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Lanz Bulli D1106

Restaurationsberichte von euren Maschinen

Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 02.02.2013, 10:45

Natürlich wurde auch an eine bequeme Heimfahrt gedacht, wenn ich mal keine Lust zum selber fahren habe und es mir lieber als Beifahrer gemütlich mache.
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 02.02.2013, 11:16

Achso, ehe ich es vergesse. Das mit dem Bremslichtschalter war ja Gestern nicht das einzige Highlight. Die neue Kupplung wollte ja auch noch eingestellt werden. Kupplungspedal und Ausrückwelle des Ausrücklagers sind über eine Gewindestange mit Gabelköpfen justierbar miteinander verbunden. Darüberhinaus ist an der Ausrückwelle ein mittels Schraube verstellbarer Anschlag angebracht, mit dem der eigentliche Ausrückweg des Ausrücklagers an der Druckscheibe vorgegeben wird. Bei meiner ersten provisorischen Einstellung hat die Kupplung bei getretenem Pedal nicht ausgekuppelt. Also die Schraube erstmal komplett zurückgeschraubt um zu sehen, ob die Kupplung überhaupt ausrückt. Aber dann :shock: . Was ist das? :cry: Bei voll getretenem Kupplungspedal kuppelt die Kupplung immer noch nicht aus! Ich dachte ich werd irre! :x Die Schraube habe ich dann wieder eingeschraubt in eine Position, die ca. zwischen voll eingeschraubter und voll rausgeschraubter Einstellschraube liegt. Mit Bangen gekuppelt und siehe da, es funktioniert.... :oops: man man man.... Bei voll rausgeschraubter Einstellschraube wird die Druckplatte quasie wieder an die Reibscheibe und Schwungrad gedrückt. So eine Art Doppelkupplung für Arme? Ich weis es nicht. Auf jeden Fall jetzt funktioniert es. Mit der Gewindestange und den Gabelköpfen habe ich dann noch den Pedalweg eingestellt. Das urige an der Konstruktion ist, dass sich beim kuppeln der in Gummi gelagerte Motor mitsamt Kupplungsglocke und Antriebswelle zum Fahrer hin verschiebt, um gut und gerne einige cm. Wenn man ohne Motorhaube fährt sieht das gewöhnungsbedürftig aus. Dieses führt auch dazu, dass die Einstellung des Gaspedales mit Bedacht erfolgen muss. Denn das in der Länge einstellbare Gasgestänge, dass zwischen Gaspeal und Regler verläuft muss so eingestellt werden, dass sich der Motor beim auskuppeln nicht selber abstellt. Während beim kuppeln der Motor auf den Fahrer zu kommt, bleibt das Gasgestänge starr stehen, drückt den Regler in Richtung Leerlauf bis der Motor klingt wie ein Glühkopf auf Halbgas, aber das ist etwas niedrig für den kleinen temperamentvollen im Leerlauf und auch nicht gesund wegen der Schmierung.

Morgen werde ich dann mal das John Deere- Lanz Emblem gelb lackieren, was wieder eine kleinen Motivationsschub in Richtung Fertigstellung der Motorhaube bringen wird. ...spachteln, schleifen, spachteln, schleifen...grundieren, nee, das sieht noch nicht so doll aus... spachteln, schleifen, spachteln, schleifen...HILFE! :?

Aktueller Zustand:

Gruß Gordon
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 06.02.2013, 11:40

Hallo,

Am Montag haben wir den reparierten Anlasser von Bosch geholt. 380 Euro. Bis auf die Feldspulen die noch gut sind ist innen alles neu. Getriebe, Ritzel, Kohlen... Auch der Magnetschalter ist neu, weil dieser kurz vor einem "Durchschlag" war. Die Platte, die von einem Bolzen geführt die beiden Kontakte vom Magnetschalter überbrückt, war in der Bolzenführung derart verschlissen, dass dieser beinahe durch die Kontaktplatte durchgeschossen wäre. Das Ergebnis wäre eine exlodierte Batterie gewesen im besten Fall und schlimmstenfalls ein Brand der Elektrik mitsamt Schlepper. Ich kann nur jedem raten, zumindest den Magnetschalter mal vom Fachmann checken und gegebenenfalls wechseln zu lassen! Wir hatten einfach mal wieder nur Glück! Jetzt bin ich auf der Suche nach einer Sicherung, die man zwischen Pluspol der Batterie und dem Anlasserkabel zwischen Batterie und Anlasser schalten kann. Denn seltsamerweise ist an Schleppern alles abgesichert, nur an direkt Plus Zündschloss- Batterie und direkt plus Batterie- Anlasser gibt es keine Sicherung. Vermutlich ist eine Absicherung schwierig wegen des hohen Anlasserstromes von ein paar Hundert Ampere. Aber es müßte doch irgendwie machbar sein. Wenn dann irgendetwas schief geht fliegt die Sicherung raus und es passiert weiter nichts.

Gestern haben wir den Motor entlüftet, sicherheitshalber einen Lappen zwecks unterbindung der Luftzufuhr für das Luftfilter bereitgelegt, geglüht, georgelt aber sie wollte nicht. Ich vermute es liegt an der Glühkerze. Werde probeweise mal eine neue einbauen, weil die die jetzt drin ist war zwar beim Kauf dabei, aber sie ist eigentlich nicht für diesen Motor bestimmt. Aber weil er damit ja auch vorher gelaufen hat dachte ich mir, erst mal drinlassen. Der Glühüberwacher bleibt beim vorglühen übrigens kalt, aber Strom muss hindurchfließen, weil vorne an der Glühkerze 9 Volt ankommen, so wie es sein soll. Nach dreimal 10 Sekunden orgeln, der Anlasser dreht wie Schmitt´s Katze, haben wir dann mal dezent Atemfrisch beigegeben und siehe da, er läuft! :D Und das gleich auf Anhieb in den richtigen Drehzahlen, selbst beim auskuppeln bleibt er nicht stehen (sie Hintergrund oben). Die Kupplung trennt auch wunderbar. Probefahrt. Im Stand gehen die Gänge wunderbar rein. Erster Gang. Perfekt. Losfahren. In den zweiten Gang hochschalten? Nö, nicht ohne kratzen im Getriebe. Nanu? Dritte Gang.Krrrschtzzzz. Schönen Gruß an´s Getriebe. Hmmm. Hab ich das fahren verlernt? 10 mal wiederholt. In den Kriechgängen war das schalten kaum ein Problem von 1 bis 3. Die Gänge 4 bis 6 nicht ohne Geräusche, wobei der Schlepper beim Gangwechsel auch jedesmal fast stehenblieb. Gut. Motor läuft, mal gucken wo überall Öl rausspritzt. Ah, na klar, an der Entlüftungsbohrung oberhalb des Auspuffkrümmers. Logisch. Wie immer bei den Dingern. In die Scheune gefahren, Auspuff abgebaut, Zylinderhaube runter und mein selbstgebautes Ölablaufröhrchen rausgeschraubt. Eine bessere Lösung wurde bereits gefunden und wird schnellstmöglich in die Tat umgesetzt. Dann gibt es natürlich auch wieder Bilder. Bei der Probefahrt auch gleich noch die Bremsen gleichmässig eingestellt. Das Fahren ist ein Traum. So gut wie keine Vibrationen, leichtes Lenken, bequemer Sitz, die Bremsen muss man nur leicht drücken. Die Probefahrt fand natürlich gleich beim Schneesturm statt, so dass das Verdeck auch gleich auf Dichtheit getestet werden konnte. Einwandfrei! Das macht Laune! :fahrer: Aber was ist bloß mit dem Getriebe? Das ließ mir keine Ruhe. Heute morgen hatte ich eine Idee, woran es liegen kann. Wenn´s so ist gibt es die Erklärung dazu. Banale Sache. Eigentlich. Jetzt erstmal den Motor dicht bekommen und dann sehen wir weiter.

Gruß Gordon
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 07.02.2013, 19:29

Hallo,

Gestern haben wir uns an die Optimierung des Ölablaufs gemacht. Zuerst wurde ein Röhrchen gekauft, wo wir außen ein M8 mal 1 Gewinde geschnitten haben. Die Länge des Gewindes im Zylinder ist 15 mm, die man auch voll eindrehen sollte. Weniger wegen der Stabilität, aber wegen der Dichtheit. Mein erster Versuch mit einer abgesägten Hohlschraube mußte mit 8 mm schief gehen. Vor dem einschrauben des Röhrchens unter Zuhilfenahme von Auspuff Dichtmasse, wurden die Gewinde mittels Bremsenreiniger gründlich entölt. Das Röhrchen wurde in den Zylinder eingeschraubt, erstmal ohne Dichtmasse. Jetzt konnten wir die Länge messen, ab wann das Rohr um ca. 90 Grad gebogen sein muss. Nach herausschrauben des Röhrchens wurde es passend gebogen. Nun wurde es so abgeschnitten, dass eine Rohrverbindung angebracht werden konnte. Diese ist nötig, damit man das Ganze auch wieder demontieren kann. Ein Rohr an einem Stück ist nicht möglich. Das zweite Röhrchen wurde gebogen und so verlegt, wie es im Original auch in etwa entspricht. Nur schöner, wie ich finde. Im Original, also so wie´ s glücklicherweise noch beim Bulli vorhanden ist, wurde es einfach "irgendwie" in einen Bogen gelegt und gut. Hauptsache es funktioniert. Am Ende des zweites Röhrchens haben wir einen Öl- und temperaturbeständigen Schlauch angebracht, der zur rechten Fahrzeugseite führt und in einem Ölauffangbehälter endet. Das ist natürlich nicht original, normalerweise läuft das in´s Freie und ist eine riesen Sauerei.

Gewindeschneiden:
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 07.02.2013, 19:31

Der fertig montierte Ölablauf:
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 07.02.2013, 19:41

Für diese Arbeit habe ich die Luftführungshaube vom Zylinder abgenommen. Die Gelegenheit war günstig, um ein weiteres Detail anzufertigen, dass die späten D1106 Bulli und alle D1206 serienmässig hatten und eigentlich bei nahezu allen heutigen Exemplaren fehlt: Die Schalldämmung über der Luftführungshaube. Damit hat Lanz versucht den Schlepper für die Kundschaft noch interessanter zu machen.

Im Autozubehör fand ich schöne Schalldämmmatten, die normalerweise unter die Motorhaube geklebt werden.
Zunächst wurde sie grob zugeschnitten, dann die Öffnungen für Ansaug-, Abgaskrümmer sowie die Schraubendurchgänge angezeichnet:
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 07.02.2013, 19:53

Die großen Öffnungen kann man gut mit einer Schere ausschneiden. Die Löcher für die Schrauben einfach mit einem Durchstecher vorstechen, danach mit einer 10 er Schraube nachdrehen. So wird das etwas geweitet und bei der Montage am Schlepper gehen die M6 er Schrauben ganz leicht hindurch. Selbst die beiden 10 er Schrauben die noch an der Haube hinten sitzen, ließen sich ohne Probleme durchstecken und verschrauben. Die Öffnung für die Glühkerze wird ebenfalls nur mit einem Durchstecher erzeugt. Die für die Einspritzdüse wird am besten mit einem Teppichmesser etwas über Kreuz eingeschnitten. Das Material ist elastisch, so dass es sich nach dem Durchstecken der Düse wieder eng um diese anlegt. Weil ich eh noch Material über hatte habe ich kurzerhand zwei Exemplare angefertigt und übereinander geklebt.

Hier im Bild sieht man den "Doppelgemoppelten" und einen der Ausschnitte:
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 07.02.2013, 19:55

Am Schlepper sieht das Ganze dann so aus:
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 07.02.2013, 19:57

Die andere Seite:
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 07.02.2013, 20:01

Falls der Ausschnitt am Abgaskrümmer zu klein ist und die Matte anfängt zu "rauchen" :oops: , kann man das immer noch etwas großzügiger ausschneiden...
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 07.02.2013, 20:12

Bevor der Auspuff montiert wurde, haben wir uns eine Dichtung selber gebaut. Es gibt diese wieder neu zu kaufen. Aber erstens ist das teuer und zweitens macht selberbauen viel Spaß, wenn man das richtige Material hat. Das Dichtmaterial hat innen ein Drahtgewebe. Es läßt sich super bearbeiten mit Hammer und Holzbeitel. Die Bohrungen habe ich mit einem Stufenbohrer gebohrt. Ein Spiralbohrer hat den Nachteil das er sich recht schnell verheddert und unter Umständen die Dichtung frißt, sprich zerstört. Die Dichtung sieht dann aus wie ein Tornado. Natürlich geht das auch mit Locheisen. Als Unterlage ist Eiche perfekt.
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 07.02.2013, 20:18

Hier nochmal ein Bild kurz vor dem ersten "noch öligen" Start mit Lappen vor Luftfilter, kurz vor dem Schneesturm...

Gruß Gordon
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Re: Lanz Bulli D1106

Beitragvon Dominik » 08.02.2013, 14:26

Ist ja ganz fein, wie schnell son kleiner Bulli wieder zusammenwächst :fahrer:
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Re: Lanz Bulli D1106

Beitragvon schnellereiler » 10.02.2013, 19:48

sieht ja toll aus !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
gruß reinhardt
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Re: Lanz D1206 mit Fritzmeier Verdeck

Beitragvon Rohoelzuender » 10.02.2013, 20:54

Hallo,

Das wird noch viel toller mit Motorhaube! :D

Das Beste kommt bekanntlich zum Schluß.

Gruß Gordon
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