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Spannvorrichtung

Alles über Lanz-Bulldog, Halb- und Volldiesel. Beiträge ab 2010.

Spannvorrichtung

Beitragvon papafox » 16.12.2010, 15:47

Hallo Lanz-Freunde,

an meinem 3607 hat sich der Keil der Schwungradbefestigung der Kupplung gelöst. Das Schwungrad hat nun etwas Spiel, sitzt also nicht mehr stramm auf der Welle. Um für alle Zeit das Problem zu lösen möchte ich das Schwungrad mittels Spannvorrichtung auf der Welle befestigen.
Nun gibt es aber eine enorme Anzahl der verschiedensten Ausführungen auf der Seite www.spannsatz.de
Welchen Satz kann ich verwenden? Hat jemand Erfahrung?
Die Welle hat 65 mm Durchm. Die Nabe hat Außendurchm 115 mm die Nabenbreite ist 95 mm.
Das Material des Schwungrades ist wohl Stahlguss, aber welche Qualität, weil für das Spannen der Vorrichtung eine gewisses Belastung erforderlich ist. Auch wird nach dem zu übertragenden Drehmoment gefragt, wie hoch ist dieses bei einem Bulldog mit 36 PS bei 1100 U/min
Ist der Einbau einer solchen Vorrichtung wegen der Keilnut überhaupt möglich?

Viele Fragen auf einmal, aber das Thema dürfte wegen der Vielzahl von Keilproblemen sicher interessant sein.

Gruß
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Re: Spannvorrichtung

Beitragvon papafox » 20.12.2010, 10:40

Hallo Lanz-Freunde,

das Thema scheint zwar zu intereessieren, aber niemand hat Erfahrung in dieser Sache.

Ich habe inzwischen auf andere Weise Erkundigungen eingezogen und komme zu folgendem Ergebnis:

Wegen der ziemlich unrunden Laufweise des Einzylindermotors treten erhebliche Drehmomentspitzen auf die mit einem Spannsatz schwierig zu beherrrschen sind. Es gibt zwar von den Maßen her 3 Möglichkeiten die z.T. aber erhebliche weitere Bearbeitung der Nabe bedingen.

Ein weiteres Problem ist die vorhandene Keilnut. Spannsätze sind für glatte Wellen vorgesehen.

Für die Nabenberechnung ist die Angabe der Streckgrenze des Nabenwerkstoffes notwendig. Wer weiß die schon.

Fazit: Befestigung von Schwungrädern mittels Spannsatz ist nicht empfehlenswert. Also Finger weg und auf klassische Weise mit Keil befestigen.

Scho wieder a bissle gscheiter

Gruß
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Re: Spannvorrichtung

Beitragvon x19auto » 30.12.2010, 11:43

Hallo Papafox.

Vor 2 Jahren rest. ich meinen 2816. Alles war zerlegt. Als ich das schwungrad draufsetzte mass ich 0.4 mm Luft zw. der Welle und der Bohrung. ich machte zunächst eine Banderole aus 0.18 mm Dosenblech. Der Keil hatte seitwärts 0.3 mm Luft. da legte ich einen Streifen der Fühlerlehre hinein. Dann sah ich erst, dass die Gussnabe am Keil gerissen war. Ich schweisste eine Halterung und schraubte sie mit 2 M 16 Schrauben fest weil ich Angst hatte dass mir das Schwungrad bersten könne. Jetzt drehte ich mir eine Spezialschraube M30x1,5 mit der ich das Schwungrad und den Keil immer gegen das Lager drücken konnte. Zusammengebaut mit Epoxydharz wie man es für Bootsreparaturen verwendet und 1 Jahr zur vollsten Zufriedenheid über 1000!! km gefahren.
Voriges Jahr kaufte ich mir beim Bausch ein Schwungr. aus Stahlguss (das kann nicht reissen) vor allem weil mich der quitschende Keilriemen störte. Die Nut war total ausgelaufen.
Hier brauchte ich kein Blech unterlegen, hatte zwar 0,1 Luft aber mit dem Kunstharz kann man das vernachlässigen. Nur der 0.3 mm Streifen seitwärts des Keils musste sein. Das Ganze lief nun über 700 km, bis er mir nicht mehr gescheit anspringen wollte. Im Nov. baute ich alles wieder ab auch um zu sehen wie die Verklebung sich bewährt hatte. Der Keil sass noch gut fest, die Nabe auch, also habe ich alles wieder nach der Rep. so befestigt. Der Kleber brauchte bei diesen Temperaturen zwar Stunden zum Aushärten, gehe aber davon aus dass ich jetzt Jahre Ruhe habe.
Probiers mal.

Gruss

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Re: Spannvorrichtung

Beitragvon papafox » 30.12.2010, 19:08

Hallo X19auto,

danke für Deinen Beitrag. Mein Schwungrad hat auch 0,1 mm Spiel auf der Welle. Blechstreifen unterlegen kommt für mich nicht in Frage. Der Keil passt auch noch genau in die Nut, kein Spiel.
Ich habe mir auch schon überlegt mit hochfestem Loctite das Schwungrad zusätzlich zu befestigen, aber das von Dir genannte Epoxidharz könnte auch eine Möglichkeit darstellen. Auch ein 2-Komponenten Kaltmetall wäre vorstellbar.
Wie heißt das von Dir verwendete Epoxidharz genau.
Ein Bekannter von mir hat mit einer Kunststoffscheibe die er in das Gewinde der Kurbelwelle gedreht hat und einer Schraube die gegen den Keil drückt, erreicht, dass der Keil nicht mehr herauswandern kann. So etwas ähnliches stelle ich mir auch vor.
Alles andere würde bedeuten die Kurbelwelle auszubauen und zu bearbeiten/-aufschweißen und auch das Schwungrad auszubüchsen.

Gruß
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Re: Spannvorrichtung

Beitragvon Ölmännchen » 30.12.2010, 21:46

Hallo,

wenn der Keil vernünftig eingepasst ist und die Passung zwischen Welle und Rad sowie die Nut für den Keil vernünftig sind, hält das fest, auch ohne Kleber. Das hat man früher nur so gemacht und es hat immer funktioniert.
Die Versuche mit Blechen sowie Kleber halte ich für Pfuscherei.

Gruß
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Re: Spannvorrichtung

Beitragvon x19auto » 31.12.2010, 14:55

@ papafox.
Also was ich jetzt zum Befestigen verwendet habe ist "Polyester Reparatur-Harz" mit Härter von Auto K. Gibts aber auch von anderen Firmen. Habe ich im Bauhaus irgendwo geholt. Leider kann ich hier keine Bilder einstellen Die Schraube in der Welle hat einen grossen Bund und drückt mit dem auf eine Zwischenscheibe mit Keilnut. Und in diesem Bund sitzt noch eine Madenschraube, die drückt auf den Keil, nur so zur 2. Sicherheit. Ist wohl nicht nötig wie sichs gezeigt hat.

@ Ölmännchen.
Eigentlich müsstest Du als Industriemechaniker auch was von modernen Befestigungsmethoden gehört haben. Ist sowas in Deine Firma noch nicht vorgedrungen?
Ich habe viele Jahre in sehr grossen Firmen im Maschinenbau spez. Instandsetzung gearbeitet. Hier hast dus mit neuer und uralt Technik zu tun. Das schlimme, die Maschine muss morgen wieder laufen. Da kannst du nicht alles neu machen, du musst dir was einfallen lassen. Wenn ich dann drangehe wie dir das so gefällt läuft sie in 3 Wochen noch nicht. Ich kenne schon einige die meinen nur sie machen alle richtig, die anderen sind Pfuscher. Das sind für mich die ewig gestrigen. Das mit dem Pfusch hast du schon mal geschrieben, ich habe drüber weggesehen, kenne dich nicht ist mir auch egal wie du tickst. Für mich ist das Thema nun beendet.

Wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr


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