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Lanz Bulldog / nach abstellen sitzt Schwungrad fest...

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Re: Lanz Bulldog / nach abstellen sitzt Schwungrad fest...

Beitragvon paul » 25.06.2014, 12:51

Ich nochmal.

Mit dem Kesselstein unterm Zylinder ist ne gute Idee da ma zu schauen. Vielleicht staut sich nach dem Abstellen da die Wärme so sehr, dass der Kolben regelrecht in die Zange genommen wird. Dazu ne IDee: Wenn dem so ist, würde ich unten an den Ablasshahn nen Schlauch an schließen und kurz vor dem Abstellen von unten kühles Wasser nachführen und oben ablaufen lassen. Dann müsste nach dem Abstellen eine zu heiße Stelle weiter gekühlt werden und der Motor sich drehen lassen. Oder vorher mal die Platte unten abnehmen.

Hab nochmal Fragen:
Wie lange sitzt der Motor fest bis er sich wieder drehen lässt?
Sitzt derMotor stets in der selben Position fest?
Sitzt der Motor SOFORT nach dem Abstellen schlagartig fest, oder wie lange lässt er sich nach dem Abstellen noch bewegen, bis er klemmt?

Um Lager auszuschließen und der Kesselsteintherorie auf den Grund zu gehen, kannst du auch den KALTEN Bulldog von unten mit nen paar Heizlampen
"einheizen" und schauen, ob er dann irgendwann -wenn der ganze Zylinder warm ist- klemmt. Dann sind Lager, Welle und Kolben bolzen noch kühl.
Noch besser, den Wasserkreislauf anzapfen und die Wassertemperatur auf dem Weg zurück möglichst schnell erhöhen.

Bleibt spannend :wink:

Viel Erfolg und viele Grüße

Paul
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Re: Lanz Bulldog / nach abstellen sitzt Schwungrad fest...

Beitragvon engineer » 26.06.2014, 06:09

Kesselstein wäre eine Möglichkeit. Ich hatte zwar den Zylinder ausgespült (bei abgenommenem Kopf Gartenschlauch in die unteren Wasserkanäle eingeführt) aber wie dick der Kalkpanzer um die Laufbuchse ist habe ich nicht geprüft.
Durch die mangelhafte Wärmeableitung könnte das Öl schon verbrennen!
Ich werde den Bulldog also demnächst entkalken und dann schau mer mal.

Jawoll,Rudi,ein Fahrrad fährt auch ohne Luft und wenns lang gestanden hat ist das völlig normal. :kratz:
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Re: Lanz Bulldog / nach abstellen sitzt Schwungrad fest...

Beitragvon Marcel Füten » 26.06.2014, 09:53

Das "festkleben" des Kolbens nach dem Abstellen des Motors ist mir aus eigener Erfahrung auch bekannt. PAUL, Du wirst Dich vielleicht erinnern als wir Dich damals nach Nordhorn "belagert" haben. Dort hatte ich das gleiche Problem an meinem Fahrzeug. Den ganzen Tag gefahren, abends abgestellt, nach kurzer Zeit Motor bombenfest. Erst am nächsten Morgen ließ sich der Motor wieder andrehen. Zuhause Zylinderkopf demontiert und die selbe "pastenartige" ja sogar fast "verharzte" Schicht im Zylinder und auf dem Kolbenboden vorgefunden. Während der ca. 120km Fahrt nach Hause keinerlei Probleme, also :kratz:

Kolben raus, vermessen, alles gut, Spaltmaß OK, Stoßspiel der Ringe OK, Temperatur während der Fahrt zw. 60 und 85°C, hmmm viell. zu kalt? Kühler zugehangen und wieder fahren, abgestellt, das gleiche Phänomen. Kolben klebt fest... :kratz:

Letztendlich hat nur eine Maßnahme geholfen.....das Öl auszutauschen. Die vorhandene Schmiere komplett abgelassen, Saugrohre der Pumpe ausgeleert und anderes Öl eingefüllt. Eingefüllt war ein fast klares Öl was im Bekanntenkreis benutzt wurde. Damals, also vor 10 Jahren habe ich mir noch Flöhe ins Ohr setzen lassen bezüglich Öl und so... :kloppe: Ich glaube das Öl hieß Nuray100 von ESSO.Weg damit ins Altöl (nicht in den Tank!)

Habe mich dann entschlossen REGULAR 30 von Kompressol zu verwenden, seitdem kein Kleben mehr, kein versauter Zylinder, Kolben etc. Ob das immer am Öl liegt kann ich nicht sagen, aber ich vermute es sehr stark wenn die gleichen Symptome beschrieben werden. Ich habe an meinem Fahrzeug die Ölversorgung sehr reichlich eingestellt, 20ccm bei Vollast. Trotzdem habe ich im regulären Fahrbetrieb null Ölspucken. Voraussetzung ist natürlich, dass eine optimale Verbrennung erzielt wird, d.h. Pumpe,Düse,Ventilchen,Zündsack,Spaltmaß sind in Ordnung und passen zueinander. Manchmal liegen auch Fehler vor, die man gar nicht glauben mag wie z.B. falsch zusammengebaute Regler, falscher Förderbeginn oder völlig ungeeignete Zündsäcke usw. die zu einer schlechten Verbrennung führen. Ob der Kolben und die Ringe schon etwas Laufspiel haben und nicht mehr ganz jungfräulich sind spielt meiner Erfahrung nach eher nur eine untergeordnete Rolle bei Ölrückständen oder dem "Festkleben".

Bei Überhitzung durch Kesselstein müsste es meiner Meinung nach durch überhöhte Reibung zw. Kolben und Zylinder zum Klemmen an der betroffenen Stelle kommen. Das sollte dann aber auch in Form von Fresserspuren oder deutlicher Verfärbungen an Kolben und Zylinderlauffläche im Nachhinein noch erkennbar sein. Niemals wird ein Kolben ganzflächig im Zylinder klemmen.

beste Grüße :fahrer:
Ersatzteile Literatur und Service natürlich vom Fachmann LANZ-Kundendienst-Rheinberg!
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Marcel Füten
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Re: Lanz Bulldog / nach abstellen sitzt Schwungrad fest...

Beitragvon engineer » 27.06.2014, 08:11

Hallo Marcel,dann wars bei euch genauso- du hattest Probleme mit diesem Öl und die Anderen nicht.
Deiner Beschreibung nach könnte es dem was wir seit ca.20 Jahren fahren zumindest ähnlich sein,fast farblos,ziemlich dünn,fast wie Salatöl.
Bei der Auswahl ging es besonders um niedrigen Flammpunkt,der bei etwa 180 Grad liegt. Anfangs DEA SERA68,jetzt Q8 VERDI68.
Bei mir liefen bisher 5 Bulldogs,ein Landini,ein HSCS und rund 30 mir bekannte Lanz und Ursus ohne Probleme damit!
Der Einzige der schwarzen Kleber produziert ist mein 15/30.
Durch den Hinweis mit dem Kesselstein könnte ich mir vorstellen daß der Zylinder so heiß wird daß dieses Öl einfach verbrennt-nicht durch einen 'Haufen' unter der Büchse sondern durch einen gleichmäßigen Kalkmantel drumherum.
Klemm- und Freßspuren gibt es nicht weil der Papp solang er heiß ist ja schön schmiert.
Das Kühlwasser wird auch nicht besonders warm weil der Zylinder die Wärme schlechter abgibt.

Ich werde ihn auf jeden Fall demnächst entkalken!
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Re: Lanz Bulldog / nach abstellen sitzt Schwungrad fest...

Beitragvon RT-andreas » 27.06.2014, 10:25

Hallo,

ich verstehe einfach nicht warum soo viele immer auf den Flammpunkt vom Öl schielen. Der ist doch schnurz. Flammpunkt bedeutet nur, dass sich über der erhitzten Flüssigkeit Dämpfe bilden die man entzünden kann. Wer also Öl mit geringstem Flammpunkt haben will mischt einfach etwas Ether rein, fertig! Wie und ob der Rest vom so gelobten "niedrigen Flammpunktöl" dann verbrennt ist nirgendwo definiert. Irgend ein Anteil verdampft halt und lässt sich entzünden mehr sagt das nicht aus. Zudem wenn der Glühkopf so kalt ist, dass ein Flammpunkt von 230° nicht zünden sollte stimmt was nicht. Zudem könnte bei dem Öl mit 230° z.B. da alles verdampfen und verbrennen (Polyglycolöl oder Vollsynthese) und bei einem mit sagen wir 180° FP nur 3,5 oder 10% Anteil der Rest dann bei 250 oder noch höher......Wenn Öl spritzt liegt es doch meist an der Strömung in Teillast und zu kaltem Abgas, sprich meist verbrennt das Schmieröl nicht sondern verdampft im Abgasstrom wenn Vollast anliegt.
Der schwarze Schmier zeigt doch eindeutig, dass da was oxidiert. Entweder Kraftstoff der verschleppt wird oder Schmieröl, was anderes kommt da ja wohl nicht hin. Schließen wie Sprit aus bleibt das Schmieröl und das ist dann eben ungeeignet für die vorliegenden Betriebsbedingungen! Es zersetzt sich wie immer, thermisch (also zu heiß) durch zuviel Druck und/oder Scherung usw. jedenfalls fängt es an zu oxidieren und zu kokeln, bildet "Gum" so wie Leinöl auf der Leinwand auch nach und nach aushärtet/trocknet.
Abhilfe ein anderes Öl wenn man sonst nix genaues findet mit möglichst hoher Oxidations- und Scherbeständigkeit ohne Rücksicht auf den Flammpunkt. Gerade die Kolbenschmierung bekommt ja eh nur "vorverdautes" Öl aus dem Kurbeltrieb, kann ja mal einer den versuch machen dort auch Frischö zu fahren und die Rückförderung in einen Altölbehälter legen. Da sollten die Sympthome dann auch bei schlechter geeignetem Öl dann etwas besser werden.

Gruß
andi
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Re: Lanz Bulldog / nach abstellen sitzt Schwungrad fest...

Beitragvon Rohoelzuender » 27.06.2014, 18:13

Hallo,

Einfach mal Versuchsweise mineralisches Zweitaktöl einfüllen, dass man sonst mit Benzin verdünnt für Kettensägen, Freischneider usw...

Das und das was Andi schreibt beantwortet allerdings noch nicht die drängende Frage, warum nur der 15/30 und nicht auch andere Glühköpfe von engineer diese Ausfallerscheinungen zeigt.

Gruß Gordon
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Re: Lanz Bulldog / nach abstellen sitzt Schwungrad fest...

Beitragvon RT-andreas » 28.06.2014, 19:10

Hi leute,

sicher trifft es hier nur den einen Bulldog aber ich habe es nicht nur beim Bulldog sondern bei allen alten und älteren Motoren/Maschinen aufgegeben Vergleiche anzustellen. Das sind alles Individualisten auch wenn sie "nach Norm" überholt wurden. Was beim einen Maschinchen tut klappt wo anders nicht oder bewirkt das Gegenteil. Von daher Ursachenforschung OK Vergleich mit anderen um was zu finden eher nicht.
Kesselstein wäre ein Ansatz, unrunde Laufbuchse, falsch deaxierte Kolbenbolzenbohrung, Pleul ungerade, Kolbenringe alles in Richtung falscher/zuviel Druck unten am Kolben was dann zuviel Reibung bedeutet bzw. damit auch Überhitzen. Oder wenn man den Kraftstoff in Verdacht hat eben Glühnase, Düse Verdichtung selbst Auspuff könnte da mit reinspielen.
Andereseits er läuft ja wohl gut, da würde ich alles lassen und einfach ein anderes Öl probieren, Problem weg gut, Problem noch da kann man immernoch (weiter) suchen.
Wegen dem 2T Öl in den Behälter für die Zylnderschmierung reingeben ist OK, ins Frischöl hm, es gibt selbstmischende Öl die haben da sozusagen Benzinanteil mit drin damit es sich schnell mischt und das könnte dann im KG ausdampfen und das Öl wird "anders" wenn es kalt wird in der Dose für Zylinderschmierung. Könnte nicht muss und eben auch nicht jedes Öl.
Gruß andi
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Re: Lanz Bulldog / nach abstellen sitzt Schwungrad fest...

Beitragvon UlliP » 29.06.2014, 15:50

.....Bedienungsanleitung lesen! Regelmäßig e :D in Schlückchen Petroleum beim Abstellen wirkt Wunder.

Lb. Gr. Ulli
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