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Frage zum Lanz 2806

Alles über Lanz-Bulldog, Halb- und Volldiesel. Beiträge ab 2010.

Frage zum Lanz 2806

Beitragvon Pat » 27.11.2009, 22:34

Hallo Zusammen, ich habe in einer Ersatzteilliste für den 2806 eine Heizlampe gesehen. Sie sieht aus, wie die vom 5506. Kann mir einer erklären, wofür man die Heizlampe benötigt hat? Der 2806 hatte doch weder einen Glühkopf noch einen Seitenglühkopf. Nur einen normalen Zylinderkopf, wie auch die Volldiesel (nur mit Glühkerze). Wäre prima, wenn mir jemand meine Frage beantworten könnte. Vielen Dank
Gruß Patrick
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Beitragvon Chicken » 27.11.2009, 22:45

Hallo!

Das habe ich mich auch schon gefragt. Ich vermute die Heizlampe war hauptsächlich zum Auftauen von festsitzenden Teilen durch Frost. Möglicherweise auch als Kaltstarthilfe im Winter, wenn man den Zylinderkopf erwärmt hat. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass man den Zylinderkopf so weit aufwärmen kann um den Schlepper ohne Zündung direkt auf Diesel zu starten.
Lieber Gruß,
Dr. Alex Lange

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Beitragvon Rohoelzuender » 28.11.2009, 10:07

Hallo,

Die Heizlampe war nicht für das Auftauen von fest sitzenden Teilen gedacht. Als Starthilfe bei tiefen Temperaturen aber sicherlich auch nicht. Wenn die Zündanlage funktioniert und genug Benzin im Startgemisch ist, springen die Halbdiesel auf jeden Fall an, ohne vorwärmen und auch wenn nur von Hand angeworfen wird. Was man mit der Heizlampe prima machen könnte wäre das Reinigen des Funkenschutzsieb im Auspuff. Bei unserem D1706 steht die Heizlampe auch in der ET- Liste, wurde damals im April 1953 aber nicht mitgeliefert. Vermutlich Sonderzubehör, auf das von Lanz nicht näher eingegangen wurde. Um vom verruchten Mitteldruckmotor Image los zu kommen fiel dann mit dem Erscheinen der Volldieselbulldog auch die olle Heizlampe endgültig aus der Liste. Man wollte den Bauern ja vermitteln, sie hätten ein hochmodernes Produkt gekauft. Jetzt wäre mal interessant zu wissen, ob die ET- Listen der 50 und 60 PS Halbdiesel auch nach 1955 noch die Heizlampe drin hatte. Wenn ja, kann man wohl diese Motoren auch mit der Heizlampe starten, ansonsten würde die Heizlampe sie wenig Sinn machen.

Gruß Gordon
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Beitragvon Pat » 28.11.2009, 21:04

Hallo Alex und Gordon,
vielen Dank für Eure Antworte.Ich werde einfach mal versuchen, die Ersatzteiliste für die großen Halbdiesel einzusehen. Ich bin jetzt schon gespannt.
Gruß Patrick
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Beitragvon Chicken » 29.11.2009, 00:33

Hallo!

Bei den großen Halbdieseln ist keine Heizlampe mehr in den Teilelisten aufgeführt.
Lieber Gruß,
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Beitragvon Lanz-Diesel » 29.11.2009, 07:56

Hallo,

hallo Alex mit deiner Vermutung, der Kaltstarthilfe im Winter den Zylinderkopf anzuwärmen, liegst du richtig. Auch deine Aussage über das fehlen der Heizlampe in den Teilelisten für die großen Halbdiesel stimmt. Ich habe aber eine Empfehlung von Lanz Mannheim für die großen Halbdiesel wo auf diese Kaltstarthilfe hingewiesen wird. Es handelte sich dabei um die gleiche Lampe wie bei den kleinen Halbdiesel in den Teilelisten. Die genaue Bezeichnung kenne ich nicht und steht auch nicht in der Liste. Ich weiss aber dass es eine Imbert Lampe mit waagrechten Brenner und 0,5 Liter Behälter ist.
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Beitragvon Rohoelzuender » 29.11.2009, 10:48

Hallo,

Aus dieser Empfehlung kann ich jetzt aber leider immer noch nicht herauslesen, ob die Halbdiesel mittels Vorwärmen durch die Heizlampe auf reinem Diesel anspringen, oder Benzin bzw. Benzin- Dieselgemisch benötigt, geschweige denn die Zündanlage in Kombination mit Benzin-Dieselgemsich benötigt wird? Geht aus dieser Empfehlung eigentlich auch hervor, dass man vor dem Anwärmen des Zylinderkopfes mittels Heizlampe den Kerzenstecker abziehen und das Kabel beiseite legen muss? Sonst hat man Kabelbrand der ganz besonderen Art... :lol:

Gruß Gordon
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Beitragvon Lanz-Diesel » 29.11.2009, 12:25

Hallo Gordon,

wieso sollte man einen Halbdiesel ausgerechnet im Winter auf Diesel starten und auf Benzin verzichten? :roll: Und warum sollte man gerade bei Minustemperaturen wenn die Maschine sowieso Startprobleme hat auf die Zündspule verzichten?
Aber du scheinst dich gut auszukennen. Auf die Sache mit dem Kerzenstecker kommt man nicht so leicht.
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Anspringen

Beitragvon J.K. » 29.11.2009, 13:28

Hallo,

vielleicht hatte man ja bei Lanz selbst etwas bedenken,das der neue
Mitteldruck Motor bei extremer Kälte beim Start gut anläuft.Der 17er
und der 28er Halbdiesel kammen ja fast Zeitgleich auf den Markt und
das im Winter 52-53.Bei den seltenen 4816 (06)und 5816(06)müßte
dann eigenlich auch eine Heizlampe in der Ersatzteilliste auftauchen.

Gruß Jürgen
J.K.
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Beitragvon Rohoelzuender » 29.11.2009, 14:03

Hallo,

Das wäre eine mögliche Begründung, aber natürlich ein Armutszeugnis für Lanz, wenn sie selbst nicht sicher sind und sicherheitshalber eine Heizlampe anbieten. Also aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass wenn die Zündanlage funktioniert, genug Benzin im Startgemisch ist und die Batterie halbwegs voll ist, die Motoren bei tiefsten Temperaturen problemlos anspringen. Und um bei extrem tiefen Temperaturen dem Motor zum Start zu verhelfen ist heißes Kühlwasser, was man vorher auf der Herdplatte erwärmt(e) und ein Schluck Petroleum im Zylinder, wesentlich sinnvoller als das Erwärmen des Zylinderkopfes. Daher geht meine Überlegung so weit zu sagen, dass man den Motor eventuell doch auf Diesel starten konnte, wenn man z.B. vergessen hatte den Kraftstoffhahn auf Benzin zu stellen und so beim Start noch Diesel zur Düse gelangte, vielleicht in Kombination mit der Zündkerze und ein paar Tropfen Benzin über den Petroleumhahn. Das würde die Starterbatterie schonen und/ oder den Mann an der Anwurfscheibe. Wir müssen bei allen Fakten auch bedenken, dass die Anlasser bis zum Erscheinen der Volldieselbulldogs 1955 Sonderzubehör waren. Anders gefragt, könnte es sein das die Heizlampe bei allen Halbdiesel Bulldogs die ohne Anlasser bestellt wurden mit einer Heizlampe ausgestattet waren?

Schön zu wissen, dass noch nicht alle Geheimnisse gelüftet sind. Es bleibt spannend.

Gruß Gordon
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Beitragvon Winzer » 29.11.2009, 20:02

hallo zusammen,

kann mir nicht vorstellen, was es bringen sollte einen Halbdiesel mit einer Glühlampe vorzuheizen und vor allem wo :?:
Gebe Gordon dahingehend Recht mit der Voraussetzung für ein problemloses Starten bei extremer Kälte. Aber ein Vorheizen mittels Heizlampe ist technischer Unsinn, zumal man den Zylinderkopf nicht gleichmäßig genug erwärmen könnte, dann noch das Problem mit dem Zündstecker...
Unser 5016 springt immer bei guter Batterieladung und richtiger Benzin/Dieselmischung auch im Winter mit Summerzündung an 8) Denke, daß dies den Mannheimern auch in den 50er Jahren bekannt war. Was ich mir vorstellen könnte ist eine schlechte Literaturpflege und ein Versäumen der Überarbeitung der Unterlagen... man hegt und pflegt schließlich die alte Technik :wink:

schönes bup bup an alle

Michael
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Beitragvon Pat » 29.11.2009, 20:25

Hallo,
Ich finds ja toll zu sehen, dass nicht nur ich der Einzige bin, der sich nicht sicher ist/ das nicht so genau weiß. Was mich auch interessieren würde wäre, wie man den Zylinderkopf erwärmen soll mit der Heizlampe.
Hat dazu jemand noch ne Idee?
Gruß Patrick
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Beitragvon J.K. » 29.11.2009, 20:28

Hallo,

ja ,das dachte ich erst auch ,das die Ersatzteilelisten nicht
überarbeitet worden sind.Aber warum geht dann der Brenner
laut E.Liste (Bild)seitlich weg und nicht nach oben ,wie beim
Glühkopf ?? Also muß doch was dran sein ,mit dem anwärmen
vom Zyl.Kopf von vorne.

Gruß Jürgen
Zuletzt geändert von J.K. am 29.11.2009, 21:36, insgesamt 1-mal geändert.
J.K.
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Beitragvon Chicken » 29.11.2009, 20:42

Interessanterweise wird die Heizlampe auch nur in der Ersatzteilliste aufgeführt. In der Betriebsanleitung ist davon keine Rede, auch nicht bei großer Kälte.
Lieber Gruß,
Dr. Alex Lange

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Beitragvon Lanz-Diesel » 29.11.2009, 21:14

Hallo,

die Lampe sollte nicht unter den Motor gestellt werden, sondern der Zylinderkopf von vorne angewärmt werden. Deshalb die waagrechte Brennerführung. Ein senkrechter Brenner müsste immer ungünstig schief gehalten werden.
Die Methode kommt mir auch sehr fragwürdig vor. Stand aber in den KD Nachrichten welche von Lanz Manneim herausgegeben wurden.
Man sollte vielleicht auch nicht nur den eigenen gut restaurierten Bulldog sehen der bei tiefen Temperaturen noch gut anspringt und auch noch in der trockenen Garage steht. Früher standen viele Bulldogs draussen, der eine oder andere war mechanisch vielleicht schon nicht mehr so gut. Man darf auch nicht vergessen dass (nach Aussage von älteren Personen) die Winter früher etwas strenger waren als heute. Dazu sollte man bedenken das die Bulldogs auch in Regionen der Erde gelaufen sind in denen die Winter um einiges kälter sind als bei uns, und dementsprechend harte Bedingungen vorherrschen bei denen wir das Startverhalten von Bulldogs, in unterschiedlichen technischen Zustand, nur schlecht einschätzen können.
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