitet und die Montage auf der Kurbelwelle etwas erleichtert. Doch vorsicht, nicht zu heiß machen, da sich der auf dem Mitnehmer aufgeschrumpfte innere Zylinderrollen-Lagerring mit erwärmt und bei heißer Montage den neuen Simmerring beschädigt... Das gilt übrigens nur für diese Motorausführung, bei den anderen Ausführungen ist das wesentlich unbedenklicher, da diese über keinen Simmerring verfügen... Hat der "Keil" einmal Kontakt zum Mitnehmer und die Flucht stimmt kann der Mitnehmer mittels Holz und Hammer leicht auf die Kurbelwelle bis zum Anschlag aufgetrieben werden. Dazu immer sachte über Kreuz schlagen.

[Rohoelzuender]

Sitzt der Mitnehmer korrekt wird das Sicherungsblech für die M16 mal 1,5 Mutter aufgelegt. Dabei ragt ein Stück Blech genau in die Vertiefung wo der Keil sitzt. Bei korrekter Mitnehmermontage liegt dann das Sicherungsblech plan am Mitnehmer auf. Die beiden im Bild oben ersichtlichen Laschen dürfen bei der Montage nicht ganz plan eben geschlagen werden, sonst kommt man wenn die Mutter festgeschraubt ist nicht mehr gut dahinter, um sie mit einem Schraubenzieher umlegen zu können. Die Mutter habe ich sicherheitshalber zusätzlich noch mit Schraubensicherungsmasse Mittelfest angezogen, nachdem die Gewinde nochmal mit Bremsenreiniger entfettet wurden. Es gab in der Vergangenheit schon Fälle, wo sich die Mutter im Betrieb gelöst hatte und zu gravierenden Schäden führte, auch weil vergessen wurde die beiden im BIld ersichtlichen Laschen wieder auf die Mutter zu legen. Wenn man mit dem Schraubenzieher die Laschen nach unten gedrückt hat werden mit einer Wasserpumpenzange die Laschen fest auf die Mutter gedrückt. Vor dem festziehen der Mutter Gang einlegen und Handbremse anziehen, sonst dreht der Motor fröhliche Runden ohne das die Mutter fest wird...

[Rohoelzuender]

Da der Regler aufgrund der neuen Einspritzpumpe erneut angepaßt werden mußte und bei der letzten 120 km langen Ausfahrt klar wurde, dass die Ölpumpe undicht ist und in Leerlaufstellung fast kein Öl mehr förderte, wurde diese zerlegt und komplett neu angedichtet. Dabei stellte sich der verschlissene Simmerring als klein und gemein heraus. Nur mit Widerwillen ließ er sich ausbauen und sah dann so aus...

[Rohoelzuender]

Nach der Montage und Reinigung des Reglers machten sich schon wieder Gebrauchs- bzw. Reparaturspuren sichtbar....

[Rohoelzuender]

Da man im eingebauten Zustand beim D1206 nur schlecht an den Regler herankommt wurde die Gunst der Stunde genutzt und der grasgrüne Pinsel geschwungen ... Während der Trocknungszeit wurden die beiden Ölleitungen am Motor an den Stellen wo die Halteklammern sitzen mit Bremsenreiniger entfettet und mit Grundierung versehen. Im Werk wurden erst die Halteklammern an die Ölleitungen montiert und dann lackiert. Da wo die Halteklammern sitzen ist dann die blanke Leitung. Nachträgliche Grundierung kann also nicht schaden. Hier der frische Regler...

[Rohoelzuender]

..und hier eine der Ölleitungs- Halteklammern. Auch diese sind auf der Innenseite blank. Vor der Montage wurden die Innenseiten mit Fett versehen.