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Motorbremse Volldiesel

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Motorbremse Volldiesel

Beitragvon treez » 29.09.2006, 07:20

Hallo Zusammen!

Ich habe einen 2016 mit Motorbremse. Funktioniert sehr gut, ist nur leider etwas undicht im Bereich des Dieselabsperrkolbens.

Nun meine Fragen:

1. Gibt es die Motorbremseneinzeilteile - wie z. B. den Absperrkolben - noch bei BOSCH ( oder sonstwo ) zu kaufen, ähnlich wie die Einspritzdüsenteile, oder waren das Teile aus dem Hause Lanz?

2. In dem Dieselabsperrkolben ( der, der durch eine Feder auf seinen konischen Sitz gedrückt wird ) sind zwei Nuten eingedreht, die bei mir mit einer knüppelharten Masse gefüllt sind. Waren dort original vielleicht zwei Dichtringe montiert? Falls ja, weiß jemand die genauen Abmessungen? Leider gibt´s in der Ersatzteiliste keine genauen Angaben darüber...


Viele Grüße

Dirk
treez
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Beitragvon d-2816 » 29.09.2006, 14:14

Hallo,
soweit mit bekannt ist gibt es keine Teile mehr für die Motorbremse zu kaufen. In den meisten Fällen ist vorne der O-Ring am Kolben undicht.
Dieser O-Ring kann man sehr leicht wechseln. Er ist lediglich mit einem Sprengring gesichert.

Die 2 Nuten dürfen nicht mit einer Masse abgedichtet werden, sondern müssen je nach Stellung des Absperrventils ihre Funktion erfüllen.
Bei meinem 2816 habe ich hinter die Feder eine kleine U-scheibe gelegt, sodaß der Druck auf den Kolben erhöht wurde. Wichtig ist: Absolute Sauberkeit im Bereich des Kolbens. Evtl. mit Bremsenreiniger reinigen und anschl. mit Teflonspray einsprühen.
Dies hat bei mir sehr gut geklappt, die Bremse klappt hervorragend und ist auch dicht.

mfg

alfons wagner
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Beitragvon treez » 30.09.2006, 08:41

Hallo Alfons,

erstmal vielen Dank für Deine Antwort!

Wenn also die beiden Nuten im Dieselabsperrkolben original offen sind, erfolgt also die Abdichtung nur über den Gummidichtring und natürlich über den Kegelsitz.

Irgendein Vorbesitzer hat die Motorbremse mit einer Art Dichtungsmittel zugekleistert, sicher aus lauter Verzweiflung... Ich werde die Nuten mal öffen und einen neuen Dichtring einbauen, und hoffe, das es dann dicht wird!

Viele Grüße

Dirk
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Beitragvon d-2816 » 30.09.2006, 18:24

Hallo Dirk,

bei meinem 2816 war der Kolben durch die lange Standzeit (über 30 Jahre und schon vorher beim Bauern) etwas angerostet. Dadurch konnte der Konus auch nicht mehr richtig abdichten. Mit etwas feinem Schmirgelleinen habe ich die Spuren beseitigt. Sollte der Kolben zuviel Luft (Spiel) haben, könnte man ihn Aufcromen lassen. Wie gesagt beide Nuten haben eine Funktion.
1. In der Normalstellung gelangt der Kraftstoff über die Enspritzleitung, durch das Dreiwegeventil in die Düse.
2. Betätigt man die Motorbremse, wird der Kolben nach hinten gedrückt
und der Kraftstroff gelangt durch die 2. Nute in die kleine gebogene Rücklaufleitung zurück in den Kraftstofffilter. Auf gar keinen Fall sollte der Bulldog mit der Motorbremse abgestellt werden!

Wenn Du noch weiter Fragen zur Motorbremse haben solltest, kannst Du mich gerne anrufen, denn ich habe etliche Wochen Kopfzerbrechen mit der Motorbremse hinter mir. (01622615291)

mfg
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Beitragvon Martin » 02.10.2006, 22:46

Ich hätte da ja auch noch eine Frage zur Motorbremse, vieleicht könnt Ihr was dazu beitragen:

Ich nenne einen 2416 aus Bj 59 mein Eigen und dieser hat auch eine stillgelegte Motorbremse die ich gerne gelegendlich mal wieder instandsetzen möchte.
Irgendwie fällt jedoch auf das diese Bremseinrichtung im Laufe der Zeit oft lahm gelegt wurde. Hat das einen Grund??? Ist die Technik zu anfällig oder war schlicht die Wirkung nicht so toll? Oder gibt´s ganz andere Gründe dafür?


Viele Grüße
Martin
> Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Und nicht alles, was blöd klingt, ist ein Argument....
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Beitragvon d-2816 » 06.10.2006, 13:45

Hallo,
zum Thema Motorbremse folgendes:
Ich persönlich habe 1966 als 16 jähriger meine ersten Erfrahrungen mit der Motorbremse gesammelt. Wenn wir damals mit dem 2816 und einem schweren geladenen Wagen mit Heuballen am Haken den Berg (11%) herunter fuhren reichte es völlig aus nur mit der Motorbremse das Gespann sicher ins Tal zu bringen. Mit dem 2416 ohne Mb.mußte immer einer hinten am Anhänger die Bremse zudrehen.
Also die Bremswirkung ist einfach super.
Einige Landwirte hatten damals ihre Mb. wegmachen lassen, weil oftmals
die Kompression durch eine fehlerhafte Kupferdichtung verloren ging.
Dadurch ist der Bulldog auch schlechter angesprungen.
Bei meinem jetzigen 2816 und unserem 2016 beide Baujahr 1959 klappt die Motorbremse hervorragend. Der 2016 ist noch etwas undicht, aber das bekommen wir im kommenden Winter auch noch in den Griff.

Also ich würde auf jeden Fall versuchen eine stillgelegte Motorbremse (wenn alle Teile noch da sind) wieder in Gang zu bringen. die Bremswirkung ist einfach genial.

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Beitragvon Jens Nöbel » 06.10.2006, 18:09

Hallo

Meine Frage past nicht ganz zum Thema, aber ich stell sie trotzdem mal hier.
Bei den Glühkopfen sind im Auspuff auch zwei Löcher für Verschraubungen oder ähnliches. Bei einen Gespräch wurde mir gesagt da wär früher ein rundes Blech mit einen Loch drin gewesen und dieses Blech wäre als Motorbremse benutz wurden. Meine Frage ist nun, war da wirklich ein Blech und wenn ja hat die Bremse gut funktionier?

MfG Jens Nöbel
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Beitragvon Hendrik Deters » 06.10.2006, 20:45

Moin,

die zwei Löcher nahmen eine Drosselklappe auf, prinzipiell wie in einem Vergaser. Allerdings wies die Lanzsche Klappe mittig ein Loch auf. Die Betätigung erfolgte über ein Gestänge vom Gaspedal aus. Bei Vollgasstellung war dabei die Klappe ganz geöffnet, sodaß dem Auspuffstrom der volle Krümmerquerschnitt zur Verfügung stand. Bei Standgasstellung wurde der Querschnitt durch die Klappe auf ihren inneren Durchmesser verengt.
Zweck: Spülverluste im unteren und mittleren Leistungsbereich zu vermeiden und den Kraftstoffverbrauch zu senken.

Die Klappe war übrigens nicht aus Blech, sonder aus dickem Stahl bzw. Guß, da ja ziemlich belastet.

Das Prinzip hat theoretisch wohl auch funktioniert, allerdings gab's scheinbar immer Probleme mit der Einstellung und der Hebelage. Deshalb wurde noch vor dem 2. Weltkrieg an die Kundendienstwerkstätten die Devise ausgegeben, das Gestänge abzubauen und die Klappe in einer fast ganz geöffneten Stellung festzuschweißen.

Unser D9506, Bj. 1939 hat so eine (festgeschweißte) Klappe.
Von der Wiege bis zur Bahre: Nur Hubers beste Bulldogs fahre!
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Hendrik Deters
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