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Prototypen Reaktivierung

Restaurationsberichte von euren Maschinen

Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 29.11.2015, 18:38

Beim Luftfilter ist es immer schwierig den Bereich unter dem Ansaugpilz zu reinigen. Mit dieser Art Drahtbürste auf der Bohrmaschine geht es sehr gut:
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 29.11.2015, 18:47

Aber wie reinigt man das Pilz von innen? Dieses ist ja immer verschmutzt von Öl und anhaftendem Staub. Ganz einfach. Luftfilter mit dem Pilz nach unten in einen Eimer stellen. Dann Benzin von oben in das Luftfilter gießen. Somit werden auch gleich die Kokosfasern mal durchgespült. Mit einem Heizkörperpinsel kann man nun das unter Benzin stehende Innenleben des Pilzes durch den mittleren Ansaugtrakt hindurch waschen.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 29.11.2015, 18:50

Nach dem endgültigen entfetten mit Bremsenreiniger steht der Rostschutz des Innenlebens an. Einfach Grundierung von oben eingiessen:
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 29.11.2015, 18:56

Danach das Ganze schön schwenken, so, dass die Grundierung nach außen durch die Löcher vom Pilz durchkommt. Damit ist der Pilz komplett von Innen geschützt. Überschüssige Grundierung durch umdrehen des Filtergehäuses nach unten abtropfen lassen. Diese abtropfende Grundierung kann man abwischen oder am besten gleich den oberen Bereich direkt unter dem Pilz mit dem Pinsel streichen. Das ist ein Bereich wo man nicht vernünftig mit der Lackierpistole reinkommt.

Nächste Woche dann mehr.

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 30.11.2015, 20:39

Hallo,

Heute eine kleine Schrecksekunde beim grundieren der Felgenschüsseln. Beim abwischen mit Silikonentferner war der Lappen komplett schwarz, als die Innenseite einer Felge vorgereinigt wurde. Auch nach mehrmaligem wischen mit neuem Lappen. Noch nie gehabt. Was ist denn da los?:shock: Dann blieben auf der Oberfläche glänzende schwarze Stellen zurück, die sich mit dem Fingernagel abschürfen ließen... Da muss ich echt vergessen haben, die Innenseite mit Wasser abzuwaschen. Die andere Felge innen ließ sich recht normal abwischen, beide Außenseiten auch. Und auch die Einwirkzeit muss wohl zu lange gewesen sein. Es waren um die 72 Stunden. Obwohl ich mir eigentlich sicher bin, dass eine längere Wirkzeit nicht unbedingt schlechter für das Endergebnis sein muss. Nach zwei Stunden "schrubben" mit Silikonentferner war dann alles lose weg und es konnte grundiert werden. Aber echt nervig sowas. Etwas verunsichert dann mal auf die homepage von Fertan gegangen, um einer möglichen Ursache auf den Grund zu gehen. Laut homepage darf nicht(!) :kloppe: mit Azeton vor der Fertanbehandlung gearbeitet werden. Auch nicht mit z.B. Verdünnung. Das sehe ich ja auch noch ein, macht man ja auch nicht auf blankem Blech direkt vor dem grundieren. Aber warum nicht Azeton? Keine Ahnung. Laut homepage soll mit einem Wasserlöslichen Reinigungsmittel gearbeitet werden. Wasser und Seife? Silikonentferner soll auch funktionieren, aber kein Azeton! Hmm, gut zu wissen. Stand das schon immer dort auf der homepage? Kann ich mich gar nicht dran erinnern...Also bitte das vergessen was ich weiter oben geschrieben habe. Ab sofort nur noch mit Silikonentferner vorbehandeln oder sich an die Anleitung auf der homepage halten. Also meine Vorgehensweise in Zukunft: Mechanisch entrosten, mit Silikonentferner reinigen, Mittel aufbringen, max. 48 Stunden warten, teile mit warmem Wasser gründlich mit dem Pinsel oder bei glatten Flächen mit einem Schwamm abwaschen, bei großen Teilen auch gerne mit kaltem Wasser und einem Hochdruckreiniger mit "weichem" Strahl (also keine Dreckfräse), dass nach dem trocknen auf den Teilen befindliche Pulver mit weichem Tuch und Silikonentferner abwischen, grundieren. Na, hoffen wir das Beste, liebe Leser... :?

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 04.12.2015, 19:57

Hallo,

Mitlerweile sind sämtliche Anbauteile maschinell entrostet.Heute z.B. der Betätigungshebel für die Hydraulik, der Zapfwellenschalthebel, der eigentlich eher ein Stecker ist und aussieht wie ein Federstecker und auch so ähnlich funktioniert, das Gasgestänge zwischen Umlenkhebel und Motorregler sowie zwischen Gasgestänge und Handgashebel, der eine vorhandene Blinkerhalter vorne, der andere wird nachgefertigt, Hydraulikverteilerstück für beide Hydraulikzylinder hinten sowie die 8 Anschlagschauben der Felgen mit deren 8 Konusscheiben und Befestigungsmuttern. Die Hinterradfelgen sind komplett grundiert und auf der Innenseite lackiert, damit die Reifen aufgezogen werden können. Danach werden die Reifen abgeklebt und die Felgen fertig lackiert. Die Vorderradfelgen sollten eigentlich auch schon entrostet sein. Aber nach dem abziehen der neuwertigen Reifen hat sich herausgestellt, dass die "Experten" von innen einen alten Schlauch eingelegt hatten und dann von außen solange Farbe (quasie Flüssigspachtel) :roll: in die Rostlöcher laufen ließen, bis alles schön glatt war. Die Rostlöcher hat man so nicht gesehen. Beim Abziehen der Räder kamen uns dann die Farbbrocken entgegen. Da werden zwei gute gebrauchte fällig. Zusätzlich zu den schon fertigen Teilen sind fertig grundiert und lackiert die beiden vorderen und hinteren Bodenplatten, der Arm der Heckhydraulik, Kleinteile wie z.B. Zubehör der Bodenplatten, Teile der Zwischenachsgerätemontage. Maschinell entrostet und mit Fertan eingepinselt sind die halbautomatische Rockinger Anhängerkuppung, die beiden Getriebedeckel, die Kugelkopfanhängerkupplung sowie der Handgashebel. Beim Handgashebel wird eine neue Aufnahme für den Kugelkopf des Gasgestänges fällig. Man :lol: dachte eigentlich das ging so ab, ohne Rostlöser. :twisted: Ging es auch. Aber komplett mit der Kugel! :shock: :kloppe: Ja ja, wenn´s schnell gehen soll. Im realen Leben einer Lama- Werkstatt wär´s ja kein Problem. Bekommt der Kunde mit auf die Rechnung gesetzt, aber so... Das abgebrochene Teile wurde dann mit der Flex plan eben geschliffen und der Rest dann mittig angekörnt und mit 6mm aufgebohrt, für den neuen Kugelkopf, der dann einfach mit einer Mutter befestigt wird anstatt angeschweißt zu werden. Übrigens, Grundierung der Felgenschüsseln top! Keine Ahnung wo das Problem lag mit der Fertangeschichte. Die anderen Teile haben wir jetzt mit Silikonentferner vorgereinigt. Mal gucken, ob es da einen wesentlichen Unterschied gibt.

Welche Arbeiten an welchen Teilen stehen als nächstes an, wenn es nichts mehr zum lackieren gibt?

Ausbeulen, Risse und/ bzw. Bleche einschweißen und abgenutztes Material aufschweißen:
- Motorhaube
- Werzeugkiste und Tankhalterung
- Luftfilter- und Öltankhalterung
- Armaturentafel
- Auspuff, vorderes und hinteres Teil
- Zahnsegment des Handbremshebels
- Motoröltank
- Kraftstofftank
- beide Hinterradkotflügel

Diese Arbeiten laufen dann parallel zum grundieren und lackieren.

Die Sitzhalterung wird als nächstes zerlegt und die Innenseiten Sandgestrahlt. Die Bolzen sitzen jedoch fest. Erst mal mit Rostlöser einige Tage duschen. Andere Teile wie z.B. der Anlasser sind da problemlos. Einmal nackig gemacht und dann kann grundiert werden. Andere Teile sind noch problemloser, weil unbrauchbar für eine Entrostung, z.B. die drei Hydraulikzylinder. Für das Lenkrohr wird gerade ein Adapter angefertigt, der ein neues Lenkrad aufnehmen kann. Der Vorteil ist, dass die alte Struktur der Lenkradaufnahe dabei komplett erhalten bleibt und auch das alte Lenkrad. Das neue Lenkrad hätte man größer aufbohren müssen und eine neue Nut einstechen, aber da wäre rundherum zu wenig Material stehengeblieben, die Bruchgefahr bei 6km/h wäre einfach viel zu groß :wink:.

Morgen dann die ersten Spachtelarbeiten. Um warm zu werden mal die am schon grundierten Luftfilter. Das Pilz und der Ölsammeltopf haben kleinere Dellen. Hier kommt Füllspachtel zur Anwendung. Glasfserspachtel wäre etwas übertrieben, aber Feinspachtel auch.

Bilder folgen am Sonntag.

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 06.12.2015, 12:50

Hallo,

Hier mal ein kleines Sammelsurium: Entlackt, Fertanisiert, Grundiert.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 06.12.2015, 12:55

Vor dem spachteln wichtig ist das anrauen der Grundierung. Wir verwenden dafür graues, bzw. rotes Schleifpad, dass eine etwas rauere Oberfläche erzielt. Vor dem Spachtelauftrag nicht vergessen den Staub zu entfernen, am sichersten mit Tuch und Silikonentferner, es geht aber auch mit einem Staubbindetuch.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 06.12.2015, 13:08

Profis mischen den Spachteln auf/mit einem zweiten Spachteln an und streichen beim vermischen von Spachtelmasse mit dem Härter beide Komponenten von dem einen Spachtel auf den anderen. Es ist also kein verrühren sondern eher ein vertreichen. Nach dem Prinzip wie man Kugellager einfettet, indem man einen Klecks Fett auf die Hand gibt und dann das Lager in das Fett eintaucht und nach unten auf der Handoberfläche abstreift. Nun, wir mischen Spachtel auf einem Frühstücksbrettchen an nach der Bond Methode: "Gerührt, nicht geschüttelt...!" ...oder so ähnlich... :D Ist aber immer noch einfacher und sicherer als auf einer Pappe. Die löst sich irgendwann auf und man hat die Papierfetzen im Spachtel. Nach dem möglichst dünnen auftragen der Spachtelmasse sofort das Arbeitswerkzeug mit Pinsel und Verdünnung reinigen. So hat man für den nächsten Spachtelauftrag immer schön saubere Utensilien. Der erste Schleifvorgang erfolgt mit 80 er Papier. Der Endschliff vor der Grundierung mit 240 er bis 320 er. An Rundungen immer von Hand und vor allem Trocken!
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 06.12.2015, 13:12

Oh, die Weihnachtsplätzchen rufen und wollen aus dem Ofen entlassen werden, heute Abend geht´s weiter im Bericht, hier nochmal schnell ein Bild aus der Lackierkabine.

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 06.12.2015, 19:41

Hallo,

Im Bild die hintere Abdeckplatte vom Getriebe. Die Gewindebohrungen, die beim 13 er nicht benötigt werden, waren wie gewohnt mit verkrusteter Erde verunreinigt. Obwohl wir da den Hochdruckreiniger reingehalten haben tat sich nicht viel. Mit einem kleinen Werkzeug wurde nachgestochert und die Reste mit Bremsenreiniger entfernt, bevor entrostet wurde.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 06.12.2015, 19:51

Hier eine Felgenschüssel vor dem grundieren. Deutlich sieht man nach dem abwaschen mit Wasser die blanken Stellen und die schwarzen Stellen. Wo es blank ist ist kein Rost und dort wo es schwarz ist auch nicht. 8)
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 06.12.2015, 19:52

Felgenschüssel grundiert:
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 06.12.2015, 19:57

Die Bodenplatten, die nicht nur von unten echt wüst aussahen, jetzt wieder schön. Im Bild als Beispiel die rechte vordere Bodenplatte von unten. Hier grundiert...
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 06.12.2015, 20:00

...und dann drei Tage später lackiert.
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