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Typenbezeichnung bei Austauschmotor

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Typenbezeichnung bei Austauschmotor

Beitragvon Philipp Hügel » 29.09.2008, 18:58

Ich interessiere mich sehr für die mit Halbdiesel-Austauschmotor umgerüsteten Glühkopfbulldogs.

Ich habe jetzt schon viele dieser Maschinen gesehen und bei jeder ist das Typenschild und die Typenbezeichnung irgendwie anders:

Viele Maschinen haben nur ein Typenschild mit seperaten Feldern für Fahrgestell- und Motornummer.
Andere haben Zwei Typenschilder. Meist das alte Schild für's Getriebe und ein weiteres für den Motor.
Dazu kommt meist entweder der Zusatz A oder der Zusatz U bei der Typenbezeichnung.
Manche haben jedoch auch nur das neue bzw. das alte Schild. (Ich gehe mal davon aus, dass das dann nicht in einer Werkstatt gemacht wurde?!)

Kennt sich damit jemand aus? Gab es Richtlinien vom Werk oder hat das jede Werkstatt oder Dorfschmiede gemacht wie dem Verantwortlichen der Sinn stand? Oder hing das von der jeweiligen Zulassungsstelle bzw. dem TÜV ab? Ich konnte da noch keine Regelmäßigkeit oder gar einen Sinn dahinter erkennen.
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Beitragvon bulldogfan » 29.09.2008, 21:36

habe auch schon ein paar davon gesehen. die typenbezeichnung war aber immer nachvollziehbar. so weit ich weiss sollten sie ein A nach der typnummer haben, U habe ich noch nicht gesehen und ist auch nicht logisch. der begriff 'umbaubulldog' stammt nicht von lanz, sonder wurde imo erst später erfunden. die die ich etwas besser kenne haben auch noch das alte schild und diese nummer wird als fahregstellnummer im brief genannt, die motornummer und typ sind neu. ein eigengewicht haben sie aber nicht, sondern nur ein zulässiges gesamtgewicht. von umbau, austausch oder in diesem sinne steht da nichts.
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Beitragvon Philipp Hügel » 29.09.2008, 22:15

@bulldogfan
Danke für die Antwort. "U" für Umbau ist einigermaßen naheliegend. Das Wort Umbaubulldog hast aber du ins spiel gebracht.

Ich habe keine Ahnung für was das "U" steht, aber ich habe es definitiv schon mehrfach gesehen. Und das auch an nicht hergerichteten Maschinen, an denen sich in letzter Zeit keiner mit Schlagzahlen oder neuen Typenschildern vergangen hat.

Ein Beispiel:
Man kann zwar die Typenschilder nicht lesen, aber der Anbieter gibt als Typ "D2806U" an.
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Beitragvon Pelle » 29.09.2008, 22:18

steht das U nicht für bulldogs die von holzgas auf normal umgebaut wurden??
also so entnehme ich das zumindest meinem buch =-O
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Beitragvon Philipp Hügel » 29.09.2008, 22:38

@Pelle
Die Schlepper die ich meine haben einen Halbdieselmotor. Die Holzgasbulldogs waren vom Glühkopf abgeleitet. Nach dem Krieg hat man sie meist auf Glühkopf "zurück" gebaut. Mag sein, dass manche auch eine Halbdieselmotor bekamen. Der Schlepper den ich verlinkt habe ist aber ein Nachkriegs-Glühkopf gewesen.

Du bringst mich aber damit auf eine interessante Idee: Vielleicht wurden die Vorkriegsmaschinen nach dem Umbau mit einem A und die Nachkriegsmaschinen mit einem U versehen?

Das müsste man mal klären. Ich werde wohl eine Liste anfangen...
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Beitragvon bulldogfan » 29.09.2008, 22:52

'U ' für umbau passt ja, aber ich habe weder einen bulldog mit diesem zusatzt gesehen noch habe ich etwas von 'umbau' in der lanzliteratur gelesen, wenn überhaupt was von 'austauschmotor' und 'asutauschprogramm' und daher das 'A' in der typenbezeichnung. bei michael bach steht es ja auch so im buch. allerdings erwähnt er auch 'umbaubulldog'. woher der begriff nun wirklich kommt entzieht sich meiner kenntnis. mach mal ein photo wenn du noch mal einen siehst mit 'U'., würde mich auch interessieren. über diese bulldogs ist ja im allgemeinen noch nicht viel dokumentiert worden.
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Typenbezeichnung bei Austauschmotor

Beitragvon Michael Bach » 30.09.2008, 11:53

Guten Tag,

die Geschichte mit den Umbauten läßt sich zum Glück leichter klären als so manches andere bei der großen Mannheimer Marke.

Das "U" als Zusatz bei der Typenbezeichnung stand bei den umgebauten Holzgasern, und zwar wahrscheinlich für folgende Typen (so sind sie jedenfalls im John Deere-Archiv nachgewiesen):
D 7006-U / D 7506-Gas, Baureihe HNO-U, 25 PS, Um- oder Rückbau mit
7,3 oder 4,7 l Hubraum
D 8006-U / D 8506-Gas, Baureihe HRO-U, 40 PS, Um- oder Rückbau mit
13,8 o. 10,3 l Hubraum
D 9006-U / D 9506-Gas, Baureihe HRO-U, 45 PS, wie oben
D 2039-U / D 2539/Gas, Baureihe HRO-U, 55 PS, wie oben.
Einen Reingas-Eilbulldog hat es aber vermutlich nie gegeben, dementsprechend auch keinen Rückbau zum GK. Überhaupt ist bisher kein Holzgas-Rückbau eines 55er Eil-Bulldogs bekannt geworden (Anmerkung am Rande: da täte sich doch ein Arbeitsfeld auf, erst zum Holzgaser, dann wider zurück - das müßte doch theoretisch den Preis um ein vielfaches in die Höhe treiben, oder? ...)
Zu den Holzgas-Rückbauten ist noch zu sagen, daß man wahrscheinlich keinen findet, der einem anderen gleicht - klar bei den unterschiedlichen Ausgangsbasen der Maschinen, die zurückgebaut wurden.
Ich nehme an, das "U" steht für "Umbau". Als der erfolgte, dachte noch nieman an den Austausch der GK- gegen Halbdieselmotoren.

Beim Umbau der GK- zu Halbdiesel-Bulldogs handelte es sich um eine höchst offizielle Sache.
Dazu gab es eine umfangreiche "Umbauanleitung zum Austausch des Motors", vom Werk herausgegeben. Darin stand u. a.: "Der Umbau kann erfolgen in Mannheim selbst oder aber in den Filialen Berlin-Siemensstadt, Hannover-Wülfel, Kiel-Hassel, Köln-Niehl oder München". Auch bei den großen Generalvertretungen wie Tiemann/Bremen, Ahlborn/Hildesheim, Meyer/Groß-Liedern bei Braunschweig u. a.
Auch hier war die Ausgangslage natürlich sehr unterschiedlich, je nach angelieferten GK-Typ.

Typ alt Typ neu Leistung
D 3506 D 2806 A 23 23 PS
D 3506 Allzweck D 2806 A Allzweck 23 PS
D 7506 D 2806 A 28 PS
D 7506 Allzweck D 2806 A Allzweck 28 PS
D 8506 D 5006 A 42 42 PS
D 9506 D 5006 A 50 PS
D 1506 D 6006 A 60 PS

Natürlich konnten auch ältere Bulldogs der HR 7- und HR 8-Baureihen mit dem neuen Motor versehen werden, hingegen gibt es keine Hinweise darauf, daß sich die Umbau-Aktion auch auf die 12/20er, HN 2 und HN 3-Typen erstreckte. Aber wer kann das schon so genau wissen ...
Klar dagegen scheint die Bedeutung des "A": es steht für "Austausch" - nämlich den des Motors.

Bei den wenigen Umbauten des 55er Eil-Bulldogs oder gar der Raupe scheint es sich um ausgesprochene Einzelexemplare gehandelt zu haben, die von Lanz keine eigenen Typenbezeichnungen erhielten.

So haben es meine Recherchen im Mannheimer Archiv ergeben, so steht es in "Alle Traktoren von Lanz". Sollten darüberhinaus weitere oder abweichende Erkenntnisse zu diesem (u. a. Themenkomplexen geben, würde ich mich über entsprechende Mitteilungen freuen.

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Beitragvon bulldogfan » 30.09.2008, 14:35

in dem buch von Bernard Salvat/ Pierre Bouillé 'Tracteurs Lanz Bulldog 1921- 1962' wird auf S 182 der typ HRG9 aufgeführt mit nummer 680001-680350. das buch kann ich nur wärmstens empfehlen, da gibts auch einen bulldog mit stehendem zylinder zu sehen und einige andere kuriositäten. ich meine auch schon mal ein photo gesehen zu haben wo zwei verschrottete hrg9 auf dem firmengelände in Mannheim standen.

edit, die (unfreiwillig) verschrotteten HRG9 kann man bei K. Häfner 'Holzgas Raupen Nachkriegsbulldogs von 1942-55 auf S 93 begutachten. gegeben hat es die also wirklich.
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Beitragvon tilomagnet » 30.09.2008, 15:17

Woher weißt du, dass es ein Reingas-Eiler war und keine Zweistoff-Maschine?
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Austauschmotor / Holzgas-Bulldogs

Beitragvon Michael Bach » 30.09.2008, 17:54

Guten Abend nochmals,

Bulldogfan, ich stimme vollkommen mit Dir überein: das Buch von Bouillé/ Salvat ist mit das Beste, was es zum Thema gibt. Als ich schon einmal hier im Forum empfahl, kriegte ich (wohl berechtigt) zur antwort: Französisch kann ich nicht - das ist natürlich ein ebenso großes Hemmnis für das gute Buch wie es die italienische Sprache bei den Titeln von William Dozza ist. Leider hat sich noch kein Übersetzer gefunden, und vor allem das Buch von Bouillé ist hierzulande so gut wie unbekannt.

Aber tilomagnet hat Recht: woher will man denn wissen, daß und ob die zerschossenen Eil-Bulldogs im Häfner-Bd 3 Reingaser waren? Und nur deren Existenz ist doch fraglich!

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Beitragvon Philipp Hügel » 30.09.2008, 21:08

Danke für die Antworten!

"Alle Traktoren von Lanz" habe ich natürlich, ein tolles Buch, das ich jedem empfehlen kann.

Gibt es die "Umbauanleitung zum Austausch des Motors" als Nachdruck wie die ETL und BA? Die muss ich mir, genau wie das französische Buch und das von Norman, in jedem Fall besorgen.

Zu den "Halbdiesel-Umbau-Bulldogs":
Den Zusatz "U" habe ich, wie gesagt, schon mehrfach an Halbdiesel-Maschinen gesehen. Z.B an einem "D5006U" mit 42PS (Schl.-Nr.: 711238, falls das jemandem etwas sagt) und einem D5006U mit 50PS (Der hatte sogar die Halbdiesel-Kotflügel und eine Tonnenschwere Seilwinde unbekannter Bauart. Zudem hatte er zwei Standard Halbdiesel-Sitzschwingen nebeneinander und die Reste einer Sitzbank. Das wurde aber leider alles verschrottet). Bei den beiden weiß ich wo die stehen, bei Gelegenheit mache ich mal "Beweisfotos". Dann kannte ich einen D2806U mit 28PS. Das war ein Umbau vom D3506 Allzweck. Leider ist die Maschine verkauft, weshalb ich keine Fotos mehr machen kann. Sie war aber baugleich mit dem hier: D2806U. Er hatte wie dieser 28PS. Im Forum schreibt übrigens jemand, dass er einen D2806A mit 32PS hat.

Ich habe auch schon ein paar D5506 Umbauten mit 17PS Halbdiesel-Motor gesehen. Die hießen meist D5506 oder D1706, ich meine aber auch schon D1706U gesehen zu haben. Leider habe ich keine "Beweisfotos". Aber ich gehe in Zukunft auf die "Jagd" - wer einen hat möge sich bei mir melden! D1706A habe ich dagegen noch nie gesehen. Die Umbauten waren übrigens immer kurz. Ein 22PS-Halbdiesel mit Glühkopfgetriebe ist mir noch nicht untergekommen.
Werden die kleinen Halbdiesel-Motoren denn in der Umbauanleitung erwähnt? Da Michael sie nicht aufgezählt hat, gehe ich davon aus, dass es offiziel keinen Austauschmotor gegeben hat.

Vielleicht haben nur die offiziellen Umbauten ein "A" bekommen? Und den Hinterhof-Umbauten hat man dann ein "U" eingeschlagen, weil man das von den Holzgas-Umbauten kannte?

Ich selbst besitze einen 17PS Halbdiesel-Motor mit Glühkopf-Getriebe. Zumindest denke ich das. Er hat die Bandbremsen, obenliegende Bremswellen, Fuß- und Handbremshebel wie der D5506. Das Fuß- und Handgas ist wie beim 17er. Die Kotflügel sind zweiteilig ausgeführt (Stehbleche und Kotflügel) und kürzer als die meisten - eher so wie bei den mittleren Halbdieseln. Ich habe auch schon ein paar Seitenglühköpfe gesehen die so sind. Allerdings ist die Sitzbank anders. Die Felgen sind 32". Die Lampenhalter vorne sind so kurz wie beim D5506 und die Achsschenkel der Vorderachse sind etwas anders als sonst. Es war noch ein seltsamer "Eigenbau" Kraftheber dran, der über die Zapfwelle angetrieben wird. Daran angelenkt war ein Flacheisen zur Befestigung des Fahrersitzes, dass sich auf einer kleinen Feder abstützt (ähnlich wie bei den alten Glühköpfen). Obendrauf dann noch die Reste des Eckigen Polstersitzes vom D5506. Die Verschraubungen des Motors zum Getriebe hatten unzählige Unterlegscheiben und die Kronenmuttern waren nicht alle mit Splinten gesichert - im Werk wurde das sicher anders gemacht.
Leider habe ich weder Typenschild noch Brief. Erschwerend hinzu kommt, dass am gesamten Schlepper keine Nummern eingeschlagen sind. (Tragbock, Zylinder, Kurbelgehäuse, Kurbelwelle, Getriebe - nichts). Im Getriebe war unter dem Differential mit Pinsel eine große gelbe 56 aufgemalt - weiß jemand ob das etwas zu bedeuten hat?

Wenn jemand hier im Forum einen "Umbau-Bulldog" hat oder kennt - egal welcher Bauart oder Leistung - würde ich mich über Daten und Bilder freuen. Ich werde ab jetzt über jeden "Buch führen", der mir unter kommt.
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Beitragvon bulldogfan » 01.10.2008, 17:52

ooops, da muss ich wohl was verschlafen haben. wusste nicht das reingas und holzgas andere typen sind. aber wenn man schon alles weiss braucht man ja auch nicht mehr zu diskutieren.

@hügel, bring mal dein profil in ordnung, wollte dir ne pn schicken, geht aber nicht.
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Umbau und Holzgas

Beitragvon Michael Bach » 01.10.2008, 18:13

Guten Abend zusammen,

also das weiß ich nicht, ob es die werksoffizielle Anleitung zum Umbau von GK auf Halbdiesel im Nachdruck gibt. Müßte man durch Suche im Internet (dieses Forum bietet sich wohl an) aber herausbekommen. Alternative: vielleicht hat ja jemand ein Original davon und wäre bereit, es zu kopieren.

Die andere Sache: Reingas und Holzgas sind keine Gegensätze! Es gab aber beim Bulldog zwei Varianten des Holzgas-Motors. Das hier jetzt in den Einzelheiten auszubreiten, würde den Rahmen sprengen - ist aber auch nicht nötig, da kann man sich der Literatur bedienen (Bouillé, Häfner, Bach "Lanz" und "Holzgas-Schlepper").
Aber zum Einstieg: als erste Holzgas-Umstellung erfolgte die auf das sog. Zweistoff-Verfahren, bei dem der Motor mit Diesel gestartet wird. Die Menge des eingespritzten Kraftstoffs ist so gering, daß sie nicht einmal zum Betrieb im Leerlauf reicht: sie soll nur die Berbrennund des schwer entzündlichen Holzgas-Luft-Gemischs einleiten. (Man muß natürlich nicht darüber diskutieren, daß man die Einspritzmenge beliebig erhöhnen konnte, damit die Kiste anständig lief. Wurde man erwischt, ging man wahrscheinlich ins KZ). Zweistoff: gebaut von 1941-42, die offiziellen Typenbezeichnungen habe ich schon aufgeführt.

Die andere Variante ist der Reingas-Bulldog, der mit kleiner und großer Maschine von 1943-45 durch politisches Diktat gebaut werden mußte. Es ist nicht sicher, daß es auch Reingas-Eilbulldogs gab, können nicht nachgewiesen werden. Beim Reingaser erfolgte ein weitgehender Umbau des Motors und der Gasanlage. Die Leistungsausbeute war dürftig, die Kurbelwellenbrüche gehörten auf Grund verschiedener technischer Bedingungen zum Alltag. Bohrung und Hub wurden vergrößert bei gleichen Abmessungen des Zylinders (210x210 mm, 7,3 l Hubraum beim kleinen, 260x260 mm, 13,8 l Hubraum beim großen Bulldog).

Das muß an dieser Stelle reichen. Gibt's wirklich gute Literatur dazu.

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Beitragvon Philipp Hügel » 13.10.2008, 22:49

Leider habe ich noch keine "Beweisfotos" für Umbaubulldogs mit HD-Motor und "U".

Habe aber ein paar andere interessante Bilder gefunden:

Ein 17er mit Glühkopfgetriebe und kurzen Kotflügeln, wie es bei meinem der Fall ist. Die Seilwinde finde ich auch sehr interessant. Scheint ein Werksfoto zu sein.

Bild

Ein 16er mit genau der Sitzbank, wie sie bei mir montiert war. Scheint auch ein Werksfoto zu sein.
Vielleicht ist jemand in der Lage anhand der Ausführung die Seriennummer einzukreisen?

Bild
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Beitragvon Rohoelzuender » 14.10.2008, 19:21

Hallo,

Das Getriebe beim D1706 stammt vom D4506 Glühkopfbulldog von 1939. Das wurde so gebaut bis 1960/61, wenn man mal die Kriegsunterbrechung und Nachriegszeit von 1943 bis 1950 vernachlässigt. Erst wurde das dann in den D5506 verbaut, danach gleich in den D1706 und D2206. Der größte Unterschied ist in den Bremsen zu sehen, wie Du ja schon festgestellt hast. Es gab speziell beim D1706 und D2206 sehr viele Änderungen am gesamten Bulldog während seiner Bauzeit von November 1952 bis 1955. Am Getriebe änderte sich so gut wie nichts außer den angesprochenen Hinterradbremsen und dem Anhängemaul, welches zunächst nicht abgefedet und drehbar am Getriebe angeschraubt war, wie beipielsweise auch bei unserem D1706 (Baujahr und Monat: April 1953) und dem Bulldog den Du auf dem Bild zeigst. Aber unser 17 er hat schon die "langen" Kotflügel. Die Veränderungen waren zahlreich und gingen quasie ineinander über, so wurden die ersten D1706 natürlich so ausgeliefert wie der D5506, wenn man mal vom Seitenglühkopf und dem anderen Motortyp absieht.

Der Seitenglühkopf den Du zeigst hatte serienmässig den neu entwickelten Fahrersitz von der LS- Baureihe, die schon 1935 entwickelt wurde aber durch die unterschiedlichsten Gründe nie fertig gestellt wurde. Von der LS- Baureihe hat man für den D4506, D5506, D1706, D2206, D1906 und D2216 die Vorderachse übernommen und für den D5506 sowie scheinbar auch für die ersten D1706/D2206 sowie für diverse Glühkopfbulldogs der HN- und HR- Reihe ab 1950 auch den gepolsterten Fahrersitz. Von einer Sitzbank kann man eigentlich nicht sprechen, weil auf einer Bank minimum zwei Leute nebeneinander Sitzgelegenheit finden.

Was hat Dein 17 er für eine Seriennummer, dann könnte ich das mal mit unserer vergleichen und eventuelle Rückschlüsse ziehen?!

Gruß Gordon
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