Hallo zusammen,
momentan gehe ich aufgrund der Quellenlage davon aus, dass die (D 2816?) Motoren für den D.3016 noch aus Mannheim kamen. Die Nr. 337651 von Hannes halte ich für die (mannheimer)
Motornummer. Der D.4090 wurde z.B. später als
"totalmente national" beworben und hat auch keine (sechsstellige) mannheimer Motornummern mehr, sondern eine (vierstellige?) spanische Motornummer und eine davon abweichende (vier-/fünfstellige?) spanische Schlepper- bzw. Fahrgestellnunmmer.
Die "1625" würde natürlich ganz gut mit dem Leergewicht hinhauen. Ich kannte es allerdings so, dass die (spanische)
Schleppernummer auf dem Typenschild angegeben ist:
Deshalb wäre natürlich ein Bild vom Typenschild bzw. die Schleppernummer vom betreffenden 3016 recht interessant.
Abweichende Regler- oder Ölpumpeneinstellungen würden mich ehrlich gesagt wundern. Die ganzen Legenden um die Mehrleistung der spanischen Bulldogs sehe ich auch, um es vorsichtig zu formulieren, skeptisch.
Die Frage ist doch wohl eher die nach der Art und Weise der Leistungsermittlung? Der D 2816 hat im Marburger Test an der Bremse auch 29,9 PS Motorleistung (an der Kurbelwelle?) gebracht (bei Normalzzustand wären das laut Angabe sogar 30,5 PS). An der Riemenscheibe wurden 27,7 PS ermittelt (28,2 PS bei Normzustand). Ich gehe davon aus, dass entgegen der Serienausstattung mit Riemenscheibe auf der Kurbelwelle gemessen wurde und nicht über die für die Zapfwelle erhältliche Riemenscheibe. Die Höchstzugleistung auf (ebener) Betonbahn lag bei ca. 24 PS, je nachdem wie der Schlepper belastet und ballastiert wurde. Das alles jeweils bei der Nenndrehzahl von 1100, also Höchst- bzw. Nennleistung. Die 28 PS Nennleistung auf dem Typenschild dürften damit die ermittelte Riemenscheibenleistung sein. Wer kennt die Gesetzeslage in den Fünfzigern in Deutschland? Ich gehe davon aus, dass damals die Riemenscheibenleistung angegeben werden musste...
Für den spanischen D.3016 habe ich leider keine umfangreichen Bremsprotokolle. Ich kenne allerdings ein Dokument, da wird die Leistung, an der Zapfwelle gebremst, mit 21,7 CV bzw. 23,9 CV bezogen auf (spanischen?) Normalzustand angegeben. Die geringere Leistung dürfte dem Getriebewirkungsgrad geschuldet sein. Zur Zapfwellenleistung ist leider im Marburger Test nix angegeben.
Der oft angeführte "stärkste je gebaute Bulldog" müsste damit sowohl der Mannheimer 60er, wie auch der spanische 60er oder 65er sein, die sich wohl nicht in den Reglereinstellungen unterscheiden dürften. Der D 6016 (um es noch komplizierter zu machen, ich kann auch nix dafür, laut Seriennummer eigentlich ein D 5816) hatte 64,8 PS bzw 66,1 PS Motorleistung bei Normalzustand an der Bremse im Marburger Test und immerhin noch eine Riemenscheibenleistung von 61,6 PS bzw. 62,3 PS bei Normalzustand (und damit mehr als auf dem Typenschild). Wie hoch waren da die Toleranzen bei der Leistungsangabe? Es ist ja auch nicht jeder Bulldog identisch. Die Zapfwellenleistung vom D.6516 beträgt übrigens laut spanischem Test 54 CV.
Interessant wäre, wie es sich mit der Leistungsermittlung in Spanien verhalten hat und ob sich da im Laufe der Zeit was geändert hat? Michael Bach hat ja schon oft darüber geschrieben, wie sich die Art der Angabe auch bei uns im Laufe der Jahre geändert hat. Die Frage ist doch immer WIE und WO wird die Leistung ermittelt, WELCHE Verbraucher laufen mit?
Überhaupt wäre es interessant mehr über die Art der Leistungsermittlung bzw. die Vorschriften zur Leistungsangabe hier und in den Exportländern (zur jeweils betreffenden Zeit) zu wissen. Der 50er und der 60er sind ja in Frankreich z.B. mit 52 und 64 PS (bei gleicher Nenndrehzahl) verkauft worden. Wer was zu dem Thema weiß, soll sich bitte bei mir melden.
Es bleibt spannend...
Grüße,
Philipp