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Ölschleuderring Glühkopf 9506

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Ölschleuderring Glühkopf 9506

Beitragvon Michel » 03.12.2006, 16:49

Hallo Miteinander,

habe vor zwei Jahren einen Lanz 9506 von meinen Großvater übernehmen durfen, dieser Bulldog stand aber 30 Jahre in der Scheune und sprang auch nicht mehr an. Ich wollte aber diesen Bulldog erhalten und entschied mich für eine technische Aufarbeitung.

Und bräuchte bitte eure hilfe. Habe die Kurbelwelle zum Schleifen weggegeben und bittet den Betrieb gleich den Belag des losen Schleifrings zu erneuern, und Ölschleuderring, Filzring, Lagerinnenring, wie das Schraubenrad zu überprüfen und gegebenenfalls zu erneuern . Nun habe ich meine Kurbelwelle wieder und weiss nicht genau ob das alles so stimmt.

1. wie muss der linke feste Schleifring in den Ölring ( ich meine dieses Ölfangblech ) eintauchen. Muss der Schleifring Deckungsgleich mit dem Ölring sein? Bei mir geht der Schleifring nur ca. 6mm in den Ölring. Ist das so richtig, weil das Öl tritt doch aus dem Schleifring hinten aus oder?

2. Wenn ich die von aussen angebrachten Schrauben vom Ölring löse so kann ich den ganzen Ölring hin und her bewegen, ist dies so normal oder muss ich die zwei innenliegenden Schrauben anziehen, was ja zur folge hat das ich das Schraubenrad zum Antrieb der Pumpe wie den Lagerinnenring vom Rollenlager demontieren muss.

3. Ist unter den Schrauben, die zur Befestigung des Ölrings gehören normal etwas unterlegt? Sollte mann diese Schrauben mit Flüssiger-Schraubensicherung einsetzten.

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Vielen Dank für eure mühe im vorraus.

Mit den besten Grüßen
Michel
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Beitragvon rüro » 03.12.2006, 19:48

Hallo Michel,

um die Kurbelwelle zu prüfen und zu schleifen, müssen alle Anbauteile von der Welle demontiert werden, im Einzelnen das Ölerschneckenrad, die beiden Innenringe der Kurbelwellenlager. Danach kannst du die Schleifringe (die festen wie losen) auf beiden Seiten von Hand abnehmen, auf die 4 Abdrückfedern für jeden Schleifring achten und schliesslich den Ölschleuderring (Ölring) abschrauben.

Zu1.
Der feste Schleifring taucht (je nach Verschleisszustand/Dicke der Bronzescheibe auf dem losen Schleifring) ca. 5-8mm in den Ölring ein, wenn der lose Schleifring feste gegen die Kurbelwellenwangen gedrückt ist. Dann läuft das Öl für die Pleuellagerschmierung genau in den Ölring.
2. wenn die Befestigungsschrauben vom Ölring gelöst werden, kann man den Ölring frei bewegen, zur Demontage muss aber alles weitere (Schneckenrad, Lagerring und Schleifring) vorab gelöst werden.
3. die Befestigungsschrauben vom Ölring sollten gesichert werden, wird normal mit Sicherungsblechen gemacht, Schraubensicherung auch möglich. Alte Ausführungen der Ölringe sind nur unten an der Kurbelwellenwange befestigt und können im oberen Bereich schwingen. Das hat infolge der ständigen Schwingbeanspruchung oft zu Brüchen des Ölrings geführt, wodurch dann Lagerschäden entstanden. 1937/38 wurden die Ölringe verbessert und auch im oberen Bereich der Kurbelwellenwange zusätzlich befestigt, was man heute auf jeden Fall "nachrüsten" sollte, um spätere Schwingungsbrüche zu vermeiden.

Rissprüfung und Rundlaufprüfung der Kurbelwelle sind jedenfalls obligatorisch bzw. im eigenen Interesse nur wärmstens zu empfehlen. Die Bronzescheiben auf den losen Schleifringen auf festen Sitz prüfen und ggf. neu aufnieten und planen, Filzringe müssen sowieso immer erneuert werden. Viel Erfolg damit.

Gruss rüro
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Beitragvon Michel » 03.12.2006, 20:27

Hallo rüro,

vielen Dank für deine Info! Wie bekomme ich ohne grösseres Problem das Schraubenrad und den Inneren Lagersitz runter? Ich habe bei Heinl gelesen das im Schraubenrad eine Madenschraube sein müsste, bei mir ist da keine, es ist auch keine Bohrung vorhanden so das die Madenschraube fehlen könnte. Das Schraubenrad ist nur gegen das verdrehen durch den Nutenstein gesichert. Ich habe versucht das Schraubenrad mit einen Durchschlag etwas runterzuschlagen, hatte aber keine Wirkung. Einen Abzieher mit so langen Armen habe ich nicht. Geht das auch anders?

Vielen Dank!!!!!!
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Mit Öligen Grüßen Michel
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Beitragvon rüro » 05.12.2006, 20:52

Hallo Michel,

das ist soweit richtig. Madenschraube lösen und wellenende (Sitz) im Bereich von Schraubenrad auf Beschädigungen prüfen, die das Abziehen womöglich erschwerden. Dann vorsichtiges temperieren von Schraubenrad und Lagerring, du musst ein Gefühl dafür ahben, wann die Temperatur richtig übergeht und man mit dem Abziehen beginnen kann. Du musst dabei schnell sein, bevor die Temperatur auf die Welle übergeht. Sonst hast du keine Chance. Abziehen mittels Spezialabzieher oder durch leichte Schläge auf den festen Scheifring. Kupplungsseite dto. , geht dort leichter, da dort nur der Lagerring abgezogen werden muss. Mit Gewalt, oder wenn irgend etwas grundsätzlich falsch gemacht wird, kann man sich viel kaputt machen. Also mit nötiger Vorsicht herangehen.

Gruss Rüdiger
rüro
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