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Kolbenkippen bei den Halb- und Volldieseln mit Nachbaukolben

Alles über Lanz-Bulldog, Halb- und Volldiesel. Beiträge ab 2010.

Re: Kolbenkippen bei den Halb- und Volldieseln mit Nachbauko

Beitragvon Christian01 » 02.08.2012, 21:25

Hallo,

Ich bin nach wie vor der Meinung das der Mahle Schriftzug daher kommt das bei der Herstellung ein alter getrennter Mahle Kolben zum Einsatz kommt. Bei mir war ein originaler Mahle drin und war beim Neuen dann auch überrascht. In meinem Orginalkolben war das Mahle aber viel feiner und deutlicher, und an der gleichen Stelle.

Würde mich sehr wundern wenn da Mahle irgendwas damit zu tun hätte, wenn doch wären ja all unsere Probleme gelöst.

Werde mal meinen alten Kolben nochmal genauer anschauen, auch um die Frage der Nuten zu klären, beim Pleuel waren definitiv auch Nuten drin, im Kolben weiß ich es nicht mehr, war bei mir aber auch ca. 2 mm ausgeschlagen. Pleuel war ok, war beim Probelauf vor dem zerlegen aber nix davon zu hören. War auch nur eine Seite des Kolbenauges, da das Pleuel wohl nicht gerade gebohrt war.

Mein Mann der mir nun schon seit 20 Jahren alles rund um den Lanz Motor bearbeitet meinte auch mal das die Buchsen in die Kolben eingegossen seien und die nicht zum wechseln gedacht sind.

Wenn dann würde ich die vorhandenen Büchsen nacharbeiten.
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Re: Kolbenkippen bei den Halb- und Volldieseln mit Nachbauko

Beitragvon Chicken » 02.08.2012, 21:36

Hi!

Das wäre nett. Der Strasser meinte, dass es im Kolben auch ohne geht. Er hatte schon einige, wo sich im laufe der Zeit die Zulaufbohrungen mit Ruß zugesetzt hatten und es war trotzdem nichts ausgeschlagen.
Ich denke beim ersten Kolben hatte sich das durch die schwer laufende Pleuelstange auf den Kolben übertragen und dadurch ist der auch etwas eingelaufen...
Ich kann mir vorstellen, daß die Hauptbewegung im Lager der Pleuelstange mit den Ölnuten stattfinden soll und im Kolben selbst nicht viel los ist.
Lieber Gruß,
Dr. Alex Lange

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Re: Kolbenkippen bei den Halb- und Volldieseln mit Nachbauko

Beitragvon Lanz-Timo » 02.08.2012, 21:39

Hallo Alex,
ich habe ja auch einen Kolben von Dreyer in meinem 40er. Geklappert hat er garnicht.
Der Kolben von Jan hat auch nicht geklappert, war aber schwerer. Mit den Schmiernuten im Kolben hatte ich auch meine Bedenken und habe mit Dreyer telefoniert.
Die Antwort war: der Kolbenbolzen dreht sich eigentlich im Kolben nicht. Nur die Pleulbüchse dreht auf den Bolzen. Es dient wohl nur einer Notlaufeigenschaft weshalb der Bolzen im Kolben "schwimmend" gelagert ist. Also wenn der Kolbenbolzen im Pleul klemmt, soll der Bolzen im Kolben drehen. Deshalb ist wohl auch das Laufspiel in der Pleulbüchse größer als im Kolben. Desweiteren ist das Material der Kolbenbüchsen aus Rotguss RG12. Früher war es aus RG7. Das RG12 ist verschleissfester und hält Schlagbelastungen besser aus als das RG7. Dreyer meinte auch, das man Schmiernuten in die Kolbenbüchsen machen kann, aber es wäre nicht zwingend nötig weil das Büchsenmaterial besser wäre. Ich glaube seiner Aussage, aber ich werde vorsichtshalber Schmiernuten in die Büchsen machen, weil ich keine Lust habe den Bulldog nochmal zu zerlegen. Er sagte auch, dass man dann die Schmiernuten in den Kolbenbüchsen nicht durchgehend nach außen machen sollte, damit das Öl länger in der Lagerung bleibt und nicht seitlich rausläuft.
Ich hoffe dass es dir ein bissl weiterhilft.
Danke auch nochmal für die Maße.
Gruß Timo
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Re: Kolbenkippen bei den Halb- und Volldieseln mit Nachbauko

Beitragvon LanzLinde » 02.08.2012, 21:45

Hallo Alex,

also ich denke auch nicht, dass dies ein originaler Mahle-Kolben ist. Wahrscheinlich nur ein Abdruck.

Dass die Schmiernuten fehlen geht ja mal gar nicht!!!! Kann mir nicht vorstellen, dass du damit glücklich wirst und er lange hält!

Wo soll sich hier denn das Öl sammeln, um die Schmierung zu gewährleisten? Bei Lanz wussten sie ganz genau weshalb sie die Nuten eingefräßt haben.

MFG

Markus
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Re: Kolbenkippen bei den Halb- und Volldieseln mit Nachbauko

Beitragvon Chicken » 03.08.2012, 08:19

Hi!

Nachricht vom Dreyer:
baue den kolben so ein wie er ist!!! die haupt belastung soll die pleuel buchse übernehmen und wenn die perfekt gemacht ist gibts keine sorgen!!!


Gar nicht so einfach die ganze Sache :mrgreen:
Lieber Gruß,
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Re: Kolbenkippen bei den Halb- und Volldieseln mit Nachbauko

Beitragvon Christian01 » 03.08.2012, 09:38

Hallo,

hier nun mal ein paar Bilder von meinem alten Kolben,

die Nuten sind klar zu erkennen.

Was nun zu tun ist ist Glaubenssache, ich kann mich nicht mehr daran erinnern ob nun mein neuer Kolben Nuten hatte oder nicht, ich glaube wohl eher nicht. Wie gesagt Meiner läuft, kann jetzt aber nicht sagen ob da nun schon übermäßiger Verschleiß vorliegt.

Es ist schon richtig das das Kolbenbolzenlager im Pleuel die Hauptarbeit übernimmt, im Kolben dreht sich der Bolzen eigentlich nur mit damit auch am Bolzen gleichmäßiger Verschleiss ist. Und er ist auch schwimmend da sich der Kolben deutlich mehr Ausdehnt und zusammenzieht als zB beim Glühkopf. Würde ja sonst spannen.

Übrigens sieht man bei meinem alten Kolben schon wie die Büchsen " eingegossen " sind. Sind also sicher nicht zum wechseln gedacht. Ob das beim Nachguss so ist?

Wenn dann ist wohl Nacharbeit der vorhandenen Büchsen angesagt, also nicht auf die Fräsmaschine und den grünen Knopf gedrückt :shock:

Die andere Frage ist schaden denn die Schmiernuten? Ich denke wohl kaum. Zum jetztigen Zeitpunkt hätte ich bei mir wohl auch welche reingemacht.
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Re: Kolbenkippen bei den Halb- und Volldieseln mit Nachbauko

Beitragvon Christian01 » 03.08.2012, 09:40

Hier noch eins
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Re: Kolbenkippen bei den Halb- und Volldieseln mit Nachbauko

Beitragvon Rohoelzuender » 03.08.2012, 16:32

Hallo,

Nachbaukolben mit Mahle Abguss, heikel.... Kann man das nicht wenigstens wegschleifen? Wäre man rechtlich auf der sicheren Seite.

Also bei unserem D1706 von Frühjahr 1953 ist das Pleuelauge, bzw. dessen Buchse, fest mit dem Kolbenbolzen verbunden. Der Kolbenbolzen dreht sich in den Buchsen des Kolbens. Irgendwann im Laufe des Jahres 1953 hat man das dann so gebaut wie bei den hier besprochenen großen Halbdiesel. Ich vermute mal aus Montagegründen, weil es so einfacher und vermutlich auch kostengünstiger ist.

Gruß Gordon
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Re: Kolbenkippen bei den Halb- und Volldieseln mit Nachbauko

Beitragvon Thomas Tisch » 03.08.2012, 19:15

Hallo,

über die Schmiernute will ich mich nicht auslassen, aber bei dem abgebildeten neuen Kolben scheint die Messingbüchse in den Kolben eingepresst zu sein. Soweit mir bekannt ist sind die originalen in den Kolben eingegossen. Alex, vielleicht kannst Du das ja mit dem Originalkolben vergleichen. Vor einigen Jahren, als die ersten Nachbaukolben aufkamen, sollen da eingepresste Büchsen sich im Kolben gelöst und gedreht haben.

Grüße,

Thomas
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Re: Kolbenkippen bei den Halb- und Volldieseln mit Nachbauko

Beitragvon LanzSchweiz » 03.08.2012, 21:09

Hallo zusammen.
Ich bin ja ebenfalls am reparieren eines Halbdiesels. Für meinen D6516 brauche ich auch einen neuen Kolben. Bei meinem war bereits Kolbenmass 192mm eingebaut. Der Kolben ist von Tarabusi. Auf der Suche nach neuen Kolben habe ich viele Firmen angefragt.

Aus diesen Umfragen haben sich einige Dinge ergeben:
Mahle bietet keine solchen Kolben an. Habe von Ihnen aber zwei Adressen bekommen. Einmal http://www.motoren-frech.de die würden mir den Kolben machen müssten aber meinen alten als Vorlage haben. Und Einmal http://www.wahlspezialkolben.de die machen keine solchen Durchmesser gaben mir aber wiederum diese Adresse: Fa. Enz Landmaschinen DE- 71735 Eberdingen-Hochdorf. (dort habe ich jetzt noch nicht gefragt.)

Es gibt noch weitere Lieferanten. Ich werde mich auf jeden Fall nach der Qualität entscheiden und weis zum Glück jetzt schon etwas mehr auf was zu achten ist.

mfg Anton
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Re: Kolbenkippen bei den Halb- und Volldieseln mit Nachbauko

Beitragvon Chicken » 04.08.2012, 12:03

Hi!

Also bezüglich den Buchsen:
Bei allen 3 Kolben sind die Lagerbuchsen eingepresst und nicht eingegossen.
Bei dem originalen KS Kolben und bei dem Egelmeerskolben ist das praktisch gleich gelöst, Buchse ist eingepresst und mit einem Spannstift, der axial zwischen Kolben und Buchse eingetrieben ist gesichert, das sieht man an den Bildern auf Seite 2 recht gut.
Beim Dreyerkolben ist die sicherung anders, nämlich nicht axial sondern radial mit einer Madenschraube gesichert von innen durch das Kolbenbolzenauge.

Ich habe heute auf jeder Seite noch 3 feine Schmiernuten eingefräst und mit der Zulaufbohrung verbunden. Sicher ist sicher. Schlechter ist es dadurch bestimmt nicht geworden.

Überrascht war ich auch über die Qualität der Ringe. Die haben perfekt gepasst. Ich musste nichts nacharbeiten!
Bei dem Egelmeerkolben musste ich an allen Ringen die Stöße nachfeilen, da sie viel zu eng waren. Teilweise über 1 mm!

Hoffentlich ist die Pleuelstange bald fertig, dann kann es wieder losgehen.
Ich bin so auf die Laufkultur gespannt!

EDIT: Der Dreyerkolben ist von HGM Kolben aus Ungarn! Am kopf ist ein sich kreuzendes "HGM" eingeschlagen!
Lieber Gruß,
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Re: Kolbenkippen bei den Halb- und Volldieseln mit Nachbauko

Beitragvon Rohoelzuender » 05.08.2012, 17:15

Hallo,

HGM Kolben aus Ungarn. Das ist doch mal eine Aussage!

Gruß Gordon
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Re: Kolbenkippen bei den Halb- und Volldieseln mit Nachbauko

Beitragvon Christian » 06.08.2012, 09:56

Hallo Alex,

bevor du alles wieder zusammen bausst, bitte ein paar Bilder von den Buchsen im Kolben und im Pleuel.
Ich habe auch eine neue Kolbenbuchse im Pleuel bei einem Motorinstandsetzer anfertigen lassen, die mir absolut nicht gefällt.
MfG.
Christian.
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Re: Kolbenkippen bei den Halb- und Volldieseln mit Nachbauko

Beitragvon Chicken » 08.08.2012, 12:27

Werde ich machen
zieht sich aber wohl noch. Die Motoreninstandsetzung hat angeblich kein Material passend für die Lagerbuchse. Und das seit 2 Wochen... :evil:
Lieber Gruß,
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Re: Kolbenkippen bei den Halb- und Volldieseln mit Nachbauko

Beitragvon Chicken » 12.08.2012, 07:31

Hallo!

Mal so eine allgemeine Frage, falls mir die Lager nach 150 Stunden wieder einlaufen sollten ;)

Könnte man das Ganze nicht auf Nadellagerung umbauen? Mir ist nämlich aufgefallen, dass die Nadellager NK60/35 praktisch ohne Modifikationen sowohl in die Pleuelstange als auch in den Kolben passen würden. Im Kolben bräuchte man auf jeder Seite eins davon, in die Pleuelstange würden genau 2 reinpassen.
Wenn ich mir die Belastungsgrenzen der Lager so anschaue, müsste das doch leicht gehen:

63000 N dynamische Tragzahl, radial
130000 N statische Tragzahl, radial
23500 N Ermüdungsgrenzbelastung radial

Das sind die Angaben pro Lager, also würde sich das noch verdoppeln da sich die Last auf 2 Lager verteilen würde. Solche Lastspitzen werden doch beim Lanz Motor bei weitem nicht erreicht?
Mit den Nadellagern gäbe es dann keine Probleme mit der Schmierung, hier würde wahrscheinlich sogar schon der Öldampf im Kurbelgehäuse ausreichen, und Materialprobleme gibts dann auch keine Mehr. Nachdem der Bolzen gehärtet ist auf ca. 60 Rockwelleinheiten sollte es auch keinen ärger geben da das auch die Vorgabe für die Nadellager ist.

Was meint ihr?
Lieber Gruß,
Dr. Alex Lange

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