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Pendelanlasser rückt nach Rerparatur nicht richtig ein

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Pendelanlasser rückt nach Rerparatur nicht richtig ein

Beitragvon bulli1706 » 24.09.2014, 16:46

Hallo, liebe Schrauberkollegen!
per Mail erhielt ich die folgende interessante Frage zum Pendelanlasser, die ich ohne Namenangabe zum besseren Kennenlernen des Anlassers hier im Forum wiederholen möchte.

"...an unserem Lanz D3606 war der Magnetschalter defekt und wurde von einem ehemaligen Bosch Monteur wieder repariert. Jetzt rückt er oft nicht mehr richtig ein. Dabei schlägt das Ritzel gegen einen Zahn vom großen Zahnkranz, dreht aber nicht. Wenn ich das Ritzel mit dem Schraubenzieher etwas verdrehe, spurt es sauber ein und startet den Bulldog einwandfrei. Ich habe mit meinem Boschschlosser schon gesprochen. Der meint, es liegt am Schlepper. Das kann ich aber nur schwer glauben, da es ja vorher ging. Würde mich über eine Antwort sehr freuen."

Wer sich als Oldtimerfreund an einen vermeintlichen Fachmann wendet, ist in so einem Fall schlecht dran. Aus diesem Grund ist dieses Forum ja mal entstanden und gegenseitige Hilfe möglich. Da ich die Teile des Anlassers und ihre Aufgaben kennen gelernt habe, fiel mir die Antwort nicht schwer: "Der Einrückmagnetschalter erfüllt fast gleichzeitig 2 Aufgaben: Sobald er Strom bekommt, zieht der Anker an und spurt über einen Hebel das Rizel aus. Sobald dieses ganz dicht am großen Zahnkranz angekommen ist, soll die Strombrücke am anderen Ende des Ankers die beiden Kontakte berühren und das Ritzel zu drehen beginnen. In dieser Phase des Anlaufens dreht es noch langsam und spurt geräuschlos in den großen Zahnkranz.
Damit bei unterschiedlich abgenutzten Kontakten jeder Starter auf den günstigsten Anlaufbeginn eingestellt werden kann, ist die Zugschraube am hinteren Ankerende verstellbar konstruiert worden. Sie ist gekontert und wird in der Regel nicht verstellt. In diesem besonderen Fall ist sie zu weit reingedreht oder sind die Kontakte abgeschliffen worden. Dadurch kommt der Stromkontakt erst, wenn das Ritzel bereits eingespurt hat. Beim Probelauf nach der Reparatur würde das Ritzel gegen das Wellenlager stoßen. Es muss aber ein Spalt von 1-2 mm bleiben.
Ist das so weit verstanden worden? Dazu muß die Zugschraube einige Umdrehungen herausgedreht und wieder gut gekontert werden.

Wenn sie zu weit herausgedreht wurde, läuft das Ritzel beim Erreichen des großen Zahnkranzes schon mit voller Drehzahl und kracht vermutlich beim Einspuren.
"Das kann mir nicht passieren", denken die Besitzer von Durchdrehstartern. Sie haben recht. Denn ihre Ritzel spuren durch ein Schneckengewinde leicht drehend aus und spielend in den großen Zahnkranz ein.
Hoffentlich hat der Besitzer des D3606 seinen "Boschschlosser" zum Nachbessern bewegen oder sich selbst in eine spannende Technik rein knien können.
Vielleicht giebt es auch eine ganz andere Antwort als meine.
Dann wäre es gut, sie hier zu erfahren.

Schönen Gruß von Oskar :wink:
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bulli1706
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