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Hilfe:Wasser und Öl im Zündsack

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Hilfe:Wasser und Öl im Zündsack

Beitragvon Bernd Sandmann » 04.02.2007, 18:29

Hallo,
ich brauch Hilfe.
Wollte heute meinen Ursus starten. Hat aber nicht geklappt.
Ich habe die Sicherheitsschraube heraus gedreht und wollte abdampfen.
Das was da aber rauskam war kein Diesel, sondern es roch nach verbrantem Öl. Ich habe dann die Glühnase abgeschraubt und gesehen, dass in der Nase ein Gemisch aus und Wasser stand. Aus der Öffnung im Auspuff tropft auch ein Wasser/Ölgemisch.
Der Bulldog steht unter Dach, Frostschutz ist auch genug drauf und ich habe ihn das letzte Mal Ende Oktober gestartet, bin gefahren und habe ihn dann in den Winterschlaf versetzt.
Meine Vermutung der Ursache ist:
Das Öl kann vom Vorpumpen kommen. Habe 80 mal gedreht.
Kann die Kopfdichtung oder eines der Gummis im Kopf defekt sein und dadurch Wasser über die lange Zeit des Stillstandes eingedrungen sein?
Was sollte ich als nächstes tun? :?: :?:
Ich setze auf die Kompetenz dieses Forums

Bernd
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Beitragvon rüro » 04.02.2007, 19:30

Hallo Bernd,

das klingt leider gar nicht gut.
Wasser im Brennraum ist meist auf einen defekten Zylinderkopf (Riss) zurückzuführen. Zuviel Öl im Zylinder/Brennraum (z.B. zuviel vorgepumpt oder eine defekte Ölpumpe, bei der das Öl langsam vom Vorratsbehälter im Tank mittels Schwerktaft in den Zylinder läuft) kann zu einem unfreiwilligen Durchgehen des Motors mit kapitalen Folgeschäden führen (sehr gefährlich) und sich anhand von dir beschrieben Symthomen äussern. Bedenke aber auch, dass durch das Vorwärmen des Zündtellers möglicherweise dort vorhandener Kraftstoff verdampft und bei deinen Entlüftungsversuchen mit geöffnetem Schmelzstopfen und von Hand mehrfach durchgedrehten Motor sich im ganzen Brennraum niederschlägt. An der kühlen Zylinderwand bzw im Auspuff kühlt der Kraftstoffnebel sofort wieder ab, und wird als Kondensat wieder flüssig. Dabei kann Restöl gelöst werden und sich im unteren Bereich des Auspuffs ansammeln bzw dort herauslaufen. Dann meint man schnell, zuviel Öl würde im Zylinder stehen, der Öler wäre defekt oder man hätte zuviel vorgeölt. Achte einmal darauf, ob dieses Öl nicht vielleicht sehr dünflüssig ist (da es viel Diesel enthält) bzw. dünnflüssiger ist als dein Motoröl im Bulldog.

Der Sache mit dem Wasser würde ich sofort auf den Grund gehen, d.h. den Kopf demontieren und überprüfen/abdrücken. Mit Wasser im Brennraum ist das Startverhalten logischer Weise auch sehr viel schlechter.

Viel Erfolg , Gruss Rüdiger
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Beitragvon Bernd Sandmann » 04.02.2007, 19:57

Hallo Rüdiger,
es war oder ist eindeutig Wasser und Öl und zwar im Zündsack wie auch im Auspuff. Weisliche Farbe und riecht nicht nach Diesel.
Kann sich denn durch langes Stehen ein Riss im Zylinderkopf bilden?
Doch wohl eher nicht.
Hat es Sinn Kopf und Brennraum zu reinigen eine neue Kopfdichtung einzubauen und es nochmal zu versuchen.
Der Ursus lief im letzten Jahr ohne Probleme.
Bernd
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Beitragvon Chicken » 04.02.2007, 20:21

Hallo Bernd,

hast du im herbst vielleicht das Kühlwasser nicht vollständig abgelassen oder war nicht genug Frostschutz drin? Wenn tatsächlich der Kopf irgendwo einen Sprung hat, solltest du das eigentlich an einer feuchten stelle sehen, wenn du den Zündsack demontierst.
Vielleicht hast du auch nur sehr viel Kondeswasser im Tank und dieses bei deinem Startversuch alles in der Motor gepumpt?
Das Öl kommt meiner meinung wie bereits gesagt daher, daß die Pumpe nicht mehr richtig dicht ist und deswegen durchgehend etwas öl in den Motor läuft.
Lieber Gruß,
Dr. Alex Lange

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Beitragvon Bernd Sandmann » 04.02.2007, 20:34

Hallo Alex und Rüdiger
Frostschutz ist genug -25°C drauf.
Ich war gerade nochmal am Trecker. Es kann auch Öl und Diesel sein.
Der Frischöltank war ziemlich leer und das Wasser im Kühler steht noch genauso hoch wie immer.
Müste aber nicht das Öl in den Sumpf laufen.
Oh, mir fällt gerade ein, vieleicht steht der Bulldog ja vorne tiefer.
Wie kriege ich das Öl wieder raus. Vorne aufbocken, damit das Öl in den Sumpf läuft.
Bernd
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Beitragvon rüro » 04.02.2007, 20:41

Hallo Bernd,

das mit den Rissen bei Zylinderköpfen ist ein leidiges Thema. Aufgrund der hohen Temperaturunterschiede auf kurzen Distanzen und der Warm-Kaltprozesse altern die Köpfe während ihrer Einsatzzeit, Spannungen treten auf, das Werkstoffgefüge ändert isch und irgendwann beginnen die Risse. Anfangs oft ohne Einfluss, dann aber nach weiterem Gebrauch wandert der Riss langsam weiter bis plötzlich eine Verbindung vom Wasserkreislauf zum Brennraum mit folglichem Wassereinbruch besteht. Wenn der Bulldog beim letzten Mal noch gut gelaufen hat (beim laufen macht eine unfreiwillige "Wassereinspritzung" nichts), danach gestanden hat heisst das lange nichts. Wenn die Kopfdichtung undicht wäre, hättest du merklichen Kompressionsverlust, und über undichte Wasserkanaldichtungen kommt kein Wasser in den Brennraum. Deshalb, überprüfe einmal den kopf sehr genau.

Wenn ferner definitiv derart viel Motoröl im Brennraum sein sollte, oder wie du schreibst diese weisliche Emulsion als Wasser-Ölgemisch, wird dein Öler defekt sein. Vorsicht mit einem möglichen Durchgehen des Motors nach längerer Standzeit!!

Viele Grüsse Rü.
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Beitragvon Chicken » 04.02.2007, 20:41

Hallo,
Öl und Diesel würde sich mischen, also eine Phase bilden. Hast du aber zwei getrennte Phasen handelt es sich um Wasser.
Lieber Gruß,
Dr. Alex Lange

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Beitragvon Mario » 04.02.2007, 22:50

Hallo,

ich würde auf jeden Fall auch erst einmal den Kopf demontieren und nach der Ursache suchen. Schau bei der Gelegenheit dann auch mal im Überströmkanal nach, ob da nicht auch etwas Wasser zu finden ist. Die Chance ist zwar eher gering jedoch war das bei uns schon einmal der Fall, dass er dort ins Wasser durchgerostet war.

Darüber hinaus würde ich die Leitung unten am Kurbelgehäuse abmachen und schauen, ob nicht selbiges auch mit Öl vollgelaufen ist.

Gruß Mario
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Grundsatzfrage

Beitragvon RT-andreas » 05.02.2007, 11:15

Hallo Bernd,

kläre erstmal Grundsätzliches. Wenn der Kühlmittelstand nicht gesunken ist ist Kühlwassereinbruch wohl eher nicht der Fall. Da du Fostschutz drin hast im Kühlwasser, so sollte man das bei eingedrungenem Kühlwasser im Brennraum auch wiederfinden (Farbe/Geruch/Gefrierpunkt).
Ist es definitiv kein Kühlwasser bleibt ja wohl nur noch der Kamin als "Zulauf" übrig und dann Regen/Schneewasser. Wegen des Wassers auf jedenFall mal unten das Kurbelgehäuse "öffnen" und sehen ob da im Sumpf auch noch Wasser steht. Wasser ist "flüssiger" als Öl und sickert leicht an Kolben und Ringen vorbei, Innenkühlung braucht der Glühkopf aber nicht. Klärt dann gleichzeitig auch die Fage mit dem eventuell weggelaufenen Motoröl :) sozusagen 2 Fliegen mit einer Schraube...
Erst danach würde ich was in Richtung Kopfdemontage in Angriff nehmen.
Manchmal kann man auch Endoskope beim KFZ-Betrieb ausleihen, damit kannst du dann durch die diversen Bohrungen Brennraum und Kurbelgehäuse (oder Getriebe, Tank...) problemlos ansehen ohne ne große Baustelle eröffnen zu müssen.
Gruß

Andi
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Beitragvon Pfrank » 06.02.2007, 08:11

Hallo Bernd,
ich hoffe das Du Glück hast und bloß eine Kleinigkeit dran ist. Falls aber doch der Kopf hinn ist hätte ich noch einen guten Ursuskopf den ich nicht brauche.
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Beitragvon Bernd Sandmann » 10.02.2007, 17:33

Hallo,
habe heute den Zylinderkopf überprüft (Druck auf das Kühlsystem gebracht) und es stellte sich heraus, dass der Kopf zum Brennraum hin einen Riss hat. Eindeutig Wasser. Ich konnte natürlich nur soweit testen wie meine Finger reichten, aber ich glaube es gibt keinen Zweifel mehr.
Nächstes Wochenende baue ich den Kopf ab und dann sehe ich weiter.
Pfrank bitte melde dich habe Interesse an deinem Ursuskopf.

Bernd Sandmann
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Beitragvon Mario » 10.02.2007, 19:47

Hallo,

was ich noch vergessen habe zu erwähnen: aufsteigende Wasserbläschen im Steigrohr bzw. Wasserkasten sind auch oft ein Indiz für einen gerissenen Kopf.

Gruß Mario
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Beitragvon rüro » 11.02.2007, 14:50

Hallo Bernd,

das dein Zyl.Kopf einen Riss hat war aufgrund der beschriebenen Symthome leider stark anzunehmen. Allerdings sollte das machbar sein. Der Kopf ist schnell gewechselt, direkt komplett neue Dichtungen verwenden, und bei der Gelegenheit kannst du gleich noch die Zylinderlauffläche prüfen. Ich würde mich nach einem guten Ersatzkopf umsehen, da ein professionelles Schweissen deines Zyl.Kopfs wahrscheinlich teuer sein wird als einen Tauschkopf zu kaufen.

Ursusköpfe werden oft angeboten. Nur Vorsicht, ich würde jeden Kopf genau überprüfen (Risse, Schweissungen, Zustand der Gewinde, am besten abdrücken). Das Köpfe so in der Ecke liegen hat oft seine Gründe, viele haben ähnliche Defekte - es sind eben Verschleissteile. Frage mal bei H.G. Bausch oder Egelmeers in Holland. Habe dort kürzlich noch Ursusköpfe liegen sehen.

Viele Grüsse rüdiger
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