Die drittschwierigsten Patienten waren als nächstes an der Reihe, die Hinterradkotflügel. Hier war eigentlich alles dabei was das Herz eines Karosseriebauers höher schlagen läßt: Durchrostung, ausgebrochene Blechteile, verbogene Blechteile, grausame Schweißnähte, provisorisch eingeschweißte Verstärkungsstücke, Risse und das Ganze in einer Windschiefen Harmonie.
Als erstes wurden die gröbsten Unebenheiten mit dem Hammer begradigt. Die an die Stehbleche angeschweißten Oberteile haben eine Breite von rund 22 cm. Beim rechten Kotflügel waren es sage und schreibe 30 cm am hinteren Ende!

Man kann sich natürlich vorstellen, dass das nicht einfach um 7 cm gleichmässig aufgebogen war. Das Ganze war auch nicht mehr wenigstens annähernd parallel zum Boden. Die Abweichung auf den 30 cm rund 10 cm!

Vorne waren es bei 22 cm Breite etwa 5 cm Differenz und dieses Maß in etwa ebenso bei dem anderen Kotflügel vorne wie hinten. Also erst mal gerade biegen...

Klar, wenn´s so einfach wäre. Der Beifahrersitzbügel geht durch das Blech durch und ist auf der Innenseite mit einem Verstärkungsstück verschweißt. Da bewegt sich so schnell erst mal nichts und mit Gewalt faltet man sich einen Knick in die Oberfläche...Erster Schritt also Verstärkungsstück an einer Stelle durchtrennen damit das Luft hat. Landwirtschaft braucht Luft!

Die typische Volldieselkotflügelkrankheit der eingerissenen Ecken wurde auch bei diesen Kotflügeln schon mal von den Vorgängern repariert. Also damit das Ganze beim biegen nachgibt wie es soll auch hier gleich mal wieder einflexen. Danach konnte gebogen werden, bis das Blech wieder halbwegs parallel zum Boden verläuft.
Im Bild erst mal der Ursprungszustand. Wellaform....